Zerstörung des Natur-Standorts befürchtet

Blieskastel · Bürger könnten nicht fassen, berichtet die Interessengemeinschaft Biosphäre, dass in Webenheim „auf vom Windpotenzial her völlig ungeeigneter Fläche mit dem Bau von Windkraftanlagen begonnen werde“.

Viele Blieskasteler Bürger haben sich jetzt besorgt an die Interessengemeinschaft Biosphäre gewandt. Wie Roswitha Feld von der Interessengemeinschaft mitteilt, könnten sie es "nicht fassen, dass nun in Webenheim auf einer vom Windpotenzial her völlig ungeeigneten Fläche mit dem Bau von Windkraftanlagen begonnen wird". Schließlich sei inzwischen allgemein bekannt, dass Windkraftanlagen mit zu geringer Windhöffigkeit - wie nach Ansicht der Interessengemeinschaft im Falle Webenheim - nicht nur keine Gewinne einfahren, sondern erhebliche Verluste machen würden, die letztendlich von allen Bürgern bezahlt werden müssten. Durch die unregelmäßige Arbeitsweise solcher Anlagen könne es auch vorkommen, dass zeitweise erheblich mehr Strom produziert werde, als die Netze gerade aufnehmen können. Mit der Folge, dass sie abgeschaltet werden müssten oder dass Deutschland zur Vermeidung solcher Überbelastungen der Netze benachbarten Ländern Geld bezahle, damit diese den überschüssigen Strom abnehmen.

Noch gravierender sei "die langsame Zerstörung des hier betroffenen besonders wertvollen und idyllischen Natur-Standorts", so Roswitha Feld. Zahlreiche seltene und bedrohte Tierarten seien durch den Bau der Anlagen gefährdet. Insbesondere die Vogelwelt sei betroffen, da der geplante Standort der Windkraftanlagen "mitten in einem der bedeutendsten Vogelzugkorridore des Südwestens" liege. Hinzu komme, dass die Barockstadt Blieskastel mit ihrer Kurklinik durch den Bau der Windräder für die Zukunft mit großen finanziellen Verlusten rechnen müsse, vor allem im Bereich des Tourismus.

Dies zeigten vergleichbare Fälle andernorts. "Eigentlich sollten doch, laut Vorgaben der Unesco, die Bürger in einem Biosphärenreservat bei Großprojekten mitgenommen werden und mitbestimmen dürfen. Die Bürger wollen mehrheitlich eine konsequente Biosphäre mit überzeugendem Naturtourismus, um die, laut Dachverband der Nationalen Naturlandschaften, europaweit bedeutsame, einzigartige Natur hier zu erhalten", heißt es.

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