Blieskastel Blieskasteler Wehren im Dauereinsatz

Blieskastel<img class="rteNotetag" title="&lt;ir_note colorindex=42 text=&lt;CMG2 User&gt; (ert)&gt;" src="/js/tiny_mce/plugins/irnotes/img/note.png"> · Blieskastel und seine Wehr waren von massiven Regenfällen, steigenden Pegelständen und durchweichten Böden stark gefordert.

 Heftige Wassermassen gab es auch im Stadtteil Niederwürzbach für die Wehren zu bekämpfen.

Heftige Wassermassen gab es auch im Stadtteil Niederwürzbach für die Wehren zu bekämpfen.

Foto: Günter Schwan

Die sintflutartigen Regenfälle am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag haben auch in Blieskastel ihre Spuren hinterlassen. Die Feuerwehren mussten an beiden Tagen zu Dutzenden von Einsätzen ausrücken. Wie Wehrsprecher Marco Nehlig am Freitagnachmittag mitteilte, hielten die massiven Niederschläge der letzten Tage, angeschwollene Flüsse und durchgeweichte Böden die Feuerwehren im Dauereinsatz. Insgesamt wurden im Stadtgebiet über 65 Einsatzstellen gemeldet und abgearbeitet. Zum ersten Einsatz am Donnerstag alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Saarbrücken den Löschbezirk Blieskastel-Mitte um 18.31 Uhr zu einem überfluteten Straßenzug im Stadtteil Alschbach. Hier konnten die Kanaleinläufe die massiven Wassermassen nicht mehr aufnehmen und mussten freigelegt werden. Parallel hierzu wurde eine Garage am Ende der Talstraße vor dem eindringenden Schmutzwasser mit Geröll überflutet. Die Blieskasteler Wehr sorgte schnell für Abhilfe. Nun folgten viele Einsatzstellen parallel, so dass umgehend eine „Örtliche Einsatzleitung“ (ÖEL) in der Feuerwache in Blieskastel-Mitte eingerichtet wurde.

Etwas brisanter gestaltete sich auch eine Einsatzstelle in Niederwürzbach. Hier wurde die Stützmauer eines Wohnhauses unterspült, was zu einer akuten Einsturzgefahr des betroffenen Gebäudes führte. Mit Hilfe des Technischen Hilfswerks (THW) sowie des „THW-Fachberaters Bau“ konnten die Einsatzkräfte die Mauer soweit sichern. Der THW-Fachzug baute hierzu eine provisorische Stützmauer auf, so Nehlig.

Ein weiterer Einsatzschwerpunkt lag im Stadtteil Webenheim. Hier kämpfte die Feuerwehr parallel zu den anderen Ereignissen mit dem Überlauf eines großen Rückhaltebeckens sowie den steigenden Pegelständen der Blies. Mehrere Keller und Wohnungen liefen voll und mussten ausgepumpt werden. Dazu wurden zahlreiche Gebäude mit Sandsäcken abgesichert. Gleichzeitig wurden durch das Team der „Örtlichen Einsatzleitung“ auf der Feuerwache in Blieskastel in Spitzenzeiten bis zu 30 Einsatzörtlichkeiten parallel disponiert. Aufgrund dieser Einsatzentwicklung und weiterer nötiger Alarmierungen im Stadtgebiet wurde gegen 20 Uhr Vollalarm für die Gesamtstadt mit allen 14 Löschbezirken ausgelöst. Elf Löschbezirke machten sich auf den Weg an die unterschiedlichen gemeldeten Einsatzstellen, während drei weitere Einheiten die Bereitschaft für Folge- und Prioritätseinsätze sowie den Brandschutz im Stadtgebiet sicherstellten. Noch bis spät in die Nacht wurden im gesamten Stadtgebiet Blieskastel insgesamt über 65 Einsatzstellen angefahren und abgearbeitet. Unterstützt wurde die Feuerwehr neben dem THW St. Ingbert auch durch ein Logistikfahrzeug der Feuerwehr Homburg-Mitte sowie die Rufbereitschaft des Bauhofes Blieskastel mit den Lkw-Transportfahrzeugen. „Umgehend haben wir unseren Baubetriebshof mit allen Mitarbeitern der Feuerwehr-Einsatzleitung zur Verfügung gestellt, um eine reibungslose Versorgung mit Sandsäcken sicher zu stellen“, so der Erste Beigeordnete Georg Josef Wilhelm. Georg Wilhelm, der zurzeit die Bürgermeisterin im Urlaub vertritt, war neben Jens Welsch, dem Fachbereichsleiter des Hauptamtes, bis weit nach Mitternacht im Krisenstab der ÖEL auf der Feuerwache im Einsatz. Beide Verwaltungsvertreter machten sich auch persönlich ein Bild vor Ort und sprachen mit den betroffenen Bewohnern. Die „Örtliche Einsatzleitung“ wurde in der Einsatzzentrale der Feuerwache Blieskastel-Mitte eingerichtet und durch die Wehrführung sowie den Kreisbrandinspekteur, Uwe Wagner, geleitet und unterstützt. Die ÖEL disponierte 65 Einsätze, mit 189 Feuerwehrleuten und 34 Feuerwehrfahrzeugen. Hinzu kamen das THW mit seinen Helfern sowie der Baubetriebshof mit 10 städtischen Mitarbeitern. Für die Verpflegung der fast 200 Einsatzkräfte wurde noch in der Nacht der Verpflegungszug der Malteser aus Homburg nachgefordert.

 Zu zahlreichen Einsätzen mussten die Blieskasteler Feuerwehren im Stadtgebiet ausrücken, wie hier im Bild in Webenheim.

Zu zahlreichen Einsätzen mussten die Blieskasteler Feuerwehren im Stadtgebiet ausrücken, wie hier im Bild in Webenheim.

Foto: Steffen Rastetter

Mit genügend warmem Essen waren die Einsatzkräfte danach wieder gestärkt, um weiterarbeiten zu können. Am Freitag wurden die Blieskasteler Hilfskräfte wieder aktiv. Es mussten Keller leer gepumpt werden, eine Hochwasserspundwand wurde in Breitfurt gesetzt und einige Regeneinläufe wurden kontrolliert und bei Bedarf gereinigt. Die Löschbezirke Blieskastel-Mitte, Breitfurt und Webenheim waren hierzu im Einsatz. Seit 12 Uhr liefen die Reinigungsarbeiten in der Feuerwache in Blieskastel. Der Löschbezirk Blieskastel-Mitte war noch bis in die Nachmittagsstunden mit 14 Wehrleuten im Einsatz. „Wir behalten die Bliespegel im Auge, zurzeit stagniert die Hochwasserlage, die Pegel steigen nicht mehr so schnell. Diese Zeit nutzen wir, damit die Sandsacklager wieder aufgefüllt werden können und damit die Einsatzkräfte der Feuerwehr sich erholen. Viele haben weit über das erträgliche Maß hinaus gearbeitet, dafür bedanken wir uns bei der starken Wehr“, so Stadtoberamtsrat Jens Welsch. „Dem kann ich mich nur anschließen, die Einsatzkräfte haben hervorragend gearbeitet, hier ein dickes Lob“, so der Erste Beigeordnete Georg Wilhelm.

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