Kunst-Auktion Blaues Licht sorgte für die Atmosphäre

Blieskastel · Bei der Kunst-Auktion „100 x 100“ in der Bliesgau-Festhalle kamen Kunstfreunde auf ihre Kosten.

 In der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel wurden Kunstwerke einheimischer Künstler versteigert.

In der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel wurden Kunstwerke einheimischer Künstler versteigert.

Foto: Jörg Martin

„Die Katja ist ein Rostbändiger“, scherzte Karl-Heinz Hillen bei der Kunstauktion in der Bliesgau-Festhalle. Der Vorsitzende des Kulturstammtisches lobte die Künstlerin Katja Heß, die er eben vorgestellt hatte. „Künstler stellen Künstler vor“, hätte man auch sagen können. Denn jeder der Mitwirkenden, dessen Werke Auktionator Dieter List auf der Bühne versteigerte, wurde von einem anderen Kollegen präsentiert.

Heß hat ihre Leidenschaft in verrosteten Eisen und bemosten Flächen gefunden, die sie künstlerisch umwandelt. „Wir gehen in Zehner-Stufen vor. Das Startgebot liegt immer bei 100 Euro“, erklärte Karl-Heinz Hillen vor Auktionsbeginn. „100 x 100“ hieß die Auktion, weil es auch über 100 Werke waren, die seit Freitagabend ausgestellt wurden. Bereits zum vierten Mal hatten die Blieskasteler Künstler die Veranstaltung durchgeführt. Dieses Mal in einer anderen Präsentation: Eine Illumination mit blauem Licht sorgte im großen Saal für Atmosphäre.

Erstmalig, so Hillen, habe man auch das Foyer in die Ausstellungsfläche mit einbezogen. Neu war auch neben Keramik-Gegenständen ein Musikangebot, welches man ersteigern konnte. Künstler, die quasi im Wohnzimmer oder auf der Gartenparty auftreten. Blickte man in die Reihen, so konnte man einige Leute sehen, die sehr strategisch vorgingen. Neben dem Katalog hatten sie viele Listen angefertigt. „Ich habe bei jedem Bild, das ich gerne hätte, ein Limit. Klappt das eine, gehe ich beim nächsten vom Limit tiefer“, meinte Vera Schulte-Hillen, die so manches Schnäppchen machte. „Das ist ein ganz, ganz günstiger Preis. Das ist der Einstieg für Otto-Normal-Verbraucher, um bei anderen was zu kaufen. Es geht um das Original“, beschrieb Stammtisch-Chef Hillen die Hintergründe. „Ich glaub‘, das Bild ist ein Vielfaches wert“, war ein Satz der von Dieter List oft zu hören war. Für viele Bilder gab es kein Gebot, was aber nicht zwangsläufig an der Qualität lag. Vielleicht war die Zielgruppe gerade nicht anwesend. „Ich bin zum ersten Mal hier und überrascht, auf welch hohem Niveau sich die Bilder bewegen“, freute sich eine Frau aus Saarbrücken.

Andere Werke gingen quasi ratzfatz weg. Wie etwa eine der Motorsägeschnitzereien des Alschbacher Künstlers Jürgen Gaa. 150 Euro zahlte eine Stammsteigerin für eines seiner Werke. Für den gleichen Betrag ging auch Sabine Grolls Werk weg. Groll ist unter dem Begriff „MIA p.a.p.p.ART“ bekannt, da sie sich mit Palletten und Verpackungsmaterial beschäftigt. Für Emotionen sorgte offensichtlich auch der Triptychon von Karl-Heinz Hillen mit dem Titel „Blauer Gollenstein“. „Bravo!“ rief jemand, als der Dreiteiler nach kurzer Zeit für 170 Euro verkauft worden war.

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