Drillinge in Reinheim Freude über gesunde Drillinge

Reinheim · Familie Morschett aus Reinheim ist nach einer Risikoschwangerschaft nun zu sechst.

 Die stolzen Eltern Robert und Sylvia Morschett mit Tochter Alessia und ihren neugeborenen Drillingen (von links) Vivianna Indira, Lorena Emma und Lizianna Ilaria.

Die stolzen Eltern Robert und Sylvia Morschett mit Tochter Alessia und ihren neugeborenen Drillingen (von links) Vivianna Indira, Lorena Emma und Lizianna Ilaria.

Foto: Wolfgang Degott

Aus drei wurden sechs: Als vor einigen Tagen Vivianna, die letzte der Reinheimer Drillingsmädchen, von der Uniklinik in Homburg in ihr neues Zuhause gefahren wurde, war die Familie Morschett endlich komplett. „Heute ist für uns ein Feiertag, weil die Dritte jetzt nach Hause darf und wir als Familie vereint sind“, freute sich Vater Robert. Der 37-jährige Physiotherapeut, der in der Chirurgie des Homburger Universitätsklinikums arbeitet, hatte eigentlich gemeinsam mit seiner 36-jährigen Frau Sylvia ein Geschwisterkind für ihre knapp zwei Jahre alte Tochter Alessia geplant.

Die Schwangerschaft stellte sich dann auch im letzten Jahr ein. Bei einer zweiten Untersuchung der Frauenärztin wurde dann zuerst ein weiterer Zwilling erkannt und am 14. November hieß es in der Klinik: „Wir haben Neuigkeiten für Sie. Sie bekommen keine Zwillinge, sondern Drillinge“. Als sich bei Sylvia Anfang Dezember Komplikationen einstellten, musste sie wiederum nach Homburg. Ihr wurde dann eröffnet, dass sie für Wochen da bleiben müsse, weil eine ständige Überwachung notwendig geworden war. Kurz konnte sie um die Jahreswende nochmal nach Hause.

Doch wenige Tage später verschlechterte sich der Zustand wieder, der sie fortan ans Bett fesselte, das sie bis zur Geburt nicht mehr verlassen durfte. Insbesondere die kritischen ersten Wochen überwand sie gemeinsam mit dem hervorragend betreuenden Team und ihrer positiven Lebenseinstellung. Sie war fest davon überzeugt, dass aus der Risikoschwangerschaft drei gesunde Kinder erwachsen werden. Und sie sollte Recht behalten. Am 7. April, zwei Monate vor dem errechneten Geburtstermin, war es dann soweit. Um 1.11 Uhr begann der Notkaiserschnitt. Als Erste erblickte Lorena Emma, mit 43 Zentimetern auch die Größte, um 1.13 Uhr das Licht der Welt. Es folgten die eineinigen Zwillinge Lizianna Ilaria (1.14 Uhr) und Vivianna Indira (1.15 Uhr). Das rund 15-köpfige Team mit Frauen- und Kinderärzten, Hebammen und Anästhesisten verrichtete im Operationssaal Schwerstarbeit, die erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Die Frühgeborenen waren zwischen 1155 und 1660 Gramm schwer, etwa zwei Kilogramm weniger als üblich für Neugeborene. Für Mutter und Drillinge folgte noch einige Zeit in der Klinik. Zwischen Ende Mai und Anfang Juni wurden sie dann nacheinander entlassen. Bis dahin wohnten die Eltern im Ronald-McDonald-Haus, konnten von dort täglich ihre Kinder besuchen, sie auch versorgen. Nachdem sie jetzt in Reinheim, in der Griesbrunnenstraße, heimisch geworden sind, die „ältere“ Schwester ihre Geschwister auch mit offenen Armen empfangen hat, hieß es auch den Tagesrhythmus zu finden. Zwischen morgens sieben und nachts drei Uhr finden in etwa vierstündigem Abstand „Fütterungszeiten“ statt. Neben den „normalen“ Untersuchungen für Neugeborene wird auch regelmäßig die Frühchen-Sprechstunde besucht, erhalten die Kleinen physiotherapeutische Betreuung und – für Frühgeborene üblich – wird auch noch einige Male der Besuch beim Augenarzt auf dem Programm stehen. Doch die Eltern sind glücklich, zumal sich das Trio prächtig entwickelt: „Das ist unser Lottogewinn, ein großes Glück ist in unser Leben gekommen, für das wir sehr dankbar sind. Wir haben drei gesunde Kinder bekommen und darauf sind wir stolz“. Gewartet wird jetzt auf das Eintreffen des bestellten Drillingswagens. Dann wird‘s auch hinaus in die Straßen des Heimatortes gehen und die neuen Erdenbürger können ihre Umgebung in Augenschein nehmen.

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