TC Blieskastel Schon ein halbes Jahrhundert am Netz

Blieskastel · Rundum Zufriedenheit herrscht beim Tennisclub Blieskastel, der sein 50-jähriges Bestehen auf der Anlage im Pferchtal gefeiert hat.

 Feierten launig 50 Jahre Tennisclub Blieskastel: (von links) der frühere und jetzige Präsident Wolfgang Ulrich, Hans Josef Grieser, Peter Cervi, Heino Klingen und Stefan Windischmann.

Feierten launig 50 Jahre Tennisclub Blieskastel: (von links) der frühere und jetzige Präsident Wolfgang Ulrich, Hans Josef Grieser, Peter Cervi, Heino Klingen und Stefan Windischmann.

Foto: Erich Schwarz

Im Jahre 1968 wurde in Deutschland die Mehrwertsteuer mit zehn Prozent eingeführt, der FC Nürnberg wurde Deutscher Fußballmeister, ein Liter Benzin kostete 62 Pfennige, ein halber Liter Bier hingegen 64 Pfennige, Rod Laver und Billy Jean King siegten in Wimbledon – und in Lautzkirchen wurde ein Tennisclub gegründet. Peter Cervi, langjähriger Präsident des Clubs mit Sitz in Lautzkirchen, beleuchtete in seiner Chronik sehr unterschiedliche Aspekte des Clublebens des in dem Jahr der wilden Studentenproteste gegründeten Clubs.

Aber bleiben wir in der Chronologie: Sehr heiß schien die Sonne an diesem August-Samstag auf die großzügige Anlage im Pferchtal in Lautzkirchen, wo die Mitglieder des Tennisclubs Blieskastel (TCB) sich und ihren Club im 50. Gründungsjahr feierten. Der aktuelle Präsident Stefan Windischmann konnte eine große Schar von Vereinsmitgliedern und Geburtstagsgästen begrüßen, darunter auch noch einige Mitglieder aus den Gründerjahren. Nach einem reichhaltigen Mittagsbuffet standen die Geburtstagsreden auf dem Programm.

Den Anfang machte Heino Klingen, im richtigen Leben Hauptgeschäftsführer der IHK des Saarlandes und selbst einige Jahre Präsident des weißen Clubs. In seiner unnachahmlichen Art hielt der Schirmherr eine launige Rede, in der er Tennis als die „demokratischste Sportart schlechthin“ bezeichnete. Er erinnerte an seine ersten Jahre im Verein, den „transzendentalen Phasen“, als er etwa mit Rudolf Blatt nächtelang im Clubheim philosophierte: „Was haben wir da für einen Stuss geredet“. Und er zeigte auf, dass etliche „ausgewilderte Fußballer“ ganz ordentliche Tennisspieler geworden seien. Sein Fazit: Zwar sei der Sport „saubrutal“, aber er sei das beste „Rezept gegen Midlifecrisis und Demenz“.

In ihren Grußworten gingen dann die Beigeordnete Brigitte Adamek-Rinderle und Lautzkirchen Ortsvorsteher Jürgen Trautmann auf die Bedeutung des Sports und des Blieskasteler Clubs im Besonderen ein. Von der Beigeordneten gab es ein Geldgeschenk, Jürgen Trautmann versprach eine weitere Zuschauerbank für die Anlage und outete sich als früherer Tennisschüler von Steffi Graf, die allerdings seine Talentfreiheit konstatiert hatte.

Der Präsident des Saarländischen Tennisbundes Joachim Meier ging auf die Querelen beim Landessportverband ein und kündigte an, dass man sich vonseiten des Tennisverbands Gedanken darüber machen müsse, wie der Sport zukünftig medial besser zu vermarkten sei. Und dann folgte die Chronik des Vereins, zusammengefasst und kurzweilig aufbereitet von Peter Cervi. Er ließ – siehe oben – noch einmal die zeitgeschichtlichen Ereignisse Revue passieren und beleuchtete Höhen und Tiefen des Clubs.

Denn wie im richtigen Leben so gab es auch im Leben des Clubs verschiedene Phasen, gute und weniger gute. Gleichwohl, und das wurde dem Club auch immer wieder bestätigt, hatte die jeweilige Führungsmannschaft die gefährlichen Klippen ohne größere Schäden am Clubschiff umfahren. Heute steht der Verein prächtig da, entgegen dem Trend konnte man auch in den allgemein eher „schlechteren“ Tennisjahren einen erheblichen Mitgliederzuwachs verzeichnen.

Neben den von Peter Cervi launig aufbereiteten Club-Fakten konnte er auch mit einigen Schmankerln aus dem Vereinsleben aufwarten, etwa die „Durchschwingen“ –Parole vom unvergessenen Vereinspräsidenten Erwin Strempel oder an die Vereinsbälle in der Bliesgaufesthalle mit dem ebenso unvergessenen Präsidenten Christian Riemer. Nicht unerwähnt blieben auch die sportlichen „Ikonen“ des Clubs, allen voran natürlich Ehrenmitglied Dirk „Mini“ Dier oder Samira Backes, den Saarland- oder Bezirksmeistern Maria Gierend, Monika Fries, Michael Meyer, Hans-Peter Backes, Lutz Riebel oder von Peter Cervi.

Nicht unerwähnt blieb in dieser Chronik auch nicht die frühere vereinseigene Combo, die zeitweilig im Clubheim für Stimmung sorgte.

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