Viel erlebt und noch mehr gesungen

Niederwürzbach · Durch Weinberge Rheinhessens, mit einem Umweg über Mainz ging es nach Rüdesheim. Zum Tagesausflug des Liederkranz Niederwürzbach gehörte auch ein Besuch des Brömserhofs und des Niederwalddenkmal, und – wie könnte es anders sein: Gesang.

 Dieter Schnepp und der Frauenchor sorgten beim Ausflug mit ihren Einlagen für glänzende Unterhaltung. Foto: Helmut Kröll

Dieter Schnepp und der Frauenchor sorgten beim Ausflug mit ihren Einlagen für glänzende Unterhaltung. Foto: Helmut Kröll

Foto: Helmut Kröll

Ziel und Tagestour des Liederkranz waren weder spektakulär noch außergewöhnlich. Die Teilnehmer stellten fest: der Ausflug nach Rüdesheim war einfach schön. Und daran änderte sich auch nichts als eine Teilnehmerin in Rüdesheim zu Fall kam und mit Blaulicht in Krankenhaus gebracht werden musste. Man kümmerte sich, stand ständig in Kontakt und als der Bus die Heimreise antrat war die genesende junge Frau auch wieder an Bord.

Der Tag hatte früh begonnen. Durch die Weinlage Rheinhessens strebte der Bus Wiesbaden zu und da die Schiersteiner Brücke nicht passiert werden konnte, wurde ein Umweg über Mainz notwendig. Trotz allem setzte der Bus gegen 11 Uhr am Eingang zur Drosselgasse in Rüdesheim zur Landung an und alles bummelte durch die berühmte Gasse, unter ihnen mit Stock und Rollator auch die ältesten Reisegäste, die Gebrüder Robert und Alois Engelmann. Pünktlich zur Tagesmitte traf sich alles am Brömserhof zum Besuch von Siegfrieds mechanischem Musikkabinett, ein Museum mit einer der größten Sammlung selbstspielender Musikinstrumente. In zwei Gruppen wurden die Liederkränzler durch den altehrwürdigen Brömserhof geführt, dessen Entstehung im 13.Jahrhundert datiert. Es wäre nicht der Liederkranz wäre nicht zu den mechanisch gespielten Musikstücken gesungen worden. Am automatischen Bechstein-Flügel demonstrierte Dirigent Dieter Schnepp zur Begeisterung von Personal und Gästen, dass ein Flügel von Hand gespielt eben doch anders, besser, klangvoller, piano-forte klingt und Ehrenvorsitzender Helmut Kröll präsentierte sich mit Hut am Leierkasten mit dem Lied "mein Vater war ein Wandersmann" und war kaum zu hindern, mit dem Hut zu sammeln. Nach dem Besuch des Museums ging‘s teils unter der Leitung der Vorsitzenden Margot Veith per Sessellift, teils per Bus hinauf zum Niederwalddenkmal, um hoch über dem Rhein im Angesicht Germanias auf dem Busparkplatz die Reste des Frühstücks zu verzehren, wobei Hedi Noll fassungslos bemerkte, sie habe doch extra mehr an Speisen und Getränke vorbereitet und es habe grade mal so gereicht. Mit einer Schifffahrt, der sogenannten Burgen-Rundfahrt, von Rüdesheim mit Brömserburg, vorbei an der Ruine Ehrenfels und dem von Baugerüsten umgebenen Mäuseturm, bis auf die Höhe von Assmannshausen mit der linksrheinischen Burg Rheinstein, endete der Aufenthalt im Rheintal. Dem Rheintal wird mit der lauten, von Güterzügen stark befahrenen Eisenbahnstrecke viel seiner Romantik genommen. Wie bereits im Vorjahr endete der Tag beim Abendessen im Restaurant Licht und Luft in Kaiserslautern. Und nach dem Essen kam was beim Liederkranz üblich ist. Dieter Schnepp hatte plötzlich sein Akkordeon und Herbert Diewald die Gitarre in der Hand und es war nur eine Frage der Zeit, da sangen die Damen im Chor und die Herren mussten neidlos zugestehen, es auch nicht besser gekonnt zu haben, wenn sie sie es denn gekonnt hätten und genug Sänger gewesen wären - so reichte ihre Mitwirkung nur beim gemischten Chor.

Die Begeisterung der übrigen Gäste im Restaurant gipfelte in dem Ausspruch: "Seit zwei Stunden sind wir dabei nach Hause zu gehen, doch so lange ihr hier singt, gehen wir nicht, wir sind begeistert!" Die Stimmung stieg und stieg bis Busfahrer Leo (Firma Gassert) beim Thema "Lenkzeit" Heimweh bekam und zur Heimfahrt ins Würzbachtal drängte. So endete zwei Stunden vor Mitternacht ein wunderschöner Liederkranz-Ausflug.

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