Grünes Licht für neuen Markt

Blieskastel · Lautzkirchen wird einen neuen Edeka bekommen. Dem hat der Stadtrat Blieskastel am Donnerstag zugestimmt. Die CDU ist zufrieden, die SPD befürchtet, der neue Markt mache den Familienbetrieben Konkurrenz.

 Letzte grüne Oase oder gute Chance für die Nahversorgung in Lautzkirchen? Die Parteien im Blieskasteler Stadtrat sehen die Neuansiedlung des Edeka-Marktes an der Homburger Straße aus recht unterschiedlichen Blickwinkeln. Foto: Erich Schwarz

Letzte grüne Oase oder gute Chance für die Nahversorgung in Lautzkirchen? Die Parteien im Blieskasteler Stadtrat sehen die Neuansiedlung des Edeka-Marktes an der Homburger Straße aus recht unterschiedlichen Blickwinkeln. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat am Donnerstagabend grünes Licht für einen neuen Verbrauchermarkt in Lautzkirchen gegeben. Ein Edeka-Mark wird an der Homburger Straße entstehen, ein entsprechender "Durchführungsplan zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan" zwischen der Stadt Blieskastel und dem Investor Manfred Schenk aus Pirmasens wurde von der Mehrheit des Stadtrates gegen die Stimmen der SPD-Fraktion abgesegnet.

Aber braucht Lautzkirchen überhaupt einen solchen Markt? Hier schieden sich die Konsumentengeister auch im Rat, schließlich sei die Nahversorgung in Lautzkirchen, nicht zuletzt durch die Ansiedlung des neuen Netto-Marktes- mehr, gesichert. So argumentierte jedenfalls Matthias Zumpf für die SPD-Fraktion , der mit Kritik an der Entscheidung nicht sparte. Man könne den Eindruck bekommen, in Lautzkirchen drohe "eine Hungersnot", würde der Markt nicht gebaut. Er warf der Mehrheit und der Stadtverwaltung vor, in Lautzkirchen "das Tafelsilber der Stadt zu verschleudern". Und Zumpf weiter: "Hier wird die letzte Grünfläche in Lautzkirchen verscherbelt". Sein weiteres Gegenargument zum geplanten Bau: Die noch gut florierenden Familienbetriebe in Lautzkirchen würden durch den neuen Markt in ihrer Existenz bedroht. An die Adresse der Grünen schickte Zumpf die Botschaft, man habe sozusagen die grünen Ideale aufgegeben, "Hauptsache, es ist eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach".

CDU zeigt sich zufrieden

Gänzlich anders sah Holger Schmitt als Fraktionsvorsitzender der CDU die Situation: "Wir sind froh, dass dieses Projekt jetzt endlich umgesetzt wird", unterstrich der CDU-Fraktionschef. Die Nahversorgung in Lautzkirchen werde verbessert und auch langfristig gesichert, mit Edeka habe man einen "grundsoliden Partner", keinen "Billigladen auf Ramschniveau". Der neue Markt werde ein "großer Gewinn" für Lautzkirchen und könne auch den Kaufkraftabfluss nach Kirkel (Wasgau) und Einöd (Globus) verringern. Die Grünen "möchten eine qualitativ hochwertige Nahversorgung nach Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger flächendeckend gewährleisten", so deren Fraktionsvorsitzender Lukas Paltz. Die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage sei Grundvoraussetzung gewesen. Man bedankte sich bei Edeka und Investor Schenk, dass diese nach "zähen Verhandlungen auch unseren Auflagen der Umwelt zuliebe zugestimmt haben". Gleichwohl sehe man die wachsende Zahl der Supermärkte "mit einer gewissen Skepsis". Olaf Vieweg (AfD) konnte im neuen Verbrauchermarkt "keinen direkten Konkurrenten zu den Angeboten in der Innenstadt" erkennen. Er frage sich, wieso man über Sinn oder Nutzen des Marktes im Rat diskutiere: "Glauben Sie, dass Sie schlauer sind als der Investor?", fragte er in Richtung SPD-Fraktion . Er sei der Überzeugung, dass gerade die ortsansässigen Familienbetriebe in Lautzkirchen von der Ansiedlung profitieren könnten.

Er verwies auf Niederwürzbach, wo der Neubau des Wasgau-Marktes auch für die Geschäfte im Stadtteil Impulse gebracht habe.

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