Blieskastel Ladenhüter werden Premium-Knödel

Blieskastel · Für eine innovative Marketing-Idee hat die Blieskasteler Bäckerei Lenert jetzt den begehrten Zacharias-Preis erhalten.

 Bei der Zacharias-Auszeichnung in der Bäckerei Lenert dabei waren (von links) Udo Rössel, Alexander Schantz, Bernd Szech, Markus Felchner, Andreas und Christian Lenert, Petra Schwartz und Brigitte Adamek-Rinderle.

Bei der Zacharias-Auszeichnung in der Bäckerei Lenert dabei waren (von links) Udo Rössel, Alexander Schantz, Bernd Szech, Markus Felchner, Andreas und Christian Lenert, Petra Schwartz und Brigitte Adamek-Rinderle.

Foto: Hans Hurth

Mit dem Zacharias-Preis, einem begehrten Preis im Bäckerhandwerk, wurde die Bäckerei Lenert in Blieskastel ausgezeichnet. „Der Zacharias-Preis geht an die Bäckerei Lenert als eine der Top-10-Innovations-Bäckereien in Deutschland, Österreich und der Schweiz für ihre vorbildliche Kommunikation- und Marketingarbeit rund um ihren Semmelknödel aus unverkauftem Brot, den sie gemeinsam mit dem Saarbrücker Beratungs-Unternehmen SygaBack entwickelte“, betonten bei der Auszeichnung Bernd Szech und Alexander Schantz vom Veranstalter CSM aus Bingen. Bereits im Frühjahr gab mit dem Käsebrötchen- Award 2018 eine Auszeichnung für die Lenerts, denn die Bäckerei Lenert setzt ein Zeichen gegen die Verschwendung von Backwaren mit der Verarbeitung ihrer Retouren zu einem wertvollen Neuprodukt.

Aus ihren Brot- und Brötchen-Restbeständen produziert die Bäckerei nämlich einen hochwertigen Semmelknödel in Scheibenform (wir berichteten). „Mehrere hundert Tonnen Brot werden in Deutschland im Jahr vernichtet und das nur, weil es nicht rechtzeitig vor Ladenschluss verkauft wurde. Das bedeutet bei Bäckereiketten zwischen zehn und 20 Prozent ihrer Produktion. Nur geringe Mengen unverkauften Brotes werden zu Semmelbrösel verarbeitet oder wandern zur Tafel“, erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung Udo Rössel von der Firma Syga- Back.

Der Zustand, dass viele Reste in den Müll wanderten, sei weder wirtschaftlich, noch sei er erethisch zu vertreten. Genau da begann das Konzept, das die Bäckerei Lenert in Kooperation mit den Produktentwicklern Udo Rössel und Markus Felchner umsetzte. „Es entstand ein Produktionsverfahren, das auf die Infrastruktur eines Bäckerei- Handwerksbetriebs wie Lenert zugeschnitten ist. Aus den hochwertigen Backwaren entsteht durch Weiterverarbeitung ein Neuprodukt in Premium-Qualität“, betont Udo Rössel.

„Es ist eben kein runder Semmelknödel aus dem Wasser, sondern ein Knödel in Scheibenform aus dem Bäcker-Backofen. Durch die schonende Garung, bei der komplett auf Wasser verzichtet wird, erhält die Semmelknödel-Scheibe ihren unverwechselbaren Geschmack und ist gekühlt eine Woche haltbar. Für die Bäckerei unterscheidet sich die Produktionsweise der Knödel nicht von der Herstellung anderer Backwaren, was sich positiv auf die Arbeitsabläufe auswirkt. Und für die Kunden hat das Frischeprodukt den Vorteil: Das nachhaltige Neuprodukt ist innerhalb von einer Minute in der Pfanne verzehrfertig“, freut sich Rössel.

Auch für Produktvielfalt sei gesorgt, wie Lenert-Geschäftsführerin Petra Schwartz betonte. „Unsere Bäckerei bietet attraktive Varianten, wie einen Speck-Käse-Knödel und aus süßen Retouren wie Hefezopf oder Einback entsteht eine süße Variante.“ Ein besonderes Highlight für den Snack-Bereich sei das warme Semmelknödel-Sandwich, bislang exklusiv im Saarland produziert und angeboten. „Wie bereits unser Großvater mit Sauerteig und naturbelassenen Rohstoffen arbeitete, legen auch wir heute großen Wert darauf, dass alle Brote mit eigenem Natursauerteig, wenig Hefe und mit natürlichen Zutaten hergestellt werden“, so Petra Schwartz.

„Wir sind stolz zu den ganz wenigen Bäckereien in Deutschland zu gehören, die aus den unterschiedlichsten Backwaren-Retouren ein attraktives Neuprodukt in Premium-Qualität herstellen. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung werden hier vorbildlich mit Leben erfüllt“, hieß es bei dem Termin für die Ehrung abschließend Für die Stadt Blieskastel gratulierte schließlich auch die Beigeordnete Brigitte Adamek-Rinderle zum Zacharias-Preis.

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