Bürgermeisterwahl Die SPD hat plötzlich zwei Bürgermeisterkandidaten

Blieskaste · Ellen Kugel, die Ortsvereinsvorsitzende in Aßweiler, hat viele Genossen überrascht und will als Einzelbewerberin antreten.

 Bei der Präsentation des SPD-Kandidaten Bernd Hertzler (Mitte) war die Welt noch in Ordnung. Links SPD-Fraktionschef Guido Freidinger, rechts SPD-Stadtverbandsvorsitzender Achim Jesel.

Bei der Präsentation des SPD-Kandidaten Bernd Hertzler (Mitte) war die Welt noch in Ordnung. Links SPD-Fraktionschef Guido Freidinger, rechts SPD-Stadtverbandsvorsitzender Achim Jesel.

Foto: Erich Schwarz

l Nun ist eine kleine Sensation perfekt, die allerdings innerhalb der Blieskasteler SPD als Erdbeben empfunden werden dürfte, auch wenn man nach außen hin große Gelassenheit zeigt: Ellen Kugel, Vorsitzende der SPD im Blieskasteler Stadtteil Aßweiler und zudem Mitglied im Blieskasteler Stadtrat, ist seit gestern als „Unabhängige“ Bürgermeisterkandidatin für die Wahl am 26. Mai.

Gemeindewahlleiter Jens Welsch hat unserer Zeitung gegenüber offiziell bestätigt, dass Ellen Kugel ihre Bewerbung abgegeben hat. Welsch verwies indes darauf, dass die Bewerberin insgesamt 117 Unterschriften beibringen muss. Und zwar nicht so einfach aufgelistet auf einem Blatt Papier, sondern die Unterstützer oder Unterstützerinnen müssen ihre Unterschriften offiziell auf dem Gemeindewahlamt im Rathaus Blieskastel abgeben. Offiziell tritt der SPD-Stadtverband mit dem Kandidaten Bernd Hertzler an, der im Rahmen einer Vollversammlung des Stadtverbandes mit 100 Prozent zum Bürgermeisterkandidaten gewählt worden war.

Guido Freidinger, Vorsitzender der Stadtratsfraktion, wollte das Ganze „nicht so hoch hängen“, es wird eine Presseerklärung geben. Er verwies zudem an den Vorsitzenden des Stadtverbandes, Achim Jesel. Und auch dieser sah die Bewerbung sehr gelassen: „Das hat wohl den Hintergrund, dass Ellen Kugel bei der Aufstellung der Bereichsliste für die Wahl zum Stadtrat nicht den von ihr erhofften Platz bekommen hat. Aber die Listenaufstellung war eine demokratische Wahl. Und nun nehme ich an, dass es sich bei der Bewerbung um eine Überreaktion handelt“, argumentierte der SPD-Politiker aus Wolfersheim.

Der „eigentliche“ Kandidat der SPD im Stadtverband, Bernd Hertzler hatte am Dienstag von dem Gerücht gehört und sich dann am nächsten Morgen beim Wahlamt der Stadt schlau gemacht. „Es hat mich schon geärgert, das ist ja klar. Das ist sozusagen ein Tiefschlag aus den eigenen Reihen. Es war sicherlich eine Trotzreaktion, weil sie bei der Listenaufstellung Aßweiler/Ballweiler/Biesingen nicht auf den Platz gekommen ist, den sie sich vorgestellt hat. Aber als Kandidat bin ich keineswegs beunruhigt. Die Bewerberin muss erst einmal 117 Unterschriften beibringen. Mal sehen, ob ihr das überhaupt gelingt“, bleibt der SPD-Kandidat ebenfalls sehr gelassen. Die neue Kandidatin selbst war trotz mehrfacher Versuche gestern für unsere Zeitung nicht erreichbar.

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