Vergessene Auto-Marken im Blick

Bexbach. So manch einer wähnt in diesen Tagen das Ende des einen oder anderen bekannten Automobilbauers. Opel wankt, Chrysler ist bedenklich in finanzieller Schieflage - und Branchenkenner befürchten noch die eine oder andere fallende Eiche im Wald der Automobilhersteller

 Organisator Georg Pirrung (Mitte) demonstrierte seinen Gästen in Oberbexbach auch Motorenbaukunst längst vergessener Tage. Foto: Thorsten Wolf

Organisator Georg Pirrung (Mitte) demonstrierte seinen Gästen in Oberbexbach auch Motorenbaukunst längst vergessener Tage. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. So manch einer wähnt in diesen Tagen das Ende des einen oder anderen bekannten Automobilbauers. Opel wankt, Chrysler ist bedenklich in finanzieller Schieflage - und Branchenkenner befürchten noch die eine oder andere fallende Eiche im Wald der Automobilhersteller. Wer sich allerdings am vergangenen Wochenende beim dritten Oldtimer-Treffen auf dem Gelände des Hagebaumarktes in Oberbexbach die Beine vertrat, der merkte recht schnell, dass in der automobilen Vergangenheit immer wieder bekannte Hersteller verschwunden waren. Dort ein alter Ro 80 der Marke NSU, dort ein Überlebender der Simca-Zeit. Und mitten drin ein wunderschöner Borgward. Es war viel Nostalgisches zu sehen in Oberbexbach, viel Chrom, viel Eleganz und Klasse, die so mancher bei den heutigen Fahrzeugen vermisst. Aber manchem wurde auch klar, dass das Heute nur allzu gerne Anleihen auch am Gestern nimmt. "Wenn ich mir diese BMW Isetta hier anschaue, dann erinnere ich mich sofort an den Smart", gestand Besucher Rolf Labes. Zahlreiche Oldtimerbesitzer waren dem Aufruf des Organisators des dritten Oldtimertreffens, Georg Pirrung, gefolgt, und nutzten die Freiflächen am Oberbexbacher Hagebaumarkt, um - glücklicherweise bei bestem Wetter - ihre Schmuckstücke zu zeigen. Neben Ford T-Modellen aus der ersten Serie gab's französische Leckerbissen, amerikanische "Schlitten", mal auch einen eher profanen Audi 80, aber eben auch technische Meilensteine wie den NSU Ro 80 mit Wankelmotor, im Besitz von Georg Pirrung, zu bestaunen. "Den bringe ich noch auf 200 Stundenkilometer", so Pirrung. Die Freude über das Treffen war dem inzwischen 79-Jährigen sichtlich anzusehen. Und still sitzen mochte der Oldtimerfachmann auch nicht. Mal wies er einen Neuankömmling in die Ausstellungsbucht, mal präsentierte er einem staunenden Publikum lautstark einen wuchtigen Sechszylindermotor mit mehr Hubraum als der Bostalsee Wasser fast. "Man muss ein klein bisschen bekloppt sein", gestand Pirrung mit einem lauten Lachen, gefragt nach seinen Beweggründen für die Oldtimerliebhaberei und für die Organisation des Treffens. "Aber die Welt wäre nicht so interessant, wenn es keine Bekloppten gäbe." Mehr als 80 Fahrzeuge konnte Pirrung zur Freude der Besucher auf dem Gelände versammeln, darunter auch Laster, Motorräder und Feuerwehrfahrzeuge. Und auch einen Opel Ascona B gab's zu sehen. thw

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