Die Rennpiste von Limbach

Limbach. Nein, die Kästnerstraße wir keine Sackgasse. Das zumindest ist die klare Reaktion des Limbacher Ortsrates auf einen entsprechenden Vorschlag eines Anwohners. Der hatte sich mit Blick auf die aus seiner Sicht untragbare Verkehrssituation an die Gemeinde gewandt

Limbach. Nein, die Kästnerstraße wir keine Sackgasse. Das zumindest ist die klare Reaktion des Limbacher Ortsrates auf einen entsprechenden Vorschlag eines Anwohners. Der hatte sich mit Blick auf die aus seiner Sicht untragbare Verkehrssituation an die Gemeinde gewandt. In einem Schreiben an den zuständigen Amtsleiter Udo Reis schilderte er die aktuelle Lage so: "Unsere Straße wird zusehends als Rennstrecke benutzt, sowohl von Autos als auch von Transportern. Zusätzlich nimmt die Zahl der Autofahrer, die die Kästnerstraße als Abkürzung nutzen, stetig zu." Und weiter: "Wenn schon eine verkehrsberuhigte Zone eingerichtet wird, dann sollte die Gemeinde dafür sorgen, dass dies auch so ist." Der Vorschlag: Die Kästnerstraße soll eine Sackgasse werden, einzig befahrbar aus der Zweibrücker Straße. Dem mochten die Räte nicht folgen, vor allem mit Blick auf vorliegende Verkehrsdaten. Diese weisen ein Durchschnittstempo in der Kästnerstraße von 17,5 Stundenkilometern bei einem durchschnittlichen Verkehrsaufkommen von 180 Fahrzeugen am Tag aus. Allerdings: Die Zahlen stammen von 2004, erst in der 36. Kalenderwoche 2010 sollen neue Daten zu Verkehrsaufkommen und Geschwindigkeitsverhalten ermittelt werden. Rückendeckung erhielt der Ortsrat in seiner Entscheidung im Vorfeld von Feuerwehr und Müllabfuhr. Vor allem Erstere rechnen mit einer deutlichen Erschwerung von möglichen Einsätzen, Löschbezirksführer Klaus Schäfer spricht in einer schriftlichen Stellungnahme von "erheblichen Einschränkungen hinsichtlich der Rettungsqualität und -zeit", sollte die Kästnerstraße eine Sackgasse werden. Auch die Müllabfuhr ordnete den Vorschlag als nicht praxistauglich ein. Insgesamt beurteilten die Räte die Verkehrslage in der Kästnerstraße als nicht so brisant, wie im Schreiben geschildert, gleichwohl Ortsvorsteher Heinz Grub (SPD) das Anliegen im Grundsatz als "berechtigt" einstufte und auch deswegen die Gemeindeverwaltung dazu aufgefordert hatte, Stellungnahmen von Feuerwehr, Polizei und Müllabfuhr einzuholen. Dies änderte allerdings nichts an der genauso grundsätzlichen Ablehnung. Auch und vor allem die Stellungnahme der Feuerwehr hatte in der Entscheidungsfindung maßgebliche Bedeutung. Axel Schott von der SPD-Fraktion: "Nachdem ich die Stellungnahme des Löschbezirks gelesen habe, war mir klar, dass wir die Kästnerstraße nicht als Sackgasse ausweisen können. Wenn schon die Feuerwehr Probleme sieht, dann müssen wir uns darüber gar nicht weiter unterhalten." Für einige Verwunderung, vor allem bei CDU-Fraktionsmitglied Frederik Just, sorgte die abschließende Ankündigung des Antragstellers in seinem Schreiben: "Falls die Gemeinde nicht für Abhilfe sorgt, wende ich mich an die Presse." Justs Reaktion: "Ist es üblich, dass man sich erdreistet, gleich mit der Presse zu drohen?"

Auf einen BlickWeitere Entscheidungen des Ortsrates Limbach vom vergangenen Montag: Die Gemeinde soll die Baumaßnahmen an der Ortsdurchfahrt Bayerischer Kohlhof schnellstmöglich beenden; der TV Limbach erhält einen Zuschuss von 3000 Euro zur Sanierung einer Hammerwurfanlage auf dem Schulsportplatz; die Beleuchtungen im Eingangs- und Zugangsbereich der Dorfhalle Limbach sollen ertüchtigt werden; die Gemeinde soll die Mieterhöhung für die Nutzung des Theobald Hock-Hauses durch den Musikverein Limbach von jährlich 1230 auf 2000 Euro tragen. thw

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