Saarpfalz-Kreistag stärkt Standort Mandelbachtal

Blieskastel · Da beide Schulen nicht getrennt überleben können, werden die Mandelbachtalschule in Ommersheim und die St. Ingberter Schmelzerwaldschule zusammengelegt. Ab dem Schuljahr 2016/17 werden keine Buben und Mädchen mehr am Schmelzerwald eingeschult.

 Freude herrscht nach dem Kreistagsentscheid in Mandelbachtal, dass die Gemeinschaftsschule auch weiterhin bestehen bleibt. Foto: Joachim Schickert

Freude herrscht nach dem Kreistagsentscheid in Mandelbachtal, dass die Gemeinschaftsschule auch weiterhin bestehen bleibt. Foto: Joachim Schickert

Foto: Joachim Schickert

Die Entscheidung um die Standorte Mandelbachtalschule in Ommersheim und Schmelzerwaldschule in St. Ingbert ist gestern endgültig gefallen. Der saarpfälzische Kreistag hat bei seiner Bauernfest-Sitzung in der Bliesgaufesthalle in Blieskastel bei Enthaltung der Grünen dem Entwurf der Verwaltung zugestimmt, dass die Gemeinschaftsschule Mandelbachtal erhalten bleibt, die Schmelzerwaldschule wird nur noch bis zum Ende des Schuljahres 2018/2019 betrieben. Schon ab dem Schuljahr 2016/2017 werden die beiden Schulen unter Führung der Mandelbachtalschule formal zusammengelegt. Wie Landrat Theophil Gallo erklärte, würden nach intensiven Beratungen eines Arbeitskreises alle Klassen der Schmelzerwaldschule ohne Einschränkungen bis zum Ende des Schuljahres 2018/2019 beschult. Ausnahmen seien dabei die Schülerinnen und Schüler der neuen fünften Klassen, die in ihrem letzten Jahr zum Erreichen des mittleren Bildungsabschlusses die Schule wechseln müssten. Im Schuljahr 2016/17 würden keine Einschulungen mehr am Standort Schmelzerwaldschule vorgenommen. Grund für diese Änderung in der saarpfälzischen Schullandschaft seien die Vorgaben des Schulordnungsgesetzes. Die sehen vor, dass Schulen, die in zwei aufeinander folgenden Jahren die Mindestzahl von 220 Schülern in den Klassenstufen fünf bis neun unterschreiten, mit anderen Schulen zusammengelegt oder geschlossen werden müssen.

Dies treffe sowohl für die Schmelzerwaldschule als auch für die Mandelbachtalschule zu. In solchen Fällen sei der einzige Weg zum Erhalt beider Schulen für den Kreis als Träger die Übernahme eines Teils der Personalkosten, was bereits im vergangenen Jahr in Mandelbachtal mit 160 000 Euro geschehen sei, wie Theophil Gallo erläuterte. Beide Schulen mitzufinanzieren, hätte für den Kreis 320 000 Euro Kosten bedeutet.

Für die CDU hatte bei der gestrigen Kreistagssitzung Fraktionschef Peter Nagel erklärt, dass man mit dem Zusammenlegen der Schulstandorte auf die Vorgaben des Ministeriums reagieren müssen. Der eingeschlagene Weg sei eine "gute Lösung für Eltern und Schüler ". St. Ingbert sei mit Schulen gut ausgestattet, und das Berufsbildungszentrum könne die Räumlichkeiten der Schmelzerwaldschule gut gebrauchen. Für die SPD hatte Fraktionssprecher Dieter Hamm betont, dass mit dem jetzt getroffenen Beschluss Planungssicherheit in Mandelbachtal bestehe. Dies sei "eine sehr sinnvolle Lösung", zumal man sich durch die Nutzung des Gebäudes in St. Ingbert einen Anbau für das Berufsbildungszentrum erspart hätte. Hans-Jürgen Domberg von den Grünen begründete die Enthaltung seiner Partei damit, dass die Entscheidung zur Standortzusammenlugung lediglich auf den Fallzahlen festgemacht werde, bildungspolitische Ziele, wie etwa kleinere Klassen, hätten keine Rolle gespielt.

Wie Landrat Gallo abschließend erläuterte, sei der Hintergrund der relativ kurzfristigen Zeitschiene, dass aus Sicht des Saarpfalz-Kreises möglichst früh Eltern über das beabsichtigte Auslaufen des Schulstandortes Schmelzerwaldschule informiert werden sollten. Dies sei bereits bei zwei Elternabenden geschehen, die "gut verlaufen sind". Hier sei es auch um die jetzt angemeldeten 24 Schüler , die erst zu Beginn des Schuljahres 2015/16, also nach den Schulferien, in St. Ingbert eingeschult würden. Die "neuen 5er" könnten ihren mittleren Bildungsabschluss im Gegensatz zu den höheren Klassenstufen aber definitiv nicht am Standort machen, da es sich dann um die einzig verbleibende Klasse handele. Da im Schuljahr 2016/17 keine Einschulungen mehr am Schmelzerwald stattfinden, hätten diese Schüler die Möglichkeit, zum Beispiel die Gemeinschaftsschule Rohrbach, die Albertus Magnus Realschule, die Mandelbachtalschule oder die Gemeinschaftsschulen in anderen Orten im Kreis wie in Kirkel oder Gersheim zu wählen.

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