Einkauf in heimeliger Atmosphäre

Medelsheim. "Jetzt bin ich fertig, es kommen nur noch die Wirte", bemerkte erleichtert der 52-jährige Otmar Vogelgesang, auf dessen Initiative vor zwölf Jahren der Medelsheimer Jakobsmarkt reaktiviert wurde. Als Marktmeister hatte er nach rund fünf Stunden alle Betreiber der 120 Stände abkassiert

 Bäckermeister Karl-Heinz Carra (rechts) bot zusammen mit Michaela Hautz (Zweite von rechts) beim Medelsheimer Jakobsmarkt das beliebte Reichenbacher Musikantenbrot an. Foto: Degott

Bäckermeister Karl-Heinz Carra (rechts) bot zusammen mit Michaela Hautz (Zweite von rechts) beim Medelsheimer Jakobsmarkt das beliebte Reichenbacher Musikantenbrot an. Foto: Degott

Medelsheim. "Jetzt bin ich fertig, es kommen nur noch die Wirte", bemerkte erleichtert der 52-jährige Otmar Vogelgesang, auf dessen Initiative vor zwölf Jahren der Medelsheimer Jakobsmarkt reaktiviert wurde. Als Marktmeister hatte er nach rund fünf Stunden alle Betreiber der 120 Stände abkassiert. Fast 80 Prozent der Marktbeschicker, so Vogelgesang, kämen seit Jahren zu dem jährlich einmal stattfindenden Markt. Seit sieben Jahren ist die St. Ingberter Schneider-Keramik dort vertreten. "Wir sind zufrieden, der Verkauf ist gut", so Alexander Schneider. Vor dem Festzelt hatte Bäckermeister Karl-Heinz Carra aus dem pfälzischen Reichenbach, der im letzten Jahr von Rolf Klöckners "regioGuide bleu" zum Bäcker des Jahres ausgezeichnet worden war, sein "Backparadies" aufgebaut. Wie "warme Semmel" ging das Reichenbacher Musikantenbrot über die Theke. Schon um 16 Uhr wurde eingepackt, waren alle Brotlaibe verkauft. Neben den klassischen Angeboten aus dem Textil- und Hauswirtschaftsbereich hatte Christian Kartes aus Lothringen Spezialitäten aus der Provence angeboten, bot erstmals der Gersheimer Partnerschaftsverein zusammen mit Mitgliedern des Comité de Jumelage aus Bazancourt Champagner und Biskuits an. Keine Pause gönnte sich Elke Birkelbach aus Seyweiler, die vor der Kreuzigungsgruppe einen Infostand zum Jakobsweg aufgebaut hatte. Ständig wurde sie von Wissenshungrigen umlagert, pries die Vorzüge und Sehenswürdigkeiten der herausragenden Wandertrasse. Viele Besucher säumten den Weg in den Marktstraßen der "Hauptstadt der Parr". Zu den Gästen aus der unmittelbaren Umgebung, gesellen sich viele Pfälzer, aber auch Lothringer und Besucher aus den übrigen Teilen des Saarlandes. "Wir haben mittlerweile ein sehr großes Einzugsgebiet", so der Vorsitzende des veranstaltenden Fördervereins, Peter Krämer. "Ich bin das erste Mal hier. Es ist viel heimeliger und familiärer als bei uns", meinte Yolanda Frisch aus dem elsässischen Herbitzheim. Sie hatte es sich zusammen mit ihrem Reinheimer Freund Herbert Baldauf im Hof der Familie Frenzel gemütlich gemacht, wo der Weinstand "Weinseliger Jakob" des Moselweinguts Quint Premiere feierte. Pünktlich zehn Uhr hatten die Glocken der Pfarrkirche den Markt eröffnet. Pirmin Rauch, Mitglied des Fördervereins, schon die Oldtimer auf dem Jakobi-Hof aufgereiht. Baujahr 1932 ein Citroën C4 IX, oder der 1953er Citroën Tracton Avant 11 CV, zur Verfügung gestellt vom Walsheimer Sigmund Klingler, gehörten ebenso für die viel Aufmerksamkeit erregende Schau, wie der McCormick-Traktor D 324 aus dem Jahr 1959, der Rauch selbst gehört. Krämer zog ein positives Resumee. "Unser Markt steht und fällt mit den Helfern", so Krämer, der dann auch nur Lob für die rund 60 Ehrenamtlichen verteilte. Ob bei der Vorbereitung, die im Januar mit den ersten Sitzungen beginnt, oder beim Verteilen der rund 300 Plakate im Bliestal, aber auch im Zweibrücker Land, in Homburg oder in Lothringen, oder bei der Zeltbewirtschaftung und dem Dienst im Rundstand auf dem Markt, alle zögen an einem Strang. Immerhin werden rund 1000 Euro für die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit investiert, die sich aber auch rentierten.

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