Eifriger Sammler hütet Bierdeckel aus aller Welt

Niederwürzbach. Was am Dienstagmorgen in Niederwürzbach los war, geht über ein normales Zeitungsgespräch hinaus. Der 48-jährige selbstständige Malermeister Klaus Ruffing besitzt 6000 Bierdeckel in seiner Sammlung, die auch Werbeplakate und -schilder umfasst. Eine einzigartige Sammlung, mit der er unser Kreisrekordler aus der vergangenen Woche ist

Niederwürzbach. Was am Dienstagmorgen in Niederwürzbach los war, geht über ein normales Zeitungsgespräch hinaus. Der 48-jährige selbstständige Malermeister Klaus Ruffing besitzt 6000 Bierdeckel in seiner Sammlung, die auch Werbeplakate und -schilder umfasst. Eine einzigartige Sammlung, mit der er unser Kreisrekordler aus der vergangenen Woche ist. Familie, Freunde und Bekannte waren spontan in den Innenhof zu dem Termin mit unserer Zeitung gekommen. Ruffing: "Alle haben mir schon von überall her Bierdeckel mitgebracht." Und so erzählt er von einem Freund, der seit Jahren in China arbeitet: "Jedes Mal hängt er mir eine Tüte mit Bierdeckeln an die Haustür." Oder vom ICE-Lokführer Stefan Welsch, der "mir von all seinen Strecken in Deutschland immer einen Deckel mitbringt". So auch an diesem Morgen: Aus Stuttgart vom Volksfest "Wasen" bringt Welsch ein Sonderexemplar von 20 Zentimetern Durchmesser mit. Ein weiteres Prunkstück für Ruffings Sammlung. Die meisten - nämlich 300 - stammen von Karlsberg aus Homburg. Auch Ortsvorsteher Dieter Klöckner, der früher bei den "Earls" spielte, brachte oder bringt noch immer viele Deckel mit. Er meint: "Ich glaube, das ganze Dorf sammelt für ihn Bierdeckel." Begonnen hat alles 1980 mit einem "noch roten, nicht gelbschwarzen" Becker-Bier-Deckel "mit Turm und noch mit Strichen drauf". Damals habe das Bier noch 1,10 Mark gekostet, sagt der ledige Malermeister, der sein BWL-Studium abbrach um, "weil ich das schon immer wollte, Maler zu werden". Er kennt die Dorf- und Gaststättengeschichte aus dem Effeff: "Gasthaus Baier, heute ein Wohnhaus, Zum Taubenschlag oder Franzels Pils- und Weinstube mit dem Zottel". Aus all diesen Wirtsstuben hat er selbstverständlich Bierdeckel. Ruffing: "Jetzt meinen die Leute, ich würde viel trinken. Stimmt aber nicht. Ich trinke nach einer Gelbsucht vor vielen Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr." Und schon holt er seltene in Folie gehüllte Exemplare hervor. "La Lorraine. Chasse Royal" von 1920 oder "Fowler" der dänischen Carlsberg-Brauerei, die den englischen Fußballclub FC Liverpool sponsorte, und alle Spieler abbildete. Besonders gefallen ihm die Tiermotive der Licher-Brauerei aus Hessen. Auch Motive aus Südafrika ("die Schwester meiner Oma war Missionsschwester dort") zieren seine Sammlung. Und dann holt er einen neuen Ordner hervor. "Walsheim Bier. Das Bier für Kenner. "Biére allemand" steht drauf. Ein weiters Stück saarländischer Brauereigeschichte. Er besitzt eine Weltgeschichte auf Bierdeckeln. "Aus Nordkorea, Peru, Burkina Faso und Andorra habe ich noch nichts", sagt Klaus Ruffing, und fügt lachend an: "Ich sammle natürlich weiter." jkn

Auf einen BlickUnsere Suche nach Rekorden im Kreis geht bereits in eine neue Runde. Diesmal wollen wir wissen: Wer besitzt die meisten Jeans im Kreis? Einsendeschluss für unseren Wettbewerb ist bereits am kommenden Sonntag, 10. Oktober. Machen Sie mit unter Tel. (0 68 94) 9 29 92 50, Fax (0 68 94) 9 29 92 59, oder unter E-Mail redigb@sz-sb.de melden. jkn

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