Krötenrettung Kröten sicher über die Straße geleitet

Altstadt/Kirkel · Das Taubental im Kirkeler Wald wurde für gut vier Wochen zum Einsatzgebiet für zahlreiche Nabu-Helfer.

 Mehrere Hundert Meter lang war der Schutzkordon, der Taubental installiert worden war. Dieter Geib, Hannes Sand und Gerhard Schneider von Naturschutzbund halfen bei der Aktion.

Mehrere Hundert Meter lang war der Schutzkordon, der Taubental installiert worden war. Dieter Geib, Hannes Sand und Gerhard Schneider von Naturschutzbund halfen bei der Aktion.

Foto: Marion Geib/Nabu Altstadt

Mehr als 2500 gerettete Erdkröten, über 500 Molche, 13 Frösche: Das war die Bilanz der konzertierten Aktion, an der sich gleich drei Ortsgruppen des Naturschutzbundes (Nabu) spontan beteiligten. Vier Wochen lang war das Taubental im Kirkeler Wald Tag für Tag Schauplatz dieses Einsatzes.

Entlang des dort installierten Schutzzaunes waren im März und April gut 30 in die Erde eingelassene Eimer zu kontrollieren. Die „Lurchies‟, die sich darin befanden, wurden nach der Bestimmung ihrer Art über die asphaltierten Waldstraße in das angrenzende Feuchtgebiet und damit in Sicherheit gebracht. Die Nabu-Ortsgruppen Altstadt, Blieskastel und Homburg hatten die Aktion auf die Beine gestellt.

Obwohl der Waldweg im Taubental für Autos eigentlich verbotenes Terrain ist, hatte im Frühjahr 2017 ein regelrechtes „Massaker‟ auf recht kurzer Strecke stattgefunden. Mehrere Hundert Tiere waren an einem einzigen Abend der Krötenwanderung unter die Räder gekommen, und es hatte den Anschein, als ob ganz gezielt hin und her gefahren worden sei. Spaziergänger alarmierten deswegen speziell den Altstadter Umweltverband. Da sich der Schauplatz des Geschehens auf Bierbacher Terrain befindet, zudem die Homburg-Wörschweiler Gemarkung angrenzt, wurde die Idee einer Kooperation geboren.

Zunächst mussten Schutzzäune beschafft werden, was dank Unterstützung beispielsweise von Naturlandstiftung und dem Landesbetrieb für Straßenbau auch gelang. Die Blieskasteler Ortsgruppe hatte zudem noch einen Sperrkordon „in der Schublade‟.

Mit einer Vielzahl von Helfern wurde die Schutzvorrichtung dann aufgebaut, zudem in regelmäßigen Abständen Fangeimer in die Erde eingelassen. Auch große Hinweisschilder, die Autofahrer auf die Laichwanderung aufmerksam machen sollten, wurden angebracht. Zu organisieren war der Helferdienst: Vier Wochen lang, von Mitte März bis Mitte April, standen jeden Morgen mindestens zwei Helfer Gewehr bei Fuß, um Hand an die Kröten zu legen und ihnen sicher über die Straße zu helfen.

„Insgesamt war das eine sehr erfolgreiche Aktion‟, resümierte Dieter Geib vom Altstadter Naturschutzbund bei der Manöverkritik, zu der sich die Helfer jetzt trafen. Auch wenn vor und hinter dem Zaun noch einige wenige getötete Amphibien festzustellen waren, so konnten Vorfälle wie im letzten Jahr doch vermieden werden. Bei der Besprechung wurden auch über mögliche Verbesserungen diskutiert – man war sich bei den drei Ortsgruppen einig, im nächsten Frühjahr wieder zur Tat zu schreiten.

Dann soll der Schutzzaun noch etwas verlängert werden, und auch bei der Installation der Fangeimer sei noch an Stellschrauben zu drehen. Insgesamt waren sie Naturschutzakteure aber auch einig darüber, dass in Sachen Amphibienschutz in der Biosphäre Bliesgau einiges im Argen liege. Vielen Stellen, wie etwa in Höhe der Breiter Mühle zwischen Niederwürzbach und Alschbach sowie an der Rittersmühle bei Oberwürzbach seien regelrechte „Hotspots‟ massenhaft überfahrener Amphibien.

 Kröten und Molche im Eimer: Über 3000 Amphibien unterschiedlicher Arten gingen den Ortsgruppen des Naturschutzbundes im Kirkeler Wald „ins Netz“. Die Tiere wurden vor dem Autoverkehr in Sicherheit gebracht.

Kröten und Molche im Eimer: Über 3000 Amphibien unterschiedlicher Arten gingen den Ortsgruppen des Naturschutzbundes im Kirkeler Wald „ins Netz“. Die Tiere wurden vor dem Autoverkehr in Sicherheit gebracht.

Foto: Marion Geib/Nabu Altstadt
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