Hand in Hand „Hand in Hand“ für viele magische Momente

Gersheim/Walsheim · Schreibwerkstätten der Gemeinschaftsschule Gersheim und Haus Sonne Walsheim präsentieren ein gemeinsames Projekt.

 Sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit: Die „Zauberschreiber“ präsentieren in der Aula der Gemeinschaftsschule ihre gemeinsamen Werke. Mit dabei die beiden Gruppenführer Jan-Henrik Schöndorf von der Schule (Sechster von links) und Andy Crass von Haus Sonne (Siebter von links).

Sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit: Die „Zauberschreiber“ präsentieren in der Aula der Gemeinschaftsschule ihre gemeinsamen Werke. Mit dabei die beiden Gruppenführer Jan-Henrik Schöndorf von der Schule (Sechster von links) und Andy Crass von Haus Sonne (Siebter von links).

Foto: Wolfgang Degott

„Wir wollen ernst genommen werden. Wir haben was zu sagen. Hand in Hand, mein Herz für dich, komm doch her, verstehe mich“, sind Textzeilen im „Gemeinsam Mensch sein Song“. Den setzt der 30-jährige Andy Crass, Bewohner von Haus Sonne und „Vater“ der Idee, in einer gemeinsamen Aktion mit Schülern der Gemeinschaftsschule in die Tat um. Die Ergebnisse dieser Aktion wurden nun in der Aula der Gemeinschaftsschule präsentiert.

„Die Idee Hand in Hand kam mir in der Nacht und ist mir wie ein Blitz in den Kopf geschossen“, erinnert er sich. Nach einer Anlaufzeit war es im Dezember soweit, die Gruppen der Schreibwerkstätten „Zauberschreiber“ der Einrichtung und der Gersheimer Gemeinschaftsschule trafen sich in Walsheim.

Nach einer Besichtigungstour setzten sich alle zusammen, schrieben ihre Erlebnisse nieder. „Es war spannend, die Gedichte zu lesen“, erzählt Crass. Jan-Henrik Schöndorf, 15 Jahre, war beeindruckt und freute sich auf das zweite Treffen, das etwas später in der Gersheimer Schule stattfand. „Wir waren jeweils vier Stunden zusammen. Es war sehr angenehm und für uns etwas komplett Neues“.

Lehrerin Christiane Guckert, die das Projekt betreute, war ebenfalls beeindruckt: von der Art und Weise, wie stark das Ausdrucksvermögen und wie ungehemmt der Umgang der Sprache der 14- bis 16-Jährigen gewesen war. Miriam Säther, die in der Walsheimer Einrichtung die Gruppe der „Zauberschreiber“ betreut, freute sich, dass die Treffen zustande gekommen sind und die Ergebnisse in einer beeindruckenden Präsentation in der Gemeinschaftsschule vorgestellt werden konnten.

Jeden Monat werde in Haus Sonne eine kleine Zeitung gemacht, in der den Monat entsprechende Themen verarbeitet werden, damit ein Kessel von Verständnis und Energie geöffnet werde. Das sei ein wichtiges Mittel, durch das geschriebene Wort Gefühle raus zu lassen.

Crass wünschte sich eine Fortsetzung. „Wir als Behinderte wollen Zeichen setzen. Wir sind bereit für alles Neue“, sagte er und drückte es auch poetisch aus: Damit es wieder zu „magischen Momenten“ kommt, in denen sich zwei Welten begegnen und verbinden. Auch wünschte er sich, dass viele von der Aktion erfahren. Sie seien jedenfalls bereit einen neuen Meilenstein „der besonderen Art“ zu legen.

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