Grrenzgänger Mit Tempo 30 über die Grüne Grenze

Brenschelbach · Die Sperrung der Straße nach Ormersviller hatte im Sommer für Ärger gesorgt. Nun ist sie neu beschildert und darf wieder befahren werden.

 Die „Inbetriebnahme“ der neuen Beschilderung an der Straße von Ormersviller nach Riesweiler/Brenschelbach: Dabei waren (auf der Leiter) Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und Ormersvillers Maire Marcel Vogel. Darunter stehen (von links) Heinz Schöndorf, Hauptamtsleiter Jens Welsch, 2. Beigeordnete von Ormersviller, Dominique Stauter, 1. Beigeordnete von Ormersviller, Valerie Vogel, Bauhof-Mitarbeiter Marius Rebmann und Stadtratsmitglied Thomas Simon.

Die „Inbetriebnahme“ der neuen Beschilderung an der Straße von Ormersviller nach Riesweiler/Brenschelbach: Dabei waren (auf der Leiter) Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und Ormersvillers Maire Marcel Vogel. Darunter stehen (von links) Heinz Schöndorf, Hauptamtsleiter Jens Welsch, 2. Beigeordnete von Ormersviller, Dominique Stauter, 1. Beigeordnete von Ormersviller, Valerie Vogel, Bauhof-Mitarbeiter Marius Rebmann und Stadtratsmitglied Thomas Simon.

Foto: Wolfgang Degott

Der 700 Meter lange Weg zwischen dem französischen Ormersviller zur Landstraße zwischen den Blieskasteler Stadtteilen Brenschelbach und Riesweiler ist jetzt wieder für alle Verkehrsteilnehmer befahrbar. Die Stadt Blieskastel hat die Sperrung, die sie Mitte Juli ausgesprochen hatte (wir berichteten), wieder zurück genommen. Angebracht wurden Verkehrszeichen, die auf die Länge der Strecke wie auch auf die verengte, schmale Fahrbahn hinweisen. Auch wurde in Absprache mit der Straßenverkehrsbehörde des Saarpfalz-Kreises die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometern limitiert. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener betonte bei der gemeinsamen „Inbetriebnahme“ mit dem Ormersviller Maire Marcel Vogel, dass durch diese „minimalistische“ Beschilderung keine Gruppe, ob Radfahrer oder Autofahrer, ausgeschlossen worden sei, dass jedoch darum gebeten werde, gegenseitig Rücksicht zu nehmen.

Vogel betonte, dass die Entscheidung, die in „Rekordzeit“ umgesetzt worden sei, vor allem den Berufspendlern nutze, die die Straße jetzt bedenkenlos wieder befahren können. Annelie Faber-Wegener machte jedoch darauf aufmerksam, dass die jetzige Situation lediglich als vorübergehend bezeichnet werden könne. Ziel sei es, die Straße auszubauen, sobald dafür Mittel zur Verfügung stünden. In Frage käme ein durchgehender Ausbau mit Verbreiterung der Fahrbahn oder auch „nur“ der Bau von weiteren Ausweichstellen, von denen derzeit zwei auf der Streckenlänge vorhanden seien. Hierzu werde es Anfang November zu einem Treffen mit Vertretern des saarländischen Europaministeriums kommen, um entsprechende Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten auszuloten. Auch werde geprüft, ob eine binationale Projektierung vorgenommen werden könne und europäische Töpfe „angezapft“ werden können. Dazu habe der Präsident des Gemeindeverbandes Bitscherland (Communauté de communes du Pays de Bitche), Francis Voigt, seine Unterstützung in Aussicht gestellt. Brenschelbachs Ortsratsmitglied Heinz Schöndorf freute sich, dass die Sperrung nun wieder der Vergangenheit angehöre und die deutsch-französische Freundschaft keinen nachhaltigen Schaden genommen habe. „Unsere Beziehungen sind so intensiv, dass solche Dinge verkraftet werden müssen und dass, wenn alles überstanden ist, der Zusammenhalt sogar stärker ist“. Ein Blick in die Geschichte der Straße, die früher zu den Hauptverkehrsrouten der Region gehörte und direkt von Ormersviller durch den Wald nach Altheim zur dortigen Post- und Postkutschenstation führte, fördert eine Besonderheit zutage. Im Jahre 1781 wurde das damals zu Lothringen gehörende Altheim der Blieskasteler Grafschaft Von der Leyen per Dekret des französischen Königs Ludwig XVI. zugeschlagen. Damals wurde zuletzt die jetzt wieder freigegebenen Straße gesperrt.

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