Große Freude und Erleichterung

Blieskastel · Sowohl Kommunalpolitiker als auch Fastnachter haben aufgeatmet, weil die traditionellen Veranstaltungen der Blieskasteler Narren doch noch stattfinden. Eine Absage hätte viele Menschen enttäuscht.

 Dass der Rathaussturm – auf unserem Archivfoto liest BKG-Präsident Elmar Becker (links am Mikrofon) den Mitarbeitern im „Schlafhaus“ die Leviten – und der Fastnachtsumzug jetzt doch noch stattfinden, darüber freut sich ganz Blieskastel. Foto: Joachim Schickert

Dass der Rathaussturm – auf unserem Archivfoto liest BKG-Präsident Elmar Becker (links am Mikrofon) den Mitarbeitern im „Schlafhaus“ die Leviten – und der Fastnachtsumzug jetzt doch noch stattfinden, darüber freut sich ganz Blieskastel. Foto: Joachim Schickert

Foto: Joachim Schickert

Große Freude herrschte am Wochenende bei Faasebooze und Kommunalpolitikern darüber, dass der Blieskasteler Rathaussturm und der Fastnachtsumzug in diesem Jahr doch stattfinden (wir berichteten). "Ich bin wirklich froh, dass der Umzug nun stattfindet", war auch Wolfgang Westphal erleichtert. Die Bierbacher Kerbcher stellen in jedem Jahr einen beträchtlichen Teil der Mitwirkenden beim Umzug, mit den Käsfies und dem Fanfarenzug sorgen sie auch für musikalische Unterhaltung. "Der Druck der öffentlichen Meinung hat sicherlich dazu geführt, dass sich beide Seiten bewegt haben. Der Druck war wichtig", ist der Vorsitzende der Kerbcher überzeugt. Gleichwohl spricht Westphal von einem "traurigen Schauspiel."

"Hoch erfreut, total erleichtert", zeigte sich auch Annette Weinmann. Die Biesinger Ortsvorsteherin ist gleichzeitig Vorsitzende der Turn- und Gymnastikvereins. Mit einer Gruppe nimmt man aktiv am Umzug teil, zudem hat man vor dem Gebäude der Stadtwerke einen Versorgungsstand: "Wir werden zusammensetzen und mit den Kostümen beginnen", stellte sie erleichtert fest.

Sie ist der Überzeugung, dass sich "wohl beide Seiten bewegt haben". Sie findet die Lösung einen "guten Kompromiss, gut für die Bürger und die Stadt". Auch "die alte BKGlerin", wie sich Elly Kunz selbst nennt, zeigt sich hocherfreut: "Ich finde das prima, dass nun alles stattfindet". Sie selbst und die närrischen Horden aus Blieskastel und Lautzkirchen hätten sich ohnehin nicht an den Boykott gehalten: "Wir hatten schon alles klar gemacht und wären von Bank zu Bank und zu den Stadtwerken gezogen. Schließlich ist der Fette Donnerstag so etwas wie unser Nationalfeiertag", lacht der frühere Stallbock.

Der Fraktionschef der Grünen im Blieskasteler Stadtrat, Lukas Paltz, meinte auf Anfrage, dass er mit großer Freude vernommen habe, dass der Blieskasteler Faschingsumzug nun doch stattfinden wird. Die Menschen seien über die Absage dieses Events enttäuscht gewesen und der Aufschrei in den Medien sowie in den sozialen Netzwerken sei dementsprechend groß gewesen. "Insofern besteht die Hoffnung, dass solche Traditionsfeste nicht mehr so leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden", so Paltz.

Die Vorsitzende der Blieskasteler Linken, Yvonne Ploetz , sagte, dass ihre Partei sich sehr freue, dass der Widerstand der Bevölkerung gewirkt habe. "Aber der Vorgang an sich bleibt äußerst kritikwürdig und macht deutlich, dass Blieskasteler Großveranstaltungen bedroht sind. Es bleibt stark zu hoffen, dass wir ein solches Trauerspiel nicht auch noch beim Altstadtfest erleben müssen." Die SPD-Fraktion im Stadtrat hatte bereits vor der Entscheidung, dass Rathaussturm und Fastnachtsumzug jetzt doch stattfinden, betont, dass es in erster Linie darum gehen müsse, den drohenden Imageschaden zu vermeiden und man alles daran setzen müsse, den Umzug doch noch auf die Beine zu stellen.

blieskastel.de

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