Zwischen Tradition und Moderne

Breitfurt. Fragt man Raffael Bastuck aus Wiesbach nach seinem Beruf, so führt einem seine Antwort gleich eine ganze Reihe von bildhaften Vorstellungen vor Augen: Raffael Bastuck ist ein waschechter Müller - auch wenn er sich so eigentlich nicht mehr nennen kann

Breitfurt. Fragt man Raffael Bastuck aus Wiesbach nach seinem Beruf, so führt einem seine Antwort gleich eine ganze Reihe von bildhaften Vorstellungen vor Augen: Raffael Bastuck ist ein waschechter Müller - auch wenn er sich so eigentlich nicht mehr nennen kann. Heute lautet die genaue Berufsbezeichnung Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft, keine wirklich romantische Bezeichnung für einen so traditionsreichen Beruf. Bastucks Arbeitgeber ist die Juchem-Gruppe mit Sitz in Eppelborn, eines der bedeutenden mittelständischen Unternehmen, wenn es um die Produktion von Grundstoffen für zahlreiche große Marken der Nahrungsmittelindustrie geht. Seit Juli ist Raffael Bastuck Geselle, seinen Berufswunsch hat er sich ganz gezielt erfüllt. "Wenn man technisches Interesse hat, sich aber auch für die Lebensmittelproduktion und -entwicklung interessiert, dann bleiben nicht viele Berufsbilder übrig. Ich habe mich umgeschaut, hab zuerst nichts Vernünftiges gefunden. Dann hab ich mich daran erinnert, dass ganz in der Nähe meines Heimatortes die Firma Juchem im Lebensmittelbereich aktiv ist. Auf deren Internetseite habe ich dann entdeckt, dass Juchem einen Müller-Azubi sucht." Das war für Bastuck die gesuchte Verbindung der Welten Technik und Lebensmittel. Mit seiner Ausbildung beim Eppelborner Mittelständler - zuerst während der Lehre in einer unternehmenseigenen Mühle in Lebach, nun als Geselle in der Bliesmühle der Juchem-Gruppe in Breitfurt - hat sich Bastuck den gewünschten Grundstein für seine weitere Karriere gelegt. In zwei Jahren will der Müller aus Leidenschaft sich an einer Fachschule in Heilbronn zum Lebensmitteltechniker weiterqualifizieren. Ausbildung wird bei Juchem groß geschrieben. Alleine im Berufsbild Verfahrentechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft bildet das Unternehmen aktuell drei Lehrlinge aus, insgesamt 250 Auszubildende aus zwölf Berufsbildern wurden in den vergangenen über 60 Jahren durch die Lehre geführt. Susanne Juchem, geschäftsführende Gesellschafterin: "Ich setze hundertprozentig auf Ausbildung. Das ist ganz, ganz wichtig. Zum einen, um jungen Menschen eine Perspektive zu bieten, zum anderen natürlich auch, um den bestmöglichen, eigenen Nachwuchs zu bekommen."

Auf einen Blick Müller bedienen, überwachen und warten Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Mahl- und Schälerzeugnissen, Futtermitteln und Spezialprodukten wie Gewürzpulver. Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft arbeiten in Getreidemühlen, Futtermittelwerken und Spezialmühlen, können aber auch in Großbäckereien tätig sein. Quelle: Arbeitsagentur

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort