Blieskasteler Uhren ticken Barockzeit

Blieskastel. Seit Donnerstagabend hat Blieskastel ein Uhrenmuseum. "La Pendule", so der offizielle Name, wurde im Beisein zahlreicher Gäste mit einer kleinen Feierstunde eröffnet. Und es war eine schweißtreibende Angelegenheit

 Bei der Eröffnung des Uhrenmuseums sprach auch Dietmar Schuler vom Saarländischen Uhrenmuseum (am Rednerpult). Foto: Schwarz

Bei der Eröffnung des Uhrenmuseums sprach auch Dietmar Schuler vom Saarländischen Uhrenmuseum (am Rednerpult). Foto: Schwarz

Blieskastel. Seit Donnerstagabend hat Blieskastel ein Uhrenmuseum. "La Pendule", so der offizielle Name, wurde im Beisein zahlreicher Gäste mit einer kleinen Feierstunde eröffnet. Und es war eine schweißtreibende Angelegenheit. Zum einen wegen der hochsommerlichen Außentemperaturen, zum anderen aber auch wegen der vielen Strahler, welche die tollen Stücke in das richtige Licht rücken. Und es handelt sich um wunderbare Stücke, alles Unikate aus vorindustrieller Fertigung, wie Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener in ihrer Begrüßungsansprache hervorhob. Sie ging noch einmal auf die Geschichte der Entstehung des Museums ein. Ein Sammlerehepaar, welches ungenannt bleiben will, hat sich bereits 2007 an die Stadt gewandt, um die Uhren einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man sei sehr erstaunt, aber auch begeistert gewesen, als man die erlesenen Stücke erstmals in Augenschein nehmen konnte, erinnerte sich die Bürgermeisterin. Es handelt sich meist um Pendeluhren aus der Barockzeit, "ein großer Teil der damals gängigen und beliebten Typen der Pendeluhren", wie die Amtschefin nicht ohne Stolz hinzufügte. Und Stadtarchivar Kurt Legrum, der das Uhrenmuseum aufgebaut hat und dafür verantwortlich zeichnet, konnte viel Wissenswertes über die ausgestellten Uhren berichten. Es werden, so Legrum, insgesamt 92 Uhren präsentiert. Neben zwei Uhren aus Deutschland und zwei Pendeluhren aus England repräsentieren die restlichen 88 Zeitmesser mit der integrierten Sammlung der 36 so genannten Comtoise-Uhren die Blütezeit der französischen Pendule vom Ende des 17. bis ins 19 Jahrhundert. In seiner Ansprache ging der rührige Stadtarchivar dann auch noch detailliert auf einzelne Stücke und ihre Anfertigungsmeister ein. "Die Uhren waren nicht nur Instrumente, welche die Zeit zeigen und anschlagen konnten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Kunstwerke, die zur Verschönerung der Gemächer beitrugen." Und als einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Uhren sieht Dietmar Schuler aus Köllerbach das Blieskasteler Uhrenmuseum an. Schuler sprach als Repräsentant des Saarländischen Uhrenmuseums in Köllerbach ein Grußwort und betonte, dass man Blieskastel keinesfalls als Konkurrenz, sondern als Bereicherung ansehe. ers

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