Der strenge Winter kostet Jobs

St. Ingbert/Blieskastel. Zum Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen auch in unserer Region gestiegen. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht hervor, den die Agentur für Arbeit gestern vorgelegt hat. Demnach waren Ende Januar in St. Ingbert 1220 Erwerbslose gemeldet, 73 mehr als im Vormonat

St. Ingbert/Blieskastel. Zum Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen auch in unserer Region gestiegen. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht hervor, den die Agentur für Arbeit gestern vorgelegt hat. Demnach waren Ende Januar in St. Ingbert 1220 Erwerbslose gemeldet, 73 mehr als im Vormonat. Bei der Geschäftsstelle der Arbeitsagentur in Blieskastel, die für die Stadt Blieskastel sowie die Gemeinden Gersheim und Mandelbachtal zuständig ist, waren zeitgleich 890 Frauen und Männer als arbeitslos registriert. Im Einzelnen verteilte sich diese Zahl wie folgt: Blieskastel 545, Gersheim 146 und Mandelbachtal 199.

Folge für Außenberufe

"Der Hauptgrund für den starken Anstieg der Januar-Arbeitslosigkeit sind unter anderem witterungsbedingte Entlassungen in den Außenberufen", erläuterte Susanne Haben, die Leiterin der auch für Teile des Saarpfalz-Kreises zuständigen Arbeitsagentur Neunkirchen. Zudem wurden nach ihren Angaben zum Quartalsende am 31. Dezember Kündigungen wirksam, "und nicht alle Betroffenen konnten sofort zum 1. Januar eine neue Stelle finden".

Die sogenannte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) ist laut Arbeitsagentur in den vergangenen zwölf Monaten kreisweit um 675 auf 5630 gesunken. Zur Unterbeschäftigung zählen neben den registrierten Arbeitslosen unter anderem die Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Personen in Arbeitsgelegenheiten und die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen. "Diese Personen gelten zwar statistisch aufgrund der Vorgaben des Gesetzgebers nicht als arbeitslos, haben aber dennoch keine Beschäftigung", so Haben.

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im Januar mehr als doppelt so viele Männer betroffen wie Frauen. Das begründet die Arbeitsagentur auch damit, dass Männer häufiger in witterungsabhängigen Berufen beschäftigt sind. Die Zahl der arbeitslosen Männer im Saarpfalz-Kreis ist um 205 auf 2530 gestiegen, die der arbeitslosen Frauen um 82 auf 2034. Jugendliche unter 25 Jahre waren vom Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht so stark betroffen.

Ältere stark getroffen

34 Prozent aller Arbeitslosen im Saarpfalz-Kreis seien 50 Jahre und älter, heißt es in dem jüngsten Bericht. Ihre Zahl ist in den vergangenen vier Wochen kreisweit um 114 auf 1560 gestiegen, womit die Personengruppe der Älteren vom Anstieg der Arbeitslosenzahl besonders stark betroffen gewesen sei. Leicht gestiegen ist im Januar nicht nur die Erwerbslosenzahl, sondern auch die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften. Dem Arbeitgeberservice wurden 340 neue Stellen zur Besetzung gemeldet, davon 300 für eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. Gegenüber Dezember bedeutet dies einen Anstieg um 15,1 Prozent. Ende des Monats waren laut Arbeitsagentur noch insgesamt 710 Stellen unbesetzt. In nennenswertem Umfang wurden im Januar offene Stellen gemeldet für den Metallbereich, Verkaufsförderer, Kfz-Instandsetzer, Bürofachkräfte, Altenpflegerinnen und -pfleger, Restaurantfachleute und Kellner sowie Kraftfahrzeugführer und Erzieherinnen und Erzieher.

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