Kinderklimaschutzkonferenz Kinder werden zu Klimaschützern

Reinheim · Reinheimer Grundschüler beschäftigten sich mit dem Thema Klimawandel. Es wurde diskutiert, wie man zum Klimaschutz beitragen kann.

 Isabel Bätzold und Jana Gimbel vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement vermittelten den Kindern der Grundschule Reinheim Wissenswertes zum Thema Klimawandel.

Isabel Bätzold und Jana Gimbel vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement vermittelten den Kindern der Grundschule Reinheim Wissenswertes zum Thema Klimawandel.

Foto: Jörg Martin

„Die Kinder sind sehr interessiert“. Isabel Bätzold hatte am Mittwochmorgen viel Lob für die Kinder der Grundschule Reinheim übrig. Die Mitarbeiterin des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), einem In-Institut der Hochschule Trier am Standort des Umwelt-Campus Birkenfeld, war mit ihrer Kollegin Jana Gimbel erschienen, um erstmals eine Kinderklimaschutzkonferenz durchzuführen. Reinheim ist, neben der Südschule St. Ingbert und der Theo-Carlen-Schule Ormesheim, eine von drei Schulen im Saarland, die an dem EU-Projekt „LIFE-IP ZENAPA“ (Zero Emission Nature Protection Areas) teilnehmen, welches durch das EU-Förderprogramm Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik „LIFE“ finanziert wird. Deutschlandweit sind es zwölf Partnerregionen aus acht Bundesländern plus Luxemburg, die in das Projekt eingebunden sind. Reinheim ist somit Station eins von 36. „Wir sind froh, dass wir dabei sind. Alleine wäre das nicht zu finanzieren“, sagte Schulleiterin Susanne Albrecht im Gespräch mit der SZ.

Durch Maskottchen „Kuno der Eisbär“ wird den Schülern der Klasse 4.1, deren Klassenleiterin Sina Palmigiano ist, etwa das Schmelzen der Polkappen und der Klimawandel vermittelt. „Wir gehen den Sachen auf den Grund und erklären, wer schuld am Klimawandel ist“, so Isabel Bätzold. Die Kinder wüssten viel. Alles andere wird ihnen locker etwa durch eine Minizeitreise vermittelt. Die Probleme des Klimawandels hätten ihren Beginn mit der Fortbewegung, genauer mit der Erfindung der Dampflok. Ein Kind spielte die Erde. Nach und nach zog sie Pulli und Jacke an, was die Zunahme am Kohlendioxid symbolisierte. Die Grundkenntnisse wären bekannt, CO2 sei ein Begriff, die Schüler wüssten, dass das Eis schmilzt und sie sehen auch die Zusammenhänge zwischen Stürmen und Unwetter mit der Erderwärmung. Auch die Hurrikane in der Karibik sind beim Nachwuchs präsent. Dies sei auf die Kindernachrichten im Fernsehen zurückzuführen, vermutet die Mitarbeiterin des Umweltcampus. „Ich war vor allem erstaunt darüber, dass die Biosphäre präsent ist“, freute sich Susanne Albrecht.

Isabel Bätzold und Jana Gimbel wollten aber nicht nur die Ursachen für die Klimaprobleme beschreiben. Vielmehr ging es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, was man dagegen tun kann. „Die Kinder sollen das mit nach Hause nehmen. Sie sind ja gegenüber den Eltern Multiplikatoren“, so Bätzold. Machen könne man so einiges. Das fange beim richtigen Heizen und Lüften an und gehe beim Stromsparen weiter. Man müsse nur bereit sein, Gewohnheiten abzulegen. Immerhin ist die kommende Generation diejenige, die später etwa mit den Folgen des Klimawandels klarkommen muss. „Wir haben uns über den Klimawandel unterhalten“, berichtete später die kleine Lisa, als Bürgermeister Alexander Rubeck und Hans Henning-Krämer, der Klimaschutzmanager des Biosphärenverbandes, vorbeischauten. Im Klassensaal nahmen die Kinder gerade eine CO2-Messung vor. „Wir haben zu viel Kohlendioxid“, stellte Annika fest, ehe man sich zu einem Gruppenexperiment aufmachte.

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