Konzert Musikalische Träume und gesangliche Vielfalt

Ballweiler · Das Herbstkonzert des Musikvereins Ballweiler überzeugte die Zuhörer in der Pfarrkirche St. Josef.

 Mitglieder des Musikvereins Ballweiler beim Herbstkonzert in der Pfarrkirche St. Josef.

Mitglieder des Musikvereins Ballweiler beim Herbstkonzert in der Pfarrkirche St. Josef.

Foto: Jörg Martin

„Geht es Ihnen manchmal auch so? Sie wollen nachts einschlafen, aber es gehen Ihnen die Gedanken durch den Kopf?“, fragte Christoph Nicklaus am Sonntagabend die Besucher in seiner Moderation. Der Leiter des Jugendchor „St. Josef“ Ballweiler kündigte so den Titel „A Million Dreams“ an, den seine fünf Sänger im Rahmen des Herbstkonzerts des Musikverein Ballweiler in der Pfarrkirche St. Josef zum Besten gaben. Träume wären gelebte Gedanken, meinte Nicklaus weiter. Es scheint in der Ballweiler Bevölkerung nicht wenige Leute zu geben, die zumindest gelegentlich an Schlafstörungen leiden. Denn das Lied kam an, wie man am Beifall sehen konnte.

Zuvor hatte das Publikum den Sängern bereits für „Flying Free“ einen langen, warmen Applaus gespendet. Mitwippen war beim Klaus Hofmann-Klassiker „Jedes Kind braucht einen Engel“ angesagt. Hier sorgten insbesondere die attraktiven, hohen Stimmen für das gewisse etwas. Der Musikverein selbst setzte bei diesem Konzert auf musikalisch-gesangliche Vielfalt. Manche Leute würden Kontraste dazu sagen. Doch die sorgen gewöhnlich für Schwung und Aufmerksamkeit. So auch beim Nena-Medley. Wann hat man in einer Kirche Titel wie etwa „99 Luftballons“ gehört, bei dem die Besucher leidenschaftlich mitklatschten? Dirigent Frank Hahnhaußen bewies hier eine gute Hand bei der Liedauswahl. Klassik in Kombination mit Schlagzeug und Blasmusik, geht nicht? Klar doch. „Sinfonia Classica“ (Ted Huggens) vereint flott und langsam sowie quer Beet Stile in verschiedenen Sätzen.

Alleine dem Schlagzeug kam hier eine besondere Bedeutung zu. Zuvor hatte bereits das Saxofon-Ensemble des Orchesters sich mit „The Misty Mountains Gold“ Sympathien erobert. Einen Abstecher in den Musicalbereich gab es direkt zu Beginn, als man die Titelmusik zu „Die Schöne und das Biest“ zum Besten gab. So manch einer war sich nicht ganz sicher, als die ersten Takte erklangen. Doch der akustische Schein führte nicht in die Irre. Die Titelmelodie des rosaroten Panters erklang in der Form von „The Pink Panther Theme“. Einen Schwerpunkt ganz anderer Art setzte der Männergesangverein Ballweiler-Wecklingen (Leitung: Manfred Noll). Die Herren steuerten mit „Mein Dorf“ unter anderem indirekt eine Hommage an ihren Ort genauso bei, wie „Die Rose“, die deutsche Version des Amanda Mc Broom-Titels. „Das Ave Maria der Berge“ kam Dank der Akustik im Gotteshaus mehr als sehr gut zur Geltung. Zusammen mit dem Männerchor spielte der Musikverein den Fliegermarsch.

Eine nette Tradition zum Abschluss dieses Programmteiles, die man auch am Ende des zweiten Teils, dann mit dem Jugendchor, wiederholte. „Thank you for the Music“, mit dem die schwedische Popgruppe Abba vor über vier Jahrzehnten große Erfolge feierte, überzeugte auch im Blieskasteler Stadtteil. Da war das leise Mitsummen und -wippen, welches man beim Blick durch die Bankreihen feststellen durfte, noch eines der zaghaften Komplimente. Stehende Ovationen waren Grund genug für Frank Hahnhaußen, dem Publikum zu dessen Freude mitzuteilen, dass man den Abba-Titel als Zugabe nochmals spielen wird.

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