Walsheim „Arbeit gehört zum Leben eines Menschen wie Essen“

Homburg/Walsheim · Bei der Werkstattversammlung im Neuen Haus Sonne blickte Geschäftsführer André auf eine harte Zeit zurück – und zeichnete verdiente Mitarbeiter aus.

 In der Werkstattversammlung im Neuen Haus Sonne wurden zahlreiche Menschen geehrt, die schon lange in der Einrichtung leben und arbeiten.

In der Werkstattversammlung im Neuen Haus Sonne wurden zahlreiche Menschen geehrt, die schon lange in der Einrichtung leben und arbeiten.

Foto: Wolfgang Degott

Während einer Werkstattversammlung im Festsaal ging Geschäftsführer Bernd André neben dem Hinweis, dass das Haus Sonne vor mehr als 60 Jahren von der saarländischen Künstlerin und Heilpädagogin Anna Betzner als Erziehungsinstitut für Seelenpflegebedürftige gegründet worden sei, auch auf die bewegten letzten Jahre ein. Es sei eine schwere Zeit gewesen, die mit der Gründung der gemeinnützigen Gesellschaft Neues Haus Sonne vor achtzehn Monaten beendet worden sei, als man sich zu neuen Ufern aufgemacht habe.

„Man merkt den Aufbruch in allen Bereichen“, so André. Rund 100 Menschen arbeiten in den Werkstätten, die seit 2012 zertifiziert sind und zu denen unter anderem eine Weberei, eine Kerzen-, Küchen- und Papierwerkstatt, eine Schreinerei, aber auch ein großer Gartenbereich gehört. In der Außenstelle des Hauses, dem Neukahlenberger Hof, werde Landwirtschaft und eine Käserei betrieben. André stellte einen vermehrten Bedarf fest und kündigte an, dass überlegt werde, ob die Zahl erhöht werde.

Die gentechnikfreien ökologischen und gesunden Produkte, so André, zeichneten sich durch hochwertige handwerkliche Verarbeitung und Nachhaltigkeit aus. Gemeinsam mit der Vorsitzenden des Werkstattrates, Annemarie Börtzler, ehrte er Menschen, die einen langen Prozess mitgegangen seien und die Werkstätten so erfolgreich gemacht hätten. Dazu gehörten für zehnjährige Betriebszugehörigkeit Daniel Redlich, für 30-jährige Gerhild Tries. Seit 35 Jahren gehören Thomas Heck, Elisabeth Paulus, Horst Quinten, Claudia Saeger und Uwe Söhngen zur Einrichtung. Urkunde und Geschenk für 40-jährige Betriebszugehörigkeit bekam Hans-Jürgen Kopf.

Geschäftsführer André würdigte die Verdienste und unterstrich, dass in einem sinnerfüllten Leben die Aufgabe, die Berufung für den Menschen eine elementare Rolle spiele, sich in seiner Arbeit verwirklichen zu können, seine Arbeitskraft für andere Menschen einzusetzen. „Arbeit gehört zu dem Leben eines Menschen genauso wie Freizeit, Essen und Urlaub“, sagte der Leiter des Neuen Hauses Sonne. In den Werkstätten würde Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Möglichkeit gegeben, eine ihnen entsprechende Arbeit zu finden und die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen.

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