Musikverein Niederwürzbach Musikverein Niederwürzbach gab eine Kostprobe von allem

Niederwürzbach · „Was macht ein schönes, intaktes Dorfleben aus?“, fragte Hans-Jürgen Geiger am Sonntagabend die Besucher des Jahreskonzerts, das der Musikverein Niederwürzbach 1956 e. V. veranstaltete. „Infrastruktur und Vereine“, könnte eine Antwort sein, so der Moderator in der Pfarrkirche St. Hubertus. Vereine wären das Lebenselixier eines Dorfs. Ohne sie wäre der Ort viel ärmer, lobte Geiger das Würzbacher Vereinsleben. Der Musikverein bilde mit die gesamte Bandbreite eines Vereins ab.

 Mitglieder des Großen Orchesters des Musikvereines Niederwürzbach beim Jahreskonzert in der Kirche St. Hubertus.

Mitglieder des Großen Orchesters des Musikvereines Niederwürzbach beim Jahreskonzert in der Kirche St. Hubertus.

Foto: Jörg Martin

Damit zielte der Moderator auf die verschiedenen Orchester des Zusammenschlusses ab, die alle am Sonntag in der Kirche aufgetreten waren. Den Auftakt hatte traditionell das Schülerorchester, das – genau wie das Jugendorchester und das Große Orchester – unter der Leitung von Nikolaus Burgard steht. Der Nachwuchs trat etwa durch das Lied „Japanische Kirschblüte“ den Beweis an, dass es auch in Fernost Volkslieder gibt. Allerdings andere, als wir landläufig kennen. Nicht wenige der Musiker des Schülerorchesters waren ein Jahr zuvor noch in einer der Blockflötengruppen. Diese stehen in Niederwürzbach unter der Leitung von Hanni Busch-Becker. Sowohl die Anfänger als auch die Fortgeschrittenen hatten dieses Mal weihnachtliche Lieder im Gepäck. Den Bogen spannte der ganz kleine Nachwuchs dabei vom „Kleinen Nikolauslied“ über „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ bis zu „Kling Glöckchen“.

Als eine „kulturelle Erfolgsgeschichte“ bezeichnete Hans-Jürgen Geiger das Jugendorchester LautStark, das sich aus Jugendlichen von vier Musikvereinen zusammensetzt. Die Jugend überzeugte vor allem durch den Titel „Fever“. Ein Stück, das rund 260 mal gecovert wurde. Nach „Fate of the Gods“ („Schicksal der Götter“) musste LautStark mit „Eye of the Tiger“ noch eine Zugabe geben.

„Very British“ lautete dieses Mal das Motto beim Großen Orchester. Die Erwachsenen überzeugten vor allem durch ihr Medley von „Coldplay on stage“. Und das nicht nur wegen des Titels „Viva la vida“ der erfolgreichsten Band des letzten Jahrzehnts. Das waren mehr als flotte Töne im Gotteshaus, die man dort sicherlich nicht oft zu hören bekommt. Auch ein weiteres Medley, nämlich „James Bond returns“, stand dem in nichts nach. Bei der Melodie kamen einem direkt Erinnerungen an „Goldfinger“ oder „Liebesgrüße aus Moskau“ in den Sinn.

„Very British“ hätte man hier durchaus sagen können. Auch, wenn es in der Kirche keinen Martini, weder gerührt noch geschüttelt, gab. Das Medley kam an. Genau wie „Queen in Concert“. Auch hier schienen die Besucher an Titeln wie „Another one bites the dust“ genauso Gefallen gefunden zu haben, wie bei „We will rock you“. Zum Abschluss nahm das Große Orchester und LautStark das Publikum noch gemeinsam mit auf eine kleine, vorweihnachtliche Reise durch die Welt. Mit „Christmas around the World“ zog man im Schnelldurchlauf durch Europa und gab dabei typische Weihnachtslieder zum Besten. Als dann „Bravo!“-Rufe an den Altar schallten, steuerte man mit „White Christmas“ und „Oh, Du Fröhliche“ noch zwei Zugaben bei.

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