Grappa von der Bergehalde

Frankenholz · Wegen des schlechten Zustands der Trauben hat es im vergangenen Jahr keinen in Frankenholz gebrannten Grappa gegeben. Doch jetzt konnten die Gartenbauer wieder 24 schlanke Flaschen füllen.

 Bürgermeister Thomas Leis (links) ließ sich von Brennmeister Walter Scherne vom Obst- und Gartenbauverein Frankenholz den Herstellung eines Grappas erläutern. Zu kaufen gibt es das absolute Nischenprodukt jedoch nicht. Foto: Bernhard Reichhart

Bürgermeister Thomas Leis (links) ließ sich von Brennmeister Walter Scherne vom Obst- und Gartenbauverein Frankenholz den Herstellung eines Grappas erläutern. Zu kaufen gibt es das absolute Nischenprodukt jedoch nicht. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Als kräftiger Schluck in der kalten Jahreszeit, aber vor allem auch zur Verdauung nach den Mahlzeiten wird ein Grappa geschätzt. Seit Jahren wird auch in Bexbach dieses feine Tröpfchen aus den Trauben von der Bergehalde hergestellt, in Flaschen abgefüllt und ausschließlich zu besonderen Gelegenheiten vergeben (wir berichteten).

Bürgermeister Thomas Leis und der erste Beigeordnete Wolfgang Imbsweiler ließen es sich nicht nehmen, beim Obst- und Gartenbauverein Frankenholz vorbeizuschauen und sich beim erfahrenen Brennmeister Walter Scherne vom Brennvorgang zu überzeugen. Bis der fertige Grappa in die Flasche abgefüllt ist, sind einige Arbeitsschritte erforderlich. So beginnt die Herstellung mit der Weinlese, wenn die Rebstöcke abgeerntet. Die Trauben werden zu einer Maische angesetzt, vergoren und dann gepresst. Der Trester, ein aus vergorenen alkoholhaltigen Pressrückständen, bildet den Ausgangspunkt für den Grappa .

"Aus den 110 Litern Maische von den geernteten Trauben von der Bergehalde, gibt es am Ende zwölf Liter Grappa mit einem Prozentgehalt von 40 Prozent, die in 24 schlanke Halbliterflaschen abgefüllt werden", erklärte Scherne, der im Namen der Stadt schon seit einigen Jahren für die Herstellung des feinen Grappas zuständig ist und dem es immer wieder gelingt, die feinen Aromen der Trauben im Destillat aufzufangen. ,,82 Prozent, das ist gut", meinte Scherne, als er den Vorlauf - er wird übriges weggeschüttet - kontrolliert. Mit dem "guten närrischen Wasser von Frankenholz " verdünnt, hat der von Scherne hergestellte Grappa am Ende 40 Prozent.

"Wir haben insgesamt 99 Rebstöcke mit verschiedenen Traubensorten auf der Bergehalde, die unter der Leitung von Werner Specht von Mitarbeitern der Beschäftigungsgesellschaft Aquis gepflegt und auch gepflückt werden", erläuterte Beigeordneter Imbsweiler.

Von dem in den Anfangsjahren hergestellten Wein, dem so genannten "Schlackenwickler", habe man sich schnell verabschiedet, so Imbsweiler: "Der schmeckte nicht".

Stattdessen hat man sich auf das Brennen von Grappa konzentriert. Im letzten Jahr habe man wegen des schlechten Zustandes der Trauben leider keinen Grappa herstellen können, berichtete Imbsweiler: "Die Trauben waren faul". In diesem Jahr sah es mit den Trauben jedoch wieder besser aus, so dass Brennmeister Scherne wieder ganz dem Herstellen des Tresterbrandes widmen konnte. Die etikettierten und beschrifteten Flaschen sind jedoch nicht zu kaufen, betonte Bürgermeister Leis. "Wir vergeben sie als Geschenk nur bei ganz besonderen Ehrungen und Anlässen", so Leis, "dies ist ein ganz besonderes Präsent, das es in dieser Form nur in Bexbach gibt".

Zum Thema:

Auf einen BlickGrappa ist ein aus Italien oder der italienischen Schweiz stammender Tresterbrand, der aus den vergorenen, alkoholhaltigen Pressrückständen der Weinherstellung , dem Trester, destilliert wird. Grappa hat einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Volumenprozent. Der Maximalgehalt beträgt für gewöhnlich 60 Volumenprozent, kann aber auch 70 Volumenprozent übersteigen. Grappa wird im Jahre 1451 erstmals namentlich erwähnt. red

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