Lautzkirchen Wiese als „Anflugstation“ für Insekten

Lautzkirchen · Die Idee einer „Rekultivierung und Reaktivierung“ des Schulgartens in Lautzkirchen hat bei einigen Eltern Interesse geweckt. Der saarländische Umweltminister ist angetan und hat finanzielle Zuwendungen in Aussicht gestellt.

 Die Blieskasteler Grünen übergaben den Kindern im Schulgarten in Lautzkirchen Samen für  eine 100 Quadratmeter große Blumenwiese.

Die Blieskasteler Grünen übergaben den Kindern im Schulgarten in Lautzkirchen Samen für  eine 100 Quadratmeter große Blumenwiese.

Foto: Erich Schwarz

Manchmal treffen sich die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Und dann kann vielleicht – analog dem Saarland-Slogan – Großes aus kleinen Anfängen entstehen. In Lautzkirchen ist bekanntermaßen der Schulhof nicht unbedingt ein kinderfreundlich-pädagogisches Kleinod. Insofern trifft es sich gut, dass in nicht allzu entfernter Nachbarschaft ein Gartengrundstück liegt, das vor einigen Jahren von der Stadt Blieskastel gepachtet wurde. Zusammen mit dem Lautzkircher Obst- und Gartenbauverein wurde begonnen, einen Schulgarten herzurichten. Der Obst- und Gartenbauverein wollte damit nicht zuletzt eine Brücke zur Jugend schlagen, wollte junge Mitglieder werben. Die Idee ging nicht ganz auf, auch die Mitglieder des Traditionsvereins sind älter geworden, man verlor sich sozusagen ein bisschen aus den Augen. „Dann gab es eine gewisse Zeit, da gab es nicht allzu viele Aktivitäten hier“, erzählte Uta Rosenau.

Die Lehrerin der ersten Klasse in Lautzkirchen ist sehr engagiert in Sachen Schulgarten, möchte das Gelände so oft es geht mit ihren Erstklässlern nutzen. Und da traf es sich gut, dass das Grundstück von Eltern einer Schülerin dieser ersten Klasse unmittelbar an den Schulgarten angrenzt. Und dass sich sowohl Papa wie auch Mama dieser Schülerin für das Gärtnern interessieren und auch bereit sind, Hand und Gartengerät sowie Kleintraktor anzulegen. Und weiterhin hat die Idee einer „Rekultivierung und Reaktivierung“ des Schulgartens bei einigen Eltern Interesse geweckt. Auch sie engagieren sich nun gemeinsam mit der Lehrerin in Sachen Schulgarten.

Die Nutzung des Schulgartens war in der Vergangenheit ein wenig in den Hintergrund gerückt: „Da gab es verregnete Jahre, oder zum Beispiel das letzte Jahr, da war es oft einfach zu heiß“, erinnerte sich die Lehrerin. Aber nun will man einen Neustart hinlegen. Zusammen haben die Eltern und die Lehrerin ein kleines Konzept erarbeitet. Man fand Unterstützung im Haus von Umweltminister Reinhold Jost. Dort steht man dem Lautzkircher Projekt wohlwollend gegenüber, nach Vorlage des Konzeptes hat man zudem finanzielle Zuwendungen in Aussicht gestellt. Auch die Stadt Blieskastel will helfen, man hat den engagierten Schulgärtnern schon Bäume, Sträucher und Kräuterpflanzen spediert. Aber nicht nur die Lautzkircher Kinder sollen vom Schulgarten profitieren, auch die Kinder aus der Schlossbergschule (Dependance von Lautzkirchen) wollen den Garten nutzen. Aber dann stellt sich das größte Problem: Es gibt keine Toilette auf dem Gelände.

Da traf es sich gut, dass in Zeiten des Wahlkampfs auch die Grünen aus Blieskastel vom Schulgarten-Projekt gehört hatten. Flugs kam eine Abordnung der Grünen mit Bürgermeisterkandidatin Lisa Becker bei einem Arbeitseinsatz im Schulgarten vorbei. Uta Rosenau erläuterte die Pläne der Schulgarten-Gruppe. Und Udo Schmidt, Stadtratsmitglied der Grünen und Elektro-Unternehmer, konnte in Sachen Toiletten einige konstruktive Vorschläge machen. Auch will er sich um eine ökologische Stromversorgung bemühen.

Auch Ortsvorsteher Jürgen Trautmann (CDU) habe bereits in der Vergangenheit Zusagen gemacht, wie man eventuell einen Wasseranschluss bewerkstelligen könnte. Leuchtende Kinder- und auch Elternaugen dann, als Lisa Becker den Kindern ökologischen Demeter-Samen für 100 Quadratmeter Blumenwiese übergab.

Damit soll nun aus einem Teil des Schulgartens eine Blumenwiese als „Anflugstation“ für Insekten werden. Denn das garantiere der Samen, so Lisa Becker, dass die Pflanzen aus diesem Samen auch tatsächlich von Bienen oder Hummeln angeflogen werden. Da macht es sich auch ganz gut, dass eine weitere Kollegin der Grundschule ein Bienenprojekt mit ihrer Klasse geplant hat, heißt es aus Lautzkirchen abschließend.

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