Band Purple Haze „Wir sind beim Classicrock geblieben“: Purple Haze werden 25

Homburg/Blieskastel · Von Jörg Martin

 Purple Haze wird dieses Jahr 25 Jahre alt (von links): Nico Kiefer (Gitarre), Marc-Oliver Mayer (Schlagzeug), Olaf Ehrmantraut (Gitarre), Tobias Weissgerber (Keyboards), Andreas Baltes (Bass), Dirk Reichel (Gesang).

Purple Haze wird dieses Jahr 25 Jahre alt (von links): Nico Kiefer (Gitarre), Marc-Oliver Mayer (Schlagzeug), Olaf Ehrmantraut (Gitarre), Tobias Weissgerber (Keyboards), Andreas Baltes (Bass), Dirk Reichel (Gesang).

Foto: Jörg Martin

„Nein, wir sind keine Coverband. Die gibt es wie Sand am Meer“, stellt Olaf Ehrmanntraut, Gitarrist und Sänger der Rockband Purple Haze im SZ-Interview klar. Die Gruppe, die sich in der Saarpfalz-Region einen Namen gemacht hat, besteht 2018 seit 25 Jahren. „Wir machen das, was uns Spaß macht. Wir leben diese Musik“; pflichtet ihm Drummer Marc-Oliver Mayer bei. Die beiden Musiker sind die Motoren der Band und die einzigen noch verbliebenen Gründungsmitglieder. Heute besteht die Band in dieser Zusammensetzung seit 2011.

Purple Haze wurde nach einem Song von Jimmy Hendrix aus dem Jahr 1967 benannt. Die sechs Männer, die irgendwie böse und gefährlich aus der Wäsche schauen — es aber keinesfalls sind — stimmen basisdemokratisch ab, was gespielt wird. Auch der Geist innerhalb der Band ist gleich, manche würden sagen: der Spirit. Alle haben den gleichen Geschmack. Wäre dies anders, wäre man nicht in der Band. So einfach ist das. Das sorgt für ein hohes Maß an Authentizität, denn es wird nicht geschauspielert und somit ist man mehr als nah am Publikum.

Und das reist als Fanclub-Familie zu den Konzerten nach. Mit Grauen und gleichzeitig einem breiten Grinsen denken die Jungs an einen Auftritt vor etlichen Jahren zurück, der mit einer längeren Wartezeit verbunden war. Die hatte man mit zwei Flaschen Jack Daniels überbrückt. „Das Ganze wurde zur Katastrophe“, erinnert sich Olaf Ehrmanntraut. Doch das ist lange her, die ganz wilden Zeiten sind vorbei und der Veranstalter bucht sie nach einer Pause wieder. Die sechs Jungs haben schon viel erlebt: Support für Revolverheld, Abschiedskonzert für Handballspieler Christian Schwarzer oder der Auftritt auf Schloss Edesheim.

Anfragen von Privatleuten sind, wie der Auftritt bei einer Hochzeit in einem Fünf-Sterne-Hotel, eher selten. „Wir haben uns qualitativ verbessert und sind beim Classicrock der 80er geblieben. Heute sind wir nicht mehr so hart“, beschreibt Sänger Dirk Reichel die Musik. Die Stones werden nicht mehr gespielt und auch weniger Eigengewächse. „Die Leute wollen mitgrölen“, meint Andreas Baltes (Bass). Die Fans sind zwischen 40 und 60 Jahre alt und wurden mit der Band älter. Sie sind im Saarpfalz-Kreis und der Westpfalz zu Hause. Es kommt nicht von ungefähr, dass man in Zweibrücken probt. Hier lernten sich Ehrmanntraut und Mayer in einer Musikschule kennen und gründeten die Band. Sorgen macht Purple Haze der Wegfall etlicher Traditionsfeste.

Mit ihnen reduziert sich auch die Anzahl der Auftritte, die sich auf etwa 20 pro Jahr beläuft. Auch das geringere Budget der Kulturämter spielt eine Rolle. Man konzentriere sich auf die Qualität. Auftritte von vier Stunden und in Kneipen lehne man inzwischen ab, da das auf Kosten der Show gehe, so Mayer.  „Unser Ding ist der anspruchsvolle Gesang von Bon Jovi, Scorpions oder Whitesnake“, beschreibt Gitarrist Ehrmanntraut das Konzept.

Termine: 31. März: Osterrock, Bliesgau-Festhalle, Blieskastel und 7. April: Kneipenfestival, Route 66, Zweibrücken.

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