Taubenschlag unter dem Rathausdach

Blieskastel. In der Sitzung des Ortsrates Blieskastel-Mitte stimmte das kommunale Gremium einstimmig einem Antrag der SPD-Fraktion zu, wonach die Verwaltung bis Jahresende einen geeigneten Standort für ein Taubenhaus oder sonstige geeignete Maßnahmen in die Wege leiten solle, um der Taubenplage in der Altstadt Einhalt gebieten zu können

Blieskastel. In der Sitzung des Ortsrates Blieskastel-Mitte stimmte das kommunale Gremium einstimmig einem Antrag der SPD-Fraktion zu, wonach die Verwaltung bis Jahresende einen geeigneten Standort für ein Taubenhaus oder sonstige geeignete Maßnahmen in die Wege leiten solle, um der Taubenplage in der Altstadt Einhalt gebieten zu können. "Mehrere hundert Tauben verunstalten mit ihren Ausscheidungen besonders den Bereich um den Herkulesbrunnen und in der Alten Pfarrgasse. Sie stellen eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar, da sie Milben und Flöhe verteilen. Außerdem schädigen sie die Gastronomie, besonders betroffen in diesem Sommer die Außenbestuhlung", begründete Mathias Zumpf den SPD-Antrag. Das Taubenhaus sei eine aus Augsburg stammende Idee, wonach in einem Holzverschlag Brutmöglichkeiten für die Wildtauben geschaffen und die Tiere angefüttert werden, um sich dort niederzulassen. Ein Mitarbeiter entferne dann das Gehege und ersetze die Taubeneier durch Eier aus Gips. "So wird umwelt- und tierschutzgerecht die Taubenpopulation reduziert", so Zumpf, der einen geeigneten Standort außerhalb der Stadt, etwa im Wiesental, sieht. "Möglichst weit weg von schützenwerter Architektur und bewohntem Gebiet. So praktiziert dies Düsseldorf, wo handwerklich begabte Langzeitarbeitslose sowohl das Taubenhaus errichten als auch nach Fertigstellung betreuen", informierte Zumpf, der an die Dringlichkeit appellierte. "Bis zum Beginn der Brutperiode muss alles fertig sein." Wie in der Sitzung bekannt wurde, habe die Stadt Blieskastel bereits mit dem Bau eines Taubenhauses begonnen, und zwar unter dem Dach des Rathauses. "Dass endlich gehandelt wird, ist zwar zu begrüßen, wir halten diesen Standort aber für total falsch", betonte Mathias Zumpf. "Man holt sich die Plage doch nicht noch unters Dach. Besucher des Rathauses, Bedienstete und Hochzeitspaare und deren Gäste müssen dann immer mit ,Beschuss' von oben rechnen. Zudem kommt die nächste Sanierung des Rathauses viel früher und der Paradeplatz wird auch noch mehr verschmutzt." Wie Stadt-Pressesprecher Fredi Brabänder auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte, ist das Taubenhaus derzeit im Bau, der Standort unter dem Ratshausdach sei von Experten als guter Standort eingestuft worden. Am kommenden Donnerstag soll der neue Taubenschlag vorgestellt werden. "Man holt sich die Plage doch nicht noch unters Dach."Mathias Zumpf, SPD-Ortsratsmitglied

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