Alschbach Mehr Blühflächen für die Naturlandschaft

Alschbach · Mit einem neuen Projekt soll in der Biosphäre Bliesgau die biologische Vielfalt in Feld und Flur erhalten werden.

 Die Blühfläche im Alschbacher Langental präsentierten (von links) Franz Josef Eberl, Gerhard Mörsch, Monika Uth, Verbandsvorsteher und Landrat Theophil Gallo sowie Michael Schreiner.

Die Blühfläche im Alschbacher Langental präsentierten (von links) Franz Josef Eberl, Gerhard Mörsch, Monika Uth, Verbandsvorsteher und Landrat Theophil Gallo sowie Michael Schreiner.

Foto: Hans Hurth

Unter dem Projekttitel „Landwirtschaf(f)t Vielfalt“ arbeiten der Biosphärenzweckverband Bliesgau, der Saarpfalz-Kreis und Landwirte der Region freiwillig zusammen, um die biologische Vielfalt in Feld und Flur zu erhalten oder neu zu schaffen. Im Alschbacher Langental stellten der Verbandsvorsteher, Landrat Theophil Gallo, Gerhard Mörsch vom Saarpfalz-Kreis sowie die Landwirte Michael Schreiner (Kirchbergerhof Breitfurt), Monika Uth (Reinheim) sowie Franz Josef Eberl (Rittershof Hassel) das Projekt vor, das dem vielfach beklagten Insekten- und Bienensterben entgegentreten, aber auch Feldvögeln wie Rebhuhn und Feldlerche wieder Strukturen, Deckung oder offene Brutflächen bieten soll.

„Das gelingt den Landwirten mit Blühflächen, Brache-Streifen, sogenannten Lerchenfenstern oder mit Wildhecken zum Wind- und Erosionsschutz am Ackerrand. Lerchenfenster sind kleine Brachflächen innerhalb eines bewirtschafteten Ackers speziell für Feldvögel wie die Feldlerche“, betonte Gerhard Mörsch. Mitmachen können an dem Programm sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftende Landwirte. Bunter soll sie werden, die Kulturlandschaft, so das Ziel von Theophil Gallo. „Man soll auch in der Feldflur sehen, dass wir uns im Biosphärenreservat Bliesgau befinden. Blühflächen sind hier wichtige Aspekte, die auch das Auge erfreuen. Sie bieten Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Nektar und Pollen. Aber auch Hecken- und Brache-Streifen helfen, die Vielfalt in der Agrarlandschaft zu erhöhen.“

Dazu würden Blühflächen viele Flächen im privaten Bereich ausgleichen. „Es geht in der Biosphäre nicht ohne die Landwirte. Da sind wir noch sehr gut aufgestellt, doch die Vielfalt kann verbessert werden. Inzwischen konnten mit Unterstützung örtlicher Landwirte schon 14 Hektar Blühflächen angesät werden. Insbesondere die biologische Vielfalt soll weiter erhöht und verbessert werden, damit es im Bliesgau nicht zu einer ausgeräumten oder monoton genutzten Ackerflur kommt, wie sie in anderen Teilen Deutschlands zu sehen ist.“ Landwirtin Monika Uth zeigte sich stolz, dass es in ihren Blühflächen aktuell „summt und brummt“ und das Auge sich an bunten Blüten, emsigen Bienen und flatternden Schmetterlingen erfreut. „Das wird von den Leuten gut angenommen.“ Kollege Michael Schreiner präsentierte in Alschbach eine tolle, bunte Blütenpracht. Es ist eine Thüringer-Mischung mit Sonnenblumen, Senf, Malve, Korn- und Ringelblumen, Dill, sowie Buchweizen.

„Die Landschaft im Biosphärenreservat Bliesgau zeigt in Folge der vorherrschenden Realerbteilung und der vorhandenen Grenzertragsböden bereits eine kleinstrukturierte, oft eher extensive Nutzung durch die Landwirtschaft, und hat per se schon ihren Wert für die Natur. Gerne beteiligen wir uns im gegenseitigen Verständnis und Vertrauen an solchen ökologischen Projekten, die wir gut in die Fruchtfolge zur Bodenverbesserung einbauen können“, sagt Schreiner, der mit über fünf Hektar Blühflächen am Programm teilnimmt. Der Wintringer Hof in Kleinblittersdorf folgt im Herbst mit ess- und nutzbaren Wildhecken. „Mit unserem Projekt wollen wir den Biosphärenkreis bunter und vielfältiger gestalten, die Blühwiesen fördern und so das Nahrungsangebot für Insekten, besonders für Bienen, verbessern. Deren ökologische und ökonomische Leistung ist nicht zu unterschätzen“, stellte Theophil Gallo heraus.

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