Untertage ist es ganz schön spannend

Bexbach · In Bexbach bringen Schüler Besuchern im Bergbaumuseum die Geschichte des Steinkohlenbergbaus näher.

 Meike Hoffmann (rechts) und Luisa Peehs sind jetzt Ausstellungsführerinnen im Saarländischen Bergbaumuseum Bexbach. Foto: Jörg Jacobi

Meike Hoffmann (rechts) und Luisa Peehs sind jetzt Ausstellungsführerinnen im Saarländischen Bergbaumuseum Bexbach. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Das Projekt "Schüler führen Schüler" des Saarländischen Bergbaumuseums Bexbach in Kooperation mit der Galileo-Schule Bexbach wurde verwirklicht. Die Idee dazu wurde an einem runden Tisch geboren im Rahmen von "Kultur + im Saarpfalz-Kreis". Der Vorsitzende des Saarländischen Bergbaumuseums und 1. Beigeordnete der Stadt Bexbach, Wolfgang Imbsweiler, und die Schulleiterin der Bexbacher Galileo-Schule, Gaby Schwartz, waren sofort von der Idee begeistert. Gefördert wird das Projekt durch "Trafo - Modell für Kultur im Wandel", eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Auch der Saarpfalzkreis kooperiert mit dem Verein Saarpfalzkultur bei diesem Projekt.

Schnell waren in der Schule junge Menschen gefunden, die Lust hatten, sich mit der Geschichte und dem Alltag der Bergleute zu befassen. Meike Hoffmann, Luisa Peehs und Nils Barbarics waren sofort begeistert und sagten einvernehmlich: "Das ist unser Ding." In einem sechswöchigen Ausbildungskurs (einmal pro Woche zwei Stunden) lernten sie vom Experten Franz Reinhardt alles über das Arbeiten unter Tage, über die verschiedenen Gerätschaften, die zum Abbau der Kohle benötigt werden und über die bergmännischen Gegenstände, die im Museum zu sehen sind.

Vieles zur Entstehung der Steinkohle im Karbon-Zeitalter und über die Anfänge des Bergbaus im Saarland wussten die drei schon aus dem schulischen Unterricht. "Was uns Herr Reinhardt an spannenden Geschichten erzählt hat, als vor über 250 Jahren in unserer Region der Bergbau begann, und wie sich die Technik weiter entwickelt hat, das hat uns sehr beeindruckt," so die einhellige Meinung. Leider war am Tag der Premierenführung Nils Barbarics erkrankt, und die beiden Kolleginnen wünschten ihm ein bergmännisches "Glück Auf" und mussten den Gästen bei der zweistündigen Führung das reale Leben unter Tage nun ohne Nils erläutern.

Sie erzählten lebendig, spannend und informativ über alles Wissenswerte und Sehenswerte, über die Geschichte des Bergbaus, und was es so alles im Saarländischen Bergbaumuseum Bexbach zu sehen gibt. Ausbilder Franz Reinhardt war stolz und strahlte übers ganze Gesicht wie eine frisch aufgeladene Grubenlampe.

Die Mutter von Meike, Manuela Hoffmann, war auch baff: "Dass sich meine Tochter als Mädchen für den Bergbau, der fast schon in Vergessenheit geraten ist, interessiert, finde ich toll." Meike Hoffmann konnte ihr Interesse begründen: "Die Erzählungen meines Großvaters über die Gruben haben mein Interesse geweckt, es freut mich, das gesammelte Wissen an jüngere oder ältere Museumsbesucher weitergeben zu können."

Auch der Vater von Luisa, Holger Peehs, war angenehm überrascht, was hier in kürzester Zeit geleistet wurde: "Das ist eine klasse Idee, ein Teil unserer saarländischen vergangenen Geschichte von jungen Menschen an junge, aber auch ältere Mitmenschen weiter zu geben, das ist Tradition." Tochter Luisa findet ihre zukünftige Aufgabe spannend: "Ich finde den Kontakt zu den Menschen interessant, ein Dialog wird aufgebaut, ich probiere gerne etwas aus und versuche, mein hier erlerntes Wissen anderen zu vermitteln."

Alle Beteiligten der ersten Führung waren positiv überrascht von der professionellen, charmanten und sehr informativen Art der Führung durch das Bexbacher Bergbaumuseum. Ein empfehlenswertes Erlebnis. Weiteren Gruppen- und Einzelführungen steht jetzt nach vorheriger Anmeldung nichts mehr im Wege.

bexbach.de

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