Streusalz-Silo Gut gerüstet für den Winter

Blieskastel · Die Stadtverwaltung Blieskastel hat kürzlich ein 300 Kubikmeter Volumen umfassendes Streusalz-Silo für rund 303 000 Euro angeschafft.

 Das neue Streusalz-Silo auf dem Gelände des Baubetriebshofes der Stadt Blieskastel.

Das neue Streusalz-Silo auf dem Gelände des Baubetriebshofes der Stadt Blieskastel.

Foto: Uwe Brengel

(red) Bislang wurde der städtische Streusalzbedarf alljährlich in recht aufwendiger Weise gehandhabt. Je nach Witterung wurde per Sattelzug ein entsprechendes Materialkontingent bestellt und die rund 24 der 800 Kilo schweren Säcke dann in der Regel in der inzwischen aus baulichen Gründen stillgelegten ehemaligen „Bosch-Halle“ wie auch teilweise im Freien gelagert. Nur per Radlader konnte dann das Streusalz weiterbewegt oder verladen werden. Das Handling war mitarbeiterintensiv und zeitaufreibend. Auch der Stadtrat war sich inzwischen darüber einig, dass dringend Abhilfe geschaffen werden musste.

„Diese Frage einer zukünftigen Bereitstellung war aufgrund der weitaus größeren Wirtschaftlichkeit einer Silo-Lösung im Vergleich zum Bau einer neuen Lagerhalle schnell beantwortet“, teilt Uwe Brengel von der Stadtverwaltung mit. Nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung gingen beim zuständigen Fachbereich der Stadtverwaltung drei Angebote ein. Den Zuschlag erhielt die Blumer-Lehmann Silobau AG, ein in Gossau in der Schweiz ansässiges Unternehmen. Dieses entwickelt, baut, montiert und wartet seit mehr als 30 Jahren Streugut-Silos und -Lager in allen Größen und Formen für den Straßenwinterdienst. Anlieferung, Montage und Inbetriebnahme nahmen eine Woche in Anspruch.

Zuvor musste ein Fundament hergestellt werden, da der bisherige Boden sich als nicht tragfähig erwies. Die Firma Bertsch Bau erledigte diese Arbeit als Subunternehmer. Pfahlgründungen wurden circa zehn bis elf Meter bis auf den Felsboden in den Untergrund gebohrt. Anschließend folgte die Ausbetonierung der Stahlbetonprofile zur Abtragung der hohen Lasten in den Untergrund. Das 300 Kubikmeter Volumen umfassende Streusalz-Silo beanspruchte inklusive aller Nebenkosten wie Fundamentierung, Bohrpfählen, Solenerzeuger und Ingenieurkosten rund 303 000 Euro. Durch die Ausschreibung und Betreuung der Maßnahme durch den Fachbereich UPB der Stadt Blieskastel konnten externe Ingenieurkosten eingespart werden.

Die Anschaffungskosten des Silos amortisieren sich in wenigen Jahren. Neben den geringen Betriebskosten sowie der Personal- und Aufwandeinsparung resultiert aus der Inbetriebnahme nicht zuletzt eine etwa 30-prozentige Einsparung an Salz. Zukünftig können nämlich durch ein spezielles Verfahren in einem Arbeitsgang Sole und Salz auf die Fahrbahnen aufgetragen werden. Das Salz „verklebt“ dabei zielgerichtet auf dem Boden und wird nicht wie so oft üblich durch das Streufahrzeug oder die Reifen später folgender Autos in der Umgebung verteilt.

In den letzten Wintern kam es zudem auch immer wieder mal zu Lieferengpässen, im Zuge derer die Preise pro Tonne Streusalz mitunter von 100 auf bis zu 400 Euro steigen können. Schon dieser Umstand machte ein Bevorraten dringend erforderlich. Das neue Silo deckt mit dem Sommerbezug den Bedarf über einen normalen Winter nun dauerhaft ab.

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