Blieskastel Neue Stadthalle wird zum Biosphärenhaus

Homburg/Blieskastel · Die Bliesgaufesthalle in Blieskastel hat ausgedient. Das marode Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

 Die Bliesgaufesthalle in Blieskastel-Mitte ist in die Jahre gekommen. Nun soll dort ein Biosphärenhaus mit Veranstaltungshalle gebaut werden.

Die Bliesgaufesthalle in Blieskastel-Mitte ist in die Jahre gekommen. Nun soll dort ein Biosphärenhaus mit Veranstaltungshalle gebaut werden.

Foto: Foto: Erich Schwarz

Die altehrwürdige Bliesgaufesthalle in Blieskastel ist in die Jahre gekommen. „Sind wir hier in der DDR?“, hatte Purple Schulz vor ein paar Jahren schon angesichts der in ihrem Innern etwas vergilbten Veranstaltungshalle bei seinem Auftritt provokatorisch gefragt. Auch ein Aufhübchen der Halle noch unter Bürgermeister Werner Moschel konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einrichtung ihre besten Zeiten wohl schon vor einigen Jahren erlebt hat.

An einen Neubau unter der Regie der Stadt war angesichts der hohen Verschuldung der Kommune indes nicht zu denken. Da machte es sich gut, dass als eine der Bedingungen für die Anerkennung der Region als Biosphärenreservat auch der Bau eines Biosphärenhauses festgelegt worden war. Schon früh verfestigte sich deshalb auch in Blieskastel der Gedanke, zwei Fliegen mit der Biosphären-Klappe zu schlagen. Sprich, dass Biosphärenhaus sollte auch gleichzeitig als neues Blieskasteler Kultur- und Veranstaltungszentrum dienen. Lange war es dann still um das Biosphärenhaus, bis schließlich die Überprüfung der Erreichung der Biosphären-Ziele im letzten Jahr anstand. Laut Stellungnahme der SPD sei bei dieser Überprüfung „das Fehlen dieser repräsentativen Einrichtung“ bemängelt worden.

Bewegung kam in die Sache nun wieder vor etwa zwei Jahren, als sich der Vorsteher der Biosphären-Zweckverbandes, Landrat Theophil Gallo, endgültig für Blieskastel als Standort ausgesprochen hatte. Wie Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener dazu in der letzten Stadtratssitzung mitteilte, lägen nun die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie auf dem Tisch. Das Ergebnis: Die alte Bliesgaufesthalle soll abgerissen werden und dort soll das neue Gebäude entstehen. Wie die Bürgermeisterin weiterhin mitteilte, müsse man nun Architekten-Wettbewerbe durchführen. „Wir sind nun einen wichtigen Schritt weiter“, unterstrich CDU-Fraktionsvorsitzender Holger Schmitt in der Ratssitzung. Man hoffe, dass der Biosphärenzweckverband der Studie folge und das Projekt nun in die nächste Phase gehen könne. „Das Biosphärenhaus wird eine Bereicherung für die Altstadt werden, Touristen in die Stadt locken und zugleich Veranstaltungshalle sein“, stellte der CDU-Frontmann fest. Der geplante Standort spare zudem Geld und schaffe Synergieeffekte. „Endlich!“, kommentierte Lisa Becker (Grüne) das Ergebnis der Machbarkeitsstudie. Insbesondere die Kulturbeigeordnete ihrer Fraktion, Brigitte Adamek-Rinderle, habe den Bau des Hauses inklusive Veranstaltungshalle in Blieskastel schon immer gefordert. Nun sei man froh, dass sich Landrat Gallo auf den Standort Blieskastel festgelegt habe: „Daher ist es wichtig, dass wir als Stadtrat nun auch nach außen hin deutlich erkennen lassen, dass wir das Biosphärenhaus auch hier in Blieskastel haben wollen. Denn die Städte um uns herum warten nicht auf uns“, strich die Bürgermeister-Kandidatin der Grünen heraus. Wichtig sei nun ein koordiniertes Vorgehen, man müsse ein konkretes Planungshandbuch ausarbeiten für einen Architekturwettbewerb mit Kostenlimits. Zudem müsse eine Planung für die Bauphase erarbeitet werden, um Veranstaltungen an anderen Orten und Hallen im Stadtgebiet durchführen zu können. Auch die SPD begrüßte in der Ratssitzung, dass es nun „nach langer Verzögerung“ gelungen sei, sich auf einen Standort für das Biosphärenhaus zu einigen. Dazu habe es aber keiner Machbarkeitsstudie bedurft: „Diesen heute von allen Fraktionen befürworteten Standort hatte die SPD-Fraktion schon vor mehr als fünf Jahren öffentlich vorgeschlagen“, stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Guido Freidinger fest. Die SPD stimme dem Beschlussvorschlag für den Standort zu, „in der Hoffnung, dass die weitere Planung und Umsetzung des Projektes nicht weitere zehn Jahre in Anspruch nehmen wird“.

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