Bis zum Beamen bleibt noch Zeit

Niederwürzbach · Wenn Hubert Zitt ans Rednerpult kommt, warten inzwischen bis zu 2000 Fans auf ihn – Fans der Science-Fiction-Serie „Star Trek“, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Hubert Zitt aus Niederwürzbach gilt als einer der wichtigsten Experten – vielleicht, weil er Kontakte bis zur Star-Trek-Quelle hat.

 Der Niederwürzbacher Hubert Zitt interessiert sich für die galaktischen Sphären. Zu Hause liebt er den blauen Himmel über seinem Grundstück hoch über dem Würzbacher Weiher.

Der Niederwürzbacher Hubert Zitt interessiert sich für die galaktischen Sphären. Zu Hause liebt er den blauen Himmel über seinem Grundstück hoch über dem Würzbacher Weiher.

Foto: Erich Schwarz

Er ist derzeit ein gefragter Mann: Hubert Zitt, promovierter Informatik-Dozent an der Fachhochschule Kaiserslautern , Campus Zweibrücken, reist im Jahre 50 nach der ersten Folge der Kult-Serie Star Trek mit seinen Vorträgen durch die gesamte Republik. Ja, weltweit ist Zitt ein gefragter Redner, seine Termine werden sogar über eine Agentur koordiniert. Bekannt, ja man kann wirklich sagen berühmt, wurde der Niederwürzbacher durch seine inzwischen schon legendären Star-Trek-Vorlesungen, meist in der Vorweihnachtszeit. Inzwischen kommen zwischen 800 und 2000 Menschen zu seinen Vorträgen. Und das hat ihm sehr hohes mediales Interesse eingebracht. Und klar, in diesem Jubiläumsjahr erst recht: "Ich gebe sehr viele Interviews, viele Radiostationen fragen an. Und morgen geht es nach Berlin, dort werden kurze Videofilme gedreht", berichtet der Wissenschaftler. Gesendet werden diese Fünf-Minuten-Trailer unter anderem im Internet, alles professionell aufgenommen in Studios. Und auch seine kürzlich gemachten Äußerungen, dass die Star-Trek-Episoden die Welt ein bisschen verändert hätten, sind auf großes Medienecho gestoßen. "Es war tatsächlich der erste Kuss im amerikanischen Fernsehen zwischen einem Weißen und einer Schwarzen", stellt Zitt noch einmal fest.

Ja, sogar die Nasa, die amerikanische Raumfahrtbehörde, konnte sich an der Serie etwas abgucken. Hatten doch die Besatzungen in den Star-Trek-Raumschiffen auch schon weibliche Astronauten, was bis dahin bei der Nasa ein Tabu war. Überhaupt, so stellt Zitt fest, hat uns die Serie vor 50 Jahren sozusagen schon den Weg in die Zukunft gezeigt. "Da kam ein Blatt Papier aus einer Maschine - der Vorläufer unserer Fax-Geräte", erzählt Zitt weiter. Auch Begriffe wie Touchscreen oder Dialoge mit Maschinen, alles Dinge, die wir heute haben, die aber damals noch nicht in der Realität existierten - außer in der Serie.

Oder Disketten: damals Fiktion, heute schon veraltet. Bleibt natürlich auch die Frage nach dem berühmten "Beamen". Wird auch das bald Realität? "Das ist selbstverständlich eine Frage, die oft gestellt wird. Aber einmal abgesehen, dass es neben den naturwissenschaftlichen Aspekten auch eine philosophische Frage wäre, wie es denn passieren könne, den Mensch auseinander zu nehmen und ihn dann wieder zusammenzusetzen: Das ist im Film erst ungefähr im Jahre 2150 vorgesehen. Da haben wir also noch ein bisschen Zeit", lacht der Star-Trek-Experte.

Es interessiere die Zuhörer vor allem immer wieder die Frage, was denn in Zukunft noch Realität werden könne. Seine Informationen hat der Wissenschaftler sozusagen aus erster Hand. Demnächst trifft er sich wieder mit einem Freund in Amerika, und das ist der frühere Assistent von Gene Roddenberry, dem "Vater" der Serie. "Vielleicht macht das ja auch den Erfolg der Vorträge aus, dass ich mich sozusagen an der Quelle informiere und mein Wissen nicht nur aus dem Internet oder aus Büchern beziehe." Und beim Amerika-Aufenthalt darf selbstverständlich auch nicht ein Besuch in den Filmstudios in Los Angeles und dem Walk of fame fehlen, wo die Stars der Serie einen Stern haben. Lässt sich seine Vortragstätigkeit auch mit seinem Beruf als FH-Dozent vereinbaren? "Das gibt keine Probleme. Oft bin ich am Wochenende unterwegs, das klappt schon gut. Zudem repräsentiere ich auch unsere Hochschule bei den Veranstaltungen und bin damit auch ein Webeträger".

Zum Thema:

Zur Person Hubert Zitt (53) ist Dozent im Studiengang Informatik an der Fachhochschule Kaiserslautern am Standort Zweibrücken. Er studierte Elektrotechnik in Kaiserslautern und danach an der Universität des Saarlandes , wo er am Lehrstuhl für Systemtheorie der Elektrotechnik auch promovierte. Bereits während der Promotion wurde er 1999 an der Fachhochschule in Zweibrücken zum Vertretungsprofessor berufen und lehrt seitdem dort im Bereich "Technische Informatik ". Seit 1996 hat er sich als Fachbuchautor auf den Gebieten Telefontechnik, ISDN und DSL einen Namen gemacht. Bisher hat er fünf Bücher veröffentlicht. Zitt lebt in Niederwürzbach , ist verheiratet und zwei Söhne im Alter von 18 und 21 Jahren. ers

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