Jubiläum Erfahrene Wehrleute für alle Fälle

Aßweiler · Die ältesten Floriansjünger kommen wohl aus Aßweiler. Denn hier gibt es die so genante Alterswehr. Und die hat es in sich.

 Seit 35 Jahren zählt die Alterswehr der Feuerwehr Aßweiler zu den drei aktivsten im Saarland. Zum Jubiläum gratulierten auch der ehemalige Löschbezirksführer Jürgen Zahm und Dirk Hawener (rechts) von der aktuellen Wehrführung im Blieskastler Stadtteil.

Seit 35 Jahren zählt die Alterswehr der Feuerwehr Aßweiler zu den drei aktivsten im Saarland. Zum Jubiläum gratulierten auch der ehemalige Löschbezirksführer Jürgen Zahm und Dirk Hawener (rechts) von der aktuellen Wehrführung im Blieskastler Stadtteil.

Foto: Hans Hurth

Sie sind landesweit schon etwas Besonders, die zehn Senioren der Alterswehr der freiwilligen Feuerwehr Aßweiler. Paul Stolz, mit 86 Jahren der Älteste, war es, der vor 35 Jahren die Alterswehr mitbegründete. Seit dieser Zeit trifft sich der Kreis alle 14 Tage freitags im oder am 70 Jahre alten Gerätehaus. „Wir sind nämlich in die Arbeit der aktiven Wehr, die freitags ihre Übung abhält, mit eingebunden, engagieren uns und helfen, wo wir gebraucht werden“, erklärte uns Horst Witte, seit exakt 60 Jahren im Dienste der Wehr. Alt und Jung würden seit Beginn ein tolles Miteinander pflegen. „Während des Jahres sind wir bei Beerdigungen von Wehrkameraden im Stadtgebiet Blieskastel als Abordnung unseres Löschbezirks dabei. Wie auch beim Auf- und Abbau und sonstiger Hilfe bei Festen im Ort, besonders den Wehr-Festen im Mai, dem Feuerwehrtag oder der Trofeo Karlsberg“, nennt Horst Witte Schwerpunkte. Ehrenwehrführer Helmut Rinck hält Vorträge auf Kreis- und Stadtebene, und Günter Ernst pflegt das alte Florian-Kreuz am Ehlinger Weg. Eine Rarität: Bei öffentlichen Veranstaltungen sind die Mitglieder der Aßweiler Alterswehr wie anno sellemols nach historischem Vorbild originell ausstaffiert – leuchtend blaue Kittel und glänzende Helme aus Messing. Die Ehefrauen der Senioren nähten nach einer Vorlage die Feuerwehrkittel, die über Hemd und Hose getragen werden. Blickfang sind zweifellos die Helme, die aus der umfangreichen Sammlung von Kamerad Günter Ernst stammen und einst den Feuerwehrmännern als Schutz und Zierde dienten. Die Ernst-Helme (Bericht folgt) stammen aus verschiedenen Ländern, jeder Helm ist mit dem Namen des Aßweiler Trägers versehen. Steht ein öffentlicher Auftritt an, poliert Günter Ernst die Schmuckstücke auf Hochglanz, bevor sie von den Wehr-Senioren aufgesetzt werden.

Horst Wittes Helm etwa kommt aus der Partnergemeinde Asswiller im Elsass. Kittel, Helme, Uniform, Fahrzeug, einheitliche Freizeit- Shirts wie beim 35-jährigen Jubiläum bei sommerlichen Temperaturen – so gut war die Aßweiler Wehr nicht immer ausgestattet. Lediglich 13 Familien nämlich lebten im Jahre 1787 in Aßweiler, da brauchte es nicht mehr als vier Feuerwehreimer. Blieskastel hatte mit 133 Untertanen und 27 Witwen damals 85 Feuerwehreimer zur Verfügung. Lediglich die Rubenheimer Wehr war da mit nur einem Feuereimer noch schlechter dran als das kleine Aßweiler, an dessen vier lebensrettende Eimer eine Gedenktafel im Gerätehaus erinnert. „Sie enthält die Inschrift: Brandschutz in Aßweiler seit 1782 und eingefügt sind vier Eimer“, erklärt Horst Witte, zugleich Mitglied des Arbeitskreises Heimatgeschichte.

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