Blieskastel Landrat stellt sich vor Mitarbeiter im Gutachterausschuss

Blieskastel · Landrat Theophil Gallo und der Gutachterausschuss des Saarpfalz-Kreises haben die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Informationsveranstaltung „Aufhebung des Sanierungsgebietes Stadtmitte Blieskastel“ in der Bliesgau-Festhalle zurückgewiesen.

 Landrat Theophil Gallo und Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener sind nicht immer einer Meinung.

Landrat Theophil Gallo und Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener sind nicht immer einer Meinung.

Foto: Foto: Beate Ruffing/SPK

Wie berichtet, wird das Sanierungsgebiet „Stadtmitte Blieskastel“ nach rund 30 Jahren abgewickelt. Aus diesem Grunde hatte eine Info-Veranstaltung mit dem Gutachterausschuss des Kreises in der Festhalle stattgefunden, bei der neben den Vertretern der Stadt Blieskastel vor allem die betroffenen Anwohner zugegen waren. Dort war es in der Folge zu zahlreichen Bürgerbeschwerden gekommen. Nicht nur wegen der unverständlichen Sprache, vor allem auch wegen einiger Aussagen der Vertreter des Gutachterausschusses, die als überheblich und arrogant wahrgenommen wurden. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener hatte sich in einem Schreiben an den Landrat hinter diese Kritik gestellt.

Wie der Saarpfalz-Kreis jetzt in einer Stellungnahme dazu mitteilt, habe sich die kritisierte Beamer-Präsentation, die schon in der erste Reihe von den Teilnehmern nicht mehr zu erkennen war, „wegen unzureichenden technischen Equipments schwierig gestaltet“. Aufgrund dieser Randbedingungen und insbesondere wegen der fehlenden Moderation, die der Gutachterausschuss vorausgesetzt hatte und für die die Stadtverwaltung als Organisator verantwortlich war, sei für die Bürger sowie für den Referenten eine unnötige, insgesamt belastende Situation entstanden. „Gemäß der vorhergegangenen Absprache sollte zudem eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter aus der Fachabteilung der Stadt nochmals auf die Themen rund um den Ausgleichsbetrag eingehen. Absprachewidrig betrat keine Mitarbeiterin/kein Mitarbeiter der Fachabteilung das Podium, um weiterführende Informationen zu liefern. Dass es aufgrund der unguten Raumverhältnisse zu Verständigungsproblemen kommen konnte, bedauert der Gutachterausschuss“, heißt es aus dem Landratsamt. „Uns liegt es fern, überheblich oder arrogant aufzutreten. Wir müssen unsere Materie jedoch mit dem notwendigen Ernst und aus der Sicherheit heraus darstellen, dass die Ergebnisse unserer Bewertungsarbeit nicht verhandelbar sind“, halten Edith Stahl und Norbert Jeziorski, die beim Infoabend in Blieskastel referierten, fest.

Die Verantwortung für den Verlauf der Informationsveranstaltung einseitig und allein den Vertretern des Gutachterausschusses anzulasten, sei mit Blick auf die Zuständigkeiten und die aufgezeigten Mängel schlicht abwegig und aus Sicht des Landrats nicht mehr tolerierbar. Die Darstellung der Veranstaltung in der Presse und ihre Bewertung sähen die Mitglieder des Gutachterausschusses zu Recht als einen Angriff auf ihre persönliche und fachliche Integrität. „Solche falschen Schuldzuweisungen an den Gutachterausschuss sind nicht akzeptabel, ich weise diese mit aller Entschiedenheit zurück“, so Landrat Gallo. An den von der Bürgermeisterin angekündigten Erörterungsterminen nähmen die Sachverständigen des Gutachterausschusses selbstverständlich teil, um die Fragen der Bürger zu den Einzelgutachten zu beantworten und die Hintergründe verständlich zu machen. „Über den Verlauf der Erörterungstermine fand am 21. Juni ein Abstimmungsgespräch mit der Fachabteilung der Stadt Blieskastel statt, mit der der Gutachterausschuss in der Vergangenheit stets hervorragend zusammengearbeitet hat. Wenn beide Abteilungen in gewohnter Weise zusammenarbeiten dürfen, wird es sicher gelingen, die meisten betroffenen Bürger von der Notwendigkeit des Verfahrens und der Stichhaltigkeit des Ergebnisses zu überzeugen“, heißt es aus Homburg.

Gallo stelle sich vor die Mitglieder des Gutachterausschusses und ist von deren kompetenter und integren Arbeit überzeugt. „Auch frage ich mich, warum ein Brief der Bürgermeisterin an mich gleich an die Presse gegeben wird, ohne den Sachverhalt objektiv und differenziert rückzukoppeln. Dies kann nicht im Sinne einer fairen und vertrauensvollen interkommunalen Zusammenarbeit sein“, ergänzt Landrat Gallo in einer Pressemitteilung abschließend.

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