Herbitzheim Gottes Sohn mitten in der Alltagswelt

Herbitzheim · Rund 30 Teilnehmer beteiligten sich am ökumenischen Kreuzweg der Jugend von Herbitzheim nach Rubenheim.

 Alexander Meinerzag trägt das Kreuz durch den Hirtengarten kurz vor der Mauritiuskirche.

Alexander Meinerzag trägt das Kreuz durch den Hirtengarten kurz vor der Mauritiuskirche.

Foto: Wolfgang Degott

Von der Barbarakirche in Herbitzheim bis zur Mauritiuskirche in Rubenheim führte die Strecke des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend, den rund 30 Teilnehmer am Freitag Nachmittag gingen. 60 Jahre nachdem der Jugendkreuzweg als „Gebetslücke“ zwischen jungen katholischen Christen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR entstanden war, stimmten sich alle unter der Leitung des protestantischen Pfarrers Wolfgang Kafitz, der mit Orgelspiel einstimmte, und dem katholischen Pastoralreferent Klaus Scheunig ein, begaben sich zur ersten Station am Kreuz des Friedhofes.

Dort, wie an den danach folgenden sechs Stationen, auf dem Heideweg, den Wegekreuzen und in der Taufkapelle des Rubenheimer Gotteshauses wurde mit einem Lied, einem Text, der wie alle anderen von Jugendlichen stammte, und einem Gebet, immer unterbrochen mit dem Schlag auf eine Klangschale, die Stimmung eingefangen, Bewusstsein geschaffen, dazu aufgerufen, Leid und Kreuz zu sehen, und etwas dagegen zu tun. Sieben Bilder, die Elemente des Stencel-Stils enthielten, zeigten den Gottessohn mitten in der Alltagswelt junger Menschen - beinahe abgestellt vor einer U-Bahn-Station oder vor einem belebten Café. Sie verbanden aktuelle Situationen des Lebens mit den Stationen des Leidensweges Jesu. „Die Bilder sind aufgenommen in einer deutschen Großstadt, wo Jesus in die Wirklichkeit eingesprüht ist“, betonte Scheunig und ergänzte: „Sie unterstreichen, dass Gott in Jesus dort ist, wo Menschen unterwegs sind, wo sie jetzt suchen, zweifeln oder leiden.“ Es stelle eine persönliche Herausforderung dar, ihn ins Leben zu lassen, sich für ihn zu entscheiden und danach zu handeln.

Als Abschluss jeder Station brachte die Walsheimerin Laura Steimer ein Jesusbild mit dem Symbol des diesjährigen Kreuzweges „#beimir“ mit Sprühkreide auf Pflastersteine oder Asphalt. Sie rückte damit Jesus in den Fokus. Gerade eine Woche vor Ostern und Tage vor der Karwoche ließen sich die Teilnehmer auf das Passionsgeschehen „damals“ ein.

Sie gewannen in einer Zeit zunehmender religiöser Sprachunfähigkeit und reduzierter Kenntnisse der Grunddaten christlichen Glaubens einen geschichtlichen Zugang zum Geschehen der Passion Jesu Christi als zentralem Ereignis des Glaubens: „Was ist damals eigentlich passiert?“ Mit den Bliestälern, darunter auch Mitglieder der evangelischen Jugendgruppe Walsheim, beten traditionell tausende Jugendliche am Freitag vor Palmsonntag den ökumenischen Kreuzweg der Jugend.

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