Herbitzheim Das Friedenslicht kommt aus Bethlehem

Herbitzheim · Marita Nagel ist dienstälteste Akteurin des Herbitzheimer Krippenspiels. Schon 20 Mal war sie bei den Aufführungen an Weihnachten aktiv mit von der Partie.

 Kinder des Herbitzheimer Krippenspielesbei der Aufführung in der vollbesetzten Barbarakirche.

Kinder des Herbitzheimer Krippenspielesbei der Aufführung in der vollbesetzten Barbarakirche.

Foto: Wolfgang Degott

Von den jetzt 21 Herbitzheimer Krippenspielen war Marita Nagel 20 Mal dabei. Diesmal bereitete sie gemeinsam mit der Ideengeberin Zita Matheis, ihrer Tochter Johanna sowie Heike und Henrik Flierl 27 Kinder aus Bliesdalheim, Gersheim, Herbitzheim, Rubenheim und Wolfersheim auf ihren Auftritt vor „ausverkaufter“ Barbarakirche in Herbitzheim. Es sollte von Erfolg gekrönt sein. Alle Drei- bis 14-Jährigen spielten ihre Rolle zur Geschichte der Geburt Jesu mit großem Eifer, waren textsicher, zeigten im bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus unbekümmerte kindliche Darstellungskunst. Überschrieben war das knapp 45 Minuten dauernde Stück mit „Engelsweihnacht“ und begann mit dem Einzug von Engel und Hirten. Der Erzengel, dargestellt vom 14-jährigen Henrik Flierl, der schon zum zehnten Mal Teil der Dramaturgie an Heiligabend war, bereite sie auf die nahe Geburt des Erlösers vor. Zum Einzug von Maria und Josef, die wie im letzten Jahr von Lilly Mathieu und Paula Barth dargestellt wurden, sang Franziska Kruft ihr Lied „Leise, leise in der Nacht“. Begleitet wurde sie an der Orgel von Marliese Maurer-Hurth. Herbergssuche und Niederkunft im Stall folgten.

Danach hatten alle Freude im Herzen, begannen zu singen und zu tanzen. Darunter waren auch Paul Gergen, Lotte Stolz, Mia Grieser, Anna Barth, Katharina Rubeck und Amelie Lauer, die erstmals mit von der Partie waren. Auf viele Male konnten Hanna Flierl, Nils Lippmann und Leonie Müller zurückblicken, hatten immer noch viel Spaß bei der Aufführung und den Proben, in denen in den Wochen zuvor vorbereitet wurde. Ein besonderer Höhepunkt war auch die Ankunft des Friedenslichtes aus Bethlehem. Dabei handelt es sich um eine Aktion, die 1986 vom oberösterreichischen Landesstudio des ORF ins Leben gerufen wurde. Es ist eine Spendenaktion mit dem zu teilenden Licht als spezielles Zeichen.

Mittlerweile ist dieser neue Weihnachtsbrauch in mehr als 30 europäischen Ländern zu finden. Pastoralreferent Klaus Scheunig entzündete die ersten Kerzen, deren Flamme dann von Kind zu Kind und von Hand zu Hand wanderte. Scheunig sprach in seiner Predigt vom Verhalten der Hirten, „die vor 2000 Jahren nicht auseinander gelaufen sind, vielmehr der visionären Botschaft der Engel gefolgt sind – von der Geburt des Heilands in Windeln“. Sie rechneten damals mit dem Unerwarteten, gaben das Beispiel die Sache in die Hand zu nehmen, sich zu bewege, glaubten daran, dass ein Mensch in ihr Leben treten wird, der ihnen Mut macht, sie in dem Dunkel der Nacht, im Alltag, bei ihren Sorgen, ihrer Überforderung, ihren Tränen und den Enttäuschungen begleitet.

Wie seit Jahren schon spielte auch die Gitarrengruppe Saitenklänge eine musikalische Rolle. Deren Leiterin Susanne Kempf stimmte die Lieder ab, die innerhalb der Aufführung gesungen und gespielt wurden. Zwei davon waren „Ein heller Stern hat in der Nacht die Botschaft in die Welt gebracht“ und „Gloria, das ist die Weihnachtsfreude“.

Nach dem Schlusslied „Stille Nacht, heilige Nacht“, das die Besucher gemeinsam mit dem Musikverein Rubenheim unter der Leitung von Thomas Welsch sangen, klang die Darstellung um die Geschichte der Heiligen Nacht stimmungsvolle aus.

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