Kerb in Oberbexbach Wo der Kerwe-Strauß gesegnet wird

Oberbexbach · Örtliche Vereine und die Straußjugend sorgen nach wie vor dafür, dass die Kerb in Oberbexbach erhalten bleibt und gefeiert wird.

 Prädikantin Evelin Urbaniak (hinten links) und Pastoralreferent Gregor Müller (hinten Zweiter von rechts) segneten den Kerbe-Strauß im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Kerbe-Platz in Oberbexbach.

Prädikantin Evelin Urbaniak (hinten links) und Pastoralreferent Gregor Müller (hinten Zweiter von rechts) segneten den Kerbe-Strauß im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Kerbe-Platz in Oberbexbach.

Foto: Markus Hagen

Ein ökumenischer Gottesdienst auf einem Kerweplatz ist durchaus schon einmal üblich, aber eine anschließende Segnung des Kerwe-Straußes sicherlich nicht. Am zweiten Tag der Oberbexbacher Kerb fand nach dem Frühgottesdienst unter der Leitung von Pastoralreferent Gregor Müller von der katholischen Kirche St. Nikolaus und Evelyn Urbaniak von der evangelischen Christuskirche Oberbexbach als besondere Ereignis gegen Ende des Gottensdienstes diese „Kerwe-Strauß-Weihe“ statt.
Gregor Müller hatte zuvor in seiner Begrüßung der Gottesdienstbesucher, darunter alle elf Strauß-Mädels und Jungs mit den beiden Kerwe-Pfarrern Sascha Schmid und Martin Frickern, folgendes festgehalten: „Kirmes hieß ursprünglich Kirchweihfest. So ist durchaus auch der Zusammenhang zwischen Kirchen und Oberbexbacher Kerb gegeben.“ Thematisch beschäftigte sich der ökumenische Gottesdienst in Liedvorträgen und Vorträgen mit dem Thema Urlaub und Reisen. „Noch ist die Ferienzeit nicht zu Ende“, fand Pastrolreferent Gregor Müller, dass dieses Thema sehr gut als Inhalt dieses Sonntagsgottendienstes passte.

 Gegen Ende hatte auch Sascha Schmid seinen Auftritt. Es galt den Strauß, eine mit 35 000 bunten Bändchen geschmückten Birkenbaum, anzukündigen. Einige Wochen und in vielen Stunden hatten die Beteiligten den Baum mit den farbigen Bändern ummantelt. Auf einem Anhänger wurde der Strauß dann vor die Bühne gefahren, auf der Evelyn Urbaniak und Gregor Müller dann die symbolische Segnung vornahmen. Am frühen Nachmittag wurde der Strauß durch Oberbexbach gefahren. Schmid: „Mit dieser Aktion haben wir zusätzlich Werbung für die Kerb gemacht.“

 Selbstverständlich durfte auch die Kerweredd nicht fehlen. Schmid und sein Kollege Martin Fricker wussten einiges aus Oberbexbach aus Politik und Gesellschaft zu berichten, nachdem der Baum an der Metzgerei Manfred Schwarz seinen Stammplatz gefunden hatte. Neun Episoden aus dem Dorfgeschehen fanden ihr Interesse bei den vielen Zuhörern.
„Wir sind froh, dass wir in Oberbexbach noch diese Tradition aufrecht erhalten können. In vielen umliegenden Orten gibt es keine Kerb mehr“, hielt Alfons Dahl, Vorsitzender der Oberbexbacher Vereinsgemeinschaft fest. Dank des Turnvereins, des Karnevalsvereins „Mer Gehn Metsamme“ und der Feuerwehr des Löschbezirks Oberbexbach kann die Kerb in Oberbexbach weiter gefeiert werden. Drei Tage lang.

 Los ging es in diesem Jahr mit einem zünftigen Fassbieranstich durch den Oberbexbacher Kai Grunder am Samstag, den sich unter anderem auch Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis, Landrat Theophil Gallo und Ortsvorsteher Stefan Schmelzer nicht entgehen ließen. „Es ist üblich, dass verdiente Bürger aus Oberbexbach die Kerb mit diesem Fassbieranstich eröffnen dürfen. Damit wollen wir diese für ihr Engagement in ihrem Ort würdigen.“

Bis Montagabend wurde mit verschiedenen Aktionen die Kerb gefeiert. Für die Kinder gab es ein Karussell. Ältere Jugendliche und Erwachsene konnten sich an einem Schießstand vergnügen. Auch wenn das Angebot für Fahrgeschäfte und Unterhaltungspunkte sich in Grenzen hielt. Immerhin: In Oberbexbach lebt die Kerb noch.

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