Blieskastel. Das Collegium Vocale Blieskastel hat für das Jahr 2010 schon ein volles Konzertprogramm. An Palmsonntag, 28. März, wird um 17 Uhr in der St. Hildegard Kirche St. Ingbert die Johannespassion von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Die Passion (1723, Erstaufführung am Karfreitag 1724 in der Nikolaikirche in Leipzig, überarbeitet 1727) ist in ihrer knapperen Fassung und herberen Strenge ein würdiges Seitenstück zu der bekannteren Matthäus-Passion. Besonders klar wirkt die äußere Einteilung: Der Evangelist (Tenor) schildert in seinen Rezitativen das Geschehen von Christi Gefangennahme bis zu seinem Begräbnis; Jesus, Petrus, Pilatus (Bass) und Magdalena (Sopran) werden als selbstständige Einzelpersonen mit kurzen, scharf charakterisierenden Wendungen eingeführt; der Chor dient zur Darstellung der Jünger, Hohepriester, Juden, Kriegsknechte. Nur im Anfangs- und Schlusschor kommen in ihm allgemeine Stimmungen zum Ausdruck. Über elf Choräle führt die Brücke von den Aufführenden zur Gemeinde. Arien sind verhältnismäßig wenig vertreten, so dass die Johannes-Passion überwiegend auf den Turbae-Chören ruht. Im Rahmen der Blieskasteler Schlossbergkonzerte wird dann der Chor die "Nelson-Messe" von Joseph Haydn aufführen. Es ist in diesem Jahr das Abschlusskonzert des Festivals, das der Blieskasteler Chor am 15. Mai um 20 Uhr in der Blieskasteler Schlosskirche gemeinsam mit einem Orchester und Solisten gestalten wird. Im September möchte der Chor ein A-cappella-Konzert aufführen, ehe man dann am Samstag, 13. November, gemeinsam mit dem Kirchenchor St. Hildegard in der dortigen Pfarrkirche das Verdi-Requiem aufführt. Das schon zur Tradition gewordene Weihnachtskonzert findet dann am 4. Adventssamstag, 18. Dezember, statt. Das Blieskasteler Ensemble feiert mit diesem Konzert sein 20-jähriges Bestehen. Zur Aufführung kommen alle Kantaten (I-VI) von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Mit diesem Werk trat das Collegium Vocale im Dezember 1990 in Blieskastel erstmals an die Öffentlichkeit. Dem Chor steht seit seiner Gründung der heutige Dekanatskantor Christian von Blohn vor. Das Collegium Vocale Blieskastel wurde im September 1990 von seinem Dirigenten gegründet und trat bereits drei Monate später an die Öffentlichkeit. Seitdem widmen sich die etwa 60 Sängerinnen und Sänger der Pflege hochwertiger, geistlicher Musik, wobei A-cappella-Kompositionen aus den unterschiedlichsten Stilepochen ebenso zum Repertoire gehören wie große, oratorische Werke wie das Weihnachtsoratorium, die Johannespassion das Magnificat von Bach, die Schöpfung von Haydn oder die Petite Messe Solenelle von Rossini. Zum Repertoire gehörten aber auch Uraufführungen moderner Komponisten. red