Gemeinden arbeiten bereits zusammen

Blieskastel/Gersheim/Mandelbachtal · Die der demografischen Entwicklung und der finanziellen Not geschuldete aktuelle Diskussion um verstärkte Zusammenarbeit von Kommunen findet in den drei Bliestal-Gemeinden Blieskastel, Mandelbachtal und Gersheim positive Resonanz. Erste Anfänge dazu sind bereits gemacht.

Nachdem die Saar-CDU am Wochenende bei ihrer Klausurtagung ein Positionspapier verabschiedet hat, in dem unter anderem vor der "Drohkulisse" einer Gebiets- und Kommunalreform Kosten sparende Kooperationen eingefordert werden, haben sich Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und ihre Amtskollegen Gerd Tussing (Mandelbachtal ) und Alexander Rubeck (Gersheim , alle CDU ) zu einer gemeinsamen Erklärung entschlossen. Darin heißt es wörtlich: "Wir begrüßen diesen Beschluss grundsätzlich, auch wenn in der Folge einige Punkte noch im Detail diskutiert werden müssen." Vor allem verweisen die drei Bliestal-Verwaltungschefs darauf, dass ihre Gemeinden sich bereits auf dem Weg zu verstärkter Kooperation befinden. Seit November letzten Jahres würden intensive Gespräche über interkommunale Zusammenarbeit geführt. Als erster konkreter Schritt sei im Mai dieses Jahres eine Kooperation der Standesämter mit dem Ziel der Zusammenlegung auf den Weg gebracht worden (wir berichteten). Auf weitere Beispiele wie die Zusammenarbeit Blieskastels und Gersheims bei den Stadtwerken Bliestal, der Kita Peppenkum, der Grundschule Medelsheim/Altheim oder der Zusammenarbeit bei der personellen Besetzung der Schwimmbäder verzichteten die Bürgermeister sogar. Derzeit gebe es gemeinsame Überlegungen zu weiteren Kooperationen. Allerdings fordern auch die drei Bliestal-Bürgermeister Bund und Land auf, die Folgen ihrer politischen Entscheidungen auch finanziell zu tragen, anstatt die Kommunen damit zu belasten. Zudem fordern sie von der Landespolitik, am weiteren Entscheidungsprozess ernsthaft beteiligt zu werden.

Meinung:

Die Verbandsgemeinde kommt

Von SZ-RedakteurCarlo Schmude

Bereits Anfang Februar hatte der Chef der CDU-Landtagsfraktion , Klaus Meiser , bei einem Besuch in der St. Ingberter SZ-Redaktion angedeutet: Es ist weniger eine Frage des Ob als des Wann es zu einer Zusammenlegung von Verwaltungsstrukturen zwischen den 52 saarländischen Städten und Gemeinden kommen wird. Als Richtzahl für eine "rentable" Verwaltungseinheit stand die Zahl von 30 000 Einwohnern im Raum.

Die drei Bliestal-Gemeinden Blieskastel , Mandelbachtal und Gersheim mit zusammen rund 38 500 Einwohnern haben offenbar die Zeichen der Zeit erkannt. Für 198 Eheschließungen und 226 Beurkundungen von Sterbefällen und Geburten (2013) sind drei Standesämter mit neun eigens ausgebildeten Standesbeamten zu viel. In vielen anderen Verwaltungsbereichen ließen sich ähnliche Rechnungen aufmachen.

Weitaus schwieriger werden wohl die folgenden politischen Zusammenschlüsse zu vermitteln sein. Sie schüren Emotionen. Aber die Verbandsgemeinde wird kommen.

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