Auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt

Blieskastel · Das Barockstädtchen Blieskastel möchte den Fairen Handel stärken. Die erste von fünf Hürde ist schon genommen: Ein entsprechender Stadtratsbeschluss wurde gefasst. Vor Kurzem war die Auftaktveranstaltung im Rathaus.

 Über Waren aus dem fairen Handel informierten sich im Blieskasteler Rathaus (von links) Brigitte Adamek-Rinderle, Sandy Will, Axel Stirn, Georg Wilhelm und Fleurance Laroppe. Foto: Hans Hurth

Über Waren aus dem fairen Handel informierten sich im Blieskasteler Rathaus (von links) Brigitte Adamek-Rinderle, Sandy Will, Axel Stirn, Georg Wilhelm und Fleurance Laroppe. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

An der bundesweiten Kampagne "Fairtrade-Towns" (Fairtrade-Städte) beteiligt sich auch die Stadt Blieskastel . Die Auftaktveranstaltung informierte über die Grundzüge des fairen Handels und die Kriterien, die Blieskastel für Fairtrade-Towns erfüllen muss.

Im Rathaussaal warteten Produkte des fairen Handels auf die Zuhörer, wobei das Interesse - noch - bescheiden war. Lediglich ein Dutzend Gäste durften die kommunale Frauenbeauftragte der Stadt Blieskastel , Sandy Will, und die Beigeordnete Brigitte Adamek-Rinderle begrüßen. Für die Grünen-Fraktion hatte Brigitte Adamek-Rinderle vor zweieinhalb Jahren den Antrag zur Bewerbung Blieskastels als Fairtrade-Towns eingebracht, der Stadtrat dann zugestimmt. "Biosphäre und Citta-Slow reichen für Blieskastel nicht aus, das Fair-Trade-Siegel erweitert das Ganze um den globalen Aspekt. Erst wenn es uns gelingt, den Menschen in Afrika, Asien und Südamerika Lebensbedingungen zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, von dem verdienten Geld zu leben und ihren Kindern eine Ausbildung finanzieren zu können, werden sich auch die Flüchtlingsströme auf der Welt verringern", stellte die Beigeordnete heraus.

Initiative stellte ihre Arbeit vor

Sie verwies auf die aktive Eine-Welt-Gruppen der Kirchen, die Fairtrade-Waren verkaufen und die sich in der lokalen Steuerungsgruppe engagieren würden. Der Eine-Welt-Regionalpromoter des Saarpfalz-Kreises Axel Stirn sowie Fleurane Laroppe von der Fairtrade-Initiative Saarbrücken (FIS) stellten ihre Arbeit und Angebote im Saarland vor. Ob Tee, Bananen, Schokolade, Textilien oder Kunsthandwerk, zu jedem Anlass gebe es passende hochwertige Produkte des fairen Handels, die für garantierte Mindestpreise für die Kleinproduzenten stehen, für das Verbot von Kinderarbeit , für Förderung des ökologischen Anbaus und für Prämien für soziale Gemeinschaftsprojekte. "Bereits 1,6 Millionen Produzenten und ihre Familien in Afrika, Asien und Südamerika profitieren von stabilen Mindestpreisen und von der Förderung von umweltschonendem Anbau", teilte Fleurance Laroppe mit. Damit Blieskastel Fairtrade-Town werden könne, seinen fünf Kriterien zu erfüllen. "Die erste ist erfüllt, denn der Stadtratsbeschluss ist bereits gefasst, es stehen dazu eine Steuerungsgruppe an, in lokalen Geschäften und Cafés müssen mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden, ebenso in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kitas und bei Veranstaltungen. Darüber hinaus sollen die Medien verstärkt über das Thema, das in alle Lebensverhältnisse passt, berichten", nannte Axel Stirn die Vorgaben.

Drei Fairtrade-Städte

"Fairtrade entstand erst vor 15 Jahren und gibt es bereits in 26 Ländern. Saarbrücken war 2009 erste Fairtrade-Stadt und faire Uni in Deutschland, auch Saarlouis und Neunkirchen gehören jetzt dazu. Kitas und Schulen sind dort auf den fairen Geschmack gebracht und Unternehmen bieten faire Kaffee-Pausen an. Bisher sind nur drei Prozent des getrunkenen Kaffees fair gehandelter Kaffee", informierte Sandy Will.

blieskastel.de

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Auf einen Blick Wer Teil der Fairtrade-Bewegung in Blieskastel werden möchte, kann sich an Sandy Will, die in Blieskastel die Steuerungsgruppe leitet, wenden. Infos unter Tel. (0 68 42) 9 26 13 25 oder per E-Mail: sandy.will@blieskastel.de. hh

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