Verantwortlich für die Saarland-Serie ist der Höcher Regisseur Thomas Scherer, heute in Hassel zu Hause. Im vergangenen Jahr drehte er als Abschlussarbeit seines Studiums an der Hochschule Offenburg eine Pilotfolge von „Unter Tannen“ (wir berichteten). Die stellte er dem SR vor, der fand die Arbeit Scherers sehenswert – und gab die ersten drei Folgen in Auftrag. Am Donnerstag und Freitag nun beendete das Team um den Regisseur und Drehbuchautor die Filmaufnahmen für eben diese drei ersten Folgen, passend in Scherers Heimat in Höchen. Beim Dreh in der katholischen Kirche schauten wir dem „Unter Tannen“-Schöpfer und seinem Team über die Schulter. Da lagen hinter Scherer schon dreieinhalb Wochen Dreh im ganzen Saarland, „zwischendrin waren drei Tage frei“.

Das hört sich nach richtig viel Arbeit an – doch dem Team mit Schauspielern, Kamera, Licht, Ton und Requisite war das am Donnerstag kaum anzumerken. Das mag auch daran gelegen haben, dass Viele in der Crew wussten, was da auf sie zu kommt, hatten sie doch schon zusammen mit Scherer im vergangenen Jahr die Pilotfolge gedreht. „Ich neige ja dazu, viele Leute wieder mitzunehmen, weil sich das Team eingespielt hat.“ Trotzdem habe er dafür gesorgt, dass gerade viele Mitglieder der Film-Crew nun aus dem Saarland kämen. Eben das Saarland ist, neben den eigentlichen Schauspielern, in Scherers „Unter Tannen“-Geschichte die Hauptrolle, es wird „Platt geschwätzt“, mit Alice Hoffmann und Elisabeth Brück hat der Regisseur zudem Charaktere der Geschichte mit saarländischen Gesichtern besetzt. Bei den Hauptrollen bleibt alles beim alten, Gerhard Polacek, Bejo Dohmen und Fridolin Sandmeyer spielen die drei Waldarbeiter mit dem Unglück im Glück. Gegenspieler ist Hanno Friedrich.

An den letzten beiden Drehtagen in Höchen ging es vor allem darum, die Rahmenhandlung zu drehen: Alle drei geldgesegneten Waldarbeiter landen im Beichtstuhl von „Pfarrer Brecht“, gespielt von Thomas Engel – das erklärt den Drehort. Auch Engel gehörte schon zum Cast der Pilotfolge. Der Wahl-Berliner ist gebürtiger Saarländer, ist im Homburger Gymnasium Johanneum zur Schule gegangen – und auf seinen beruflichen Wegen als Schauspieler Anfang der 90er in der Bundeshauptstadt gelandet. Für seine Rückkehr ins Saarland und mitten in eine saarländische Serie fand Engel am Rande des Drehs am Donnerstag begeisterte Worte: „Ich bin Ur-Saarländer, ich liebe diesen Dialekt und ich finde es klasse, dass ich jetzt eben in diesem Dialekt arbeiten kann.“ Und nicht nur für diese Chance fand der Schauspieler, der unter anderem in Serien wie „Großstadtrevier“, „Hinter Gittern“ und auch „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ zu sehen war, viel Begeisterung.

„Mit Thomas zu drehen, das macht total Spaß. Er schafft diese Mischung aus Spannung und Comedy.“ Dabei seien die komödiantischen Elemente nicht zu dick aufgetragen, sondern zeichneten fein die Charaktere. Und: „Thomas Scherer arbeitet absolut professionell. Ich hatte immer das Gefühl, dass er das Team gut führt, dass er mich als Schauspieler gut führt, dass er absolut konzentriert arbeitet. Da ist wunderbar.“ Auch die Arbeit mit dem gesamten Team sei „super“. Über die Zukunft von „Unter Tannen“ wird das Fernseh-Publikum Ende des Jahres entscheiden. Stimmt der Zuspruch, dann soll es im Sommer 2018 mit den Dreharbeiten weiter gehen. Natürlich, gestand Scherer ein, gebe es schon die Angst, dass am Ende die Quote für einen Weiterdreh nicht reichen könnte, „aber davon dürfen wir uns jetzt nicht beeinflussen lassen. Wir glauben an das Projekt und setzen alles daran, dass es richtig gut umgesetzt wird.“