Blieskastel Wo das Jesuskind Niklas heißt

Homburg/Blieskastel · Rund 400 Besucher sahen an Weihnachten die lebendige Krippe bei den Minoriten-Patres auf dem Klosterberg.

 Der kleine Niklas Geble (vier Monate alt) fühlte sich als Krippenkind zwischen Engeln und Hirten wohl. 

Der kleine Niklas Geble (vier Monate alt) fühlte sich als Krippenkind zwischen Engeln und Hirten wohl. 

Foto: Hans Hurth

Rund 400 Besucher zog es am zweiten Weihnachtstag zu den Minoriten-Patres auf den Blieskasteler Klosterberg, um die lebendige Krippe zu bestaunen. Der Nachmittag begann mit einer Kindersegnungsandacht in der Klosterkirche mit Gesang, Musik und einem Krippenspiel, das erneut Andrea Weinmann verfasst hatte. Die Aufführung der 16 Kinder, die seit Sommer fleißig probten, dürfte nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Zum Einzug sangen alle das Lied „Süßer die Glocken nie klingen“, ehe Pater und Guardian Mateusz Micek Kinder, Eltern, Großeltern, Paten und Verwandte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche begrüßte. „Vor 2000 Jahren ist es geschehen, ein Kind kam in einem Stall zur Welt, von Gott zu den Ärmsten der Armen gestellt. Doch dieses Kind, wie ihr alle wisst, unser Heiland und Erlöser ist“, sagte Pater Mateusz. Durch das beeindruckende Krippenspiel führte Erzähler Felix Berwanger (15), der Junge aus St. Ingbert hatte am Ambo den größten Part und kündigte zunächst die Sterndeuter aus dem Orient an. „Ich bin ein Stern mit Schweif, bin ein Komet. Ich leuchte hell am Himmelszelt, gab Kunde von dem Herrn der Welt. Mich entdeckten die Weisen aus dem Morgenland“, berichtete Sternenkind Emely Towae. Baltasar, Kaspar und Melchior machten sich aus dem Morgenland auf den Weg, um zum Palast des Königs Herodes zu kommen. Nach dem Befehl des Kaisers Augustus führte für Josef und Maria, gespielt vom ersten Krippenkind Elisabeth Berwanger (neun) der Weg nach Bethlehem, wo in einem Stall der Heiland zur Welt kam.

Mit kleinen Gebeten und Fürbitten ging es über zum Wortgottesdienst. „Viele Kinder kommen in äußerster Armut und Elend zur Welt, haben kein sauberes Wasser, kein Brot, leiden auf der Flucht vor Krieg,Terror und Not“, gab es von Pater Mateusz nachdenkliche Worte. „Alles was wir hier von Herzen geben, sendet einen Lichtstrahl in ihr dunkles Leben.“ Beim Lied „Stille Nacht“ sangen alle kräftig mit, es gab für die Kinder den Einzelsegen, ehe es gemeinsam zur Krippe auf dem Klosterhof ging, wo zur Freude der Jüngsten neben Hühnern auch zwei Esel und zwei Schafe, von Bernhard Legrum herbeigefahren, mitmachten. In der Krippe nahm mit Niklas Geble wieder ein echtes Baby als Jesuskind Platz. Niklas, am 1. August als Junge der Eltern Janine und Christian Geble aus Blieskastel geboren, war, zufrieden lächelnd, begehrtes Fotomotiv der Besucher, natürlich auch von Opa Franz sowie Oma und Opa Theresia und Frank Hombrecher.

„Bei der Taufe von Niklas hat uns Pater Mateusz gefragt, ob wir mit dem Kind in diesem Jahr bei der lebendigen Krippe mitmachen. Spontan haben wir zugesagt“, erzählten die stolzen Eltern. Bei kostenlosem Glühwein und Punsch konnten sich die Erwachsenen die innere Wärme holen und zur Stärkung hatten Steffi und Klaus Kuhn einen großen Weihnachtsstollen gebacken. Ein gemütliches Beisammensein beschloss dann den zweiten Weihnachtsfeiertag, dessen Erlös von den Patres weitergereicht wird nach Paraguay zur Paten-Mission.

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