Biesingen Initiative im Kampf gegen den Verkehr

Biesingen · Mit der Ruhe in der Biesinger Hauptstraße ist es vorbei. Der Verkehr rollt nach längerer Sperrung wieder, und den Bewohnern wird klar, dass sich hier auf Dauer etwas ändern sollte.

 Biesingens Ortsvorsteherin Anette Weinmann und die Initiatoren der Bürgerinitiative Franz und Monika Jost (von links) in der Hauptdurchgangsstraße beim Sammeln der ersten Unterschriften zur Reduzierung des Verkehrs.

Biesingens Ortsvorsteherin Anette Weinmann und die Initiatoren der Bürgerinitiative Franz und Monika Jost (von links) in der Hauptdurchgangsstraße beim Sammeln der ersten Unterschriften zur Reduzierung des Verkehrs.

Foto: Hans Hurth

Durch die Vollsperrung der B 423 zwischen Blieskastel und Biesingen – dort wurde der Straßenbelag erneuert – durften die Anwohner der Hauptdurchgangsstraße in Biesingen über drei Wochen ungewohnte Ruhe genießen und mal gefahrlos von einer zur anderen Straßenseite wechseln. Doch die Arbeiten sind abgeschlossen und der Verkehr rollt wieder.

„Wie schon seit Jahren müssen wir leider resümieren, dass durch den Ort viel zu schnell gefahren wird“, stellte in der 15. Ortsratssitzung Ortsvorsteherin Anette Weinmann (SPD) heraus. In der Nebenstraße Rohrwiesen, die nach Ballweiler führt, sei dies ebenfalls der Fall. Hier ist seit drei Wochen erstmals eine Geschwindigkeitsmess-Anlage in Betrieb. Diese ist einzigartig im Saarland, wird sie doch mit Solar betrieben. „Ich habe ein solches Gerät in Bayern gesehen, mich eingehend erkundigt, und über den Ortsrat haben wir dieses Solargerät angeschafft. Es hat sich in der kurzen Zeit bereits bewährt“, freute sich Anette Weinmann über ihren Coup.

Die Bestrebungen des Ortsrates in der Hauptdurchgangsstraße „Am Chaussee“ eine 30er-Zone oder einen weiteren Fußgängerüberweg zu schaffen, wurden bisher von den zuständigen Stellen abgelehnt. In der Ortsratssitzung wurde deutlich, dass engagierte Bürger dies jedoch so nicht akzeptieren. Auf Anregung von Monika und Franz Jost, Silke Bubel und Friederike Becker schlossen sich direkt an – hat sich noch in der Sitzung des kommunalen Gremiums eine Bürgerinitiative gebildet mit dem Ziel, eine Reduzierung der Geschwindigkeit zu erreichen.

„Die akute Gefahrenquelle zwischen Schulgässchen und Kleiengasse könnte durch ein stationäres Blitzgerät, ähnlich wie an der Fechinger Heringsmühle, entschärft werden“, so die Bürgerinitiative. Auf Vorschlag von Wolfgang Vogelgesang (SPD) erklärte sich der Ortsrat einstimmig bereit, diese Bürgerinitiative zu unterstützen, um angeregte Maßnahmen durchzusetzen, zumal der Lkw-Verkehr infolge der Maut ständig zunehme. An der bevorstehenden Kerb wolle die Bürgerinitiative mit einer Unterschriftenliste für ihr Anliegen werben. Diskutiert wurde danach über neue Eingangsschilder für die beiden Einfahrten in den Ort. Max Gerber (CDU) hatte dazu für die „Haustür Biesingens“ einen Entwurf gefertigt, der bei den Ratskollegen Komplimente und Zustimmung fand.

Das neue Begrüßungsschild soll das Wappen ebenso enthalten wie einen Hinweis auf die Partnergemeinde Biesingen/Baar im Süden Deutschlands. Hinweise zu Vereinsterminen sowie Blumenschmuck sind ebenso vorgesehen. Da Max Gerber gute Vorarbeit leistete, belasten beide Begrüßungsschilder das Budget lediglich mit 550 Euro.

Lob von der Ortsvorsteherin gab es für den Bürger Günter Ernst, der während des Jahres ehrenamtlich und freiwillig für Sauberkeit rund um den Friedhof und um die Kirche sorge. Aktuell, so wurde abschließend mitgeteilt, werde die Beleuchtung der Straßen im Ort mit LED-Technik umgerüstet und der Mauerbau im Pfarrgarten im kommenden Frühjahr durch die Neue Arbeit Saar abgeschlossen.

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