„Budchen“-Tage sind gezählt

Bexbach · Einstimmig beschloss der Bexbacher Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, mit der Aufstellung eines Bebauungsplans das Baurecht für den Stadtkern an die dort entstandene Realität anzupassen.

 Das „Budchen“ an der Bahnhofstraße wird es nicht mehr lange geben. Stattdessen soll dort nach dessen Abriss ein behindertengerechter Zugang vom Bahnhof aus den Aloys-Nesseler-Platz erschließen. Foto: Thorsten Wolf

Das „Budchen“ an der Bahnhofstraße wird es nicht mehr lange geben. Stattdessen soll dort nach dessen Abriss ein behindertengerechter Zugang vom Bahnhof aus den Aloys-Nesseler-Platz erschließen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Nicht nur der kritisch bewertete Ausbau des Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach stand am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bexbacher Stadtrates: In zwei weiteren Punkten ging es auch um die Neugestaltung der Stadtmitte im Bereich Bahnhof- und Rathausstraße. Eigentlich hätte dieses Thema sogar drei Mal auf der Tagesordnung gestanden. Allerdings musste der Sachstandbericht zur "Aktiven" Stadt verschoben werden - Zentrumsmanagerin Dorothee Pirrung stand krankheitsbedingt nicht zur Verfügung.

So ging es vornehmlich darum, mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich Stadtkern das Baurecht dort an die zwischenzeitliche Realität anzupassen. Mit dem jetzt angestoßenen Verfahren soll die Zone zwischen der "Insel" im Bereich Rathausstraße, Bahnhofstraße und Schwalbengasse, die Bahnhofstraße zwischen Einmündung Rathausstraße und der Schulze-Delitzsch-Straße und die Schulze-Delitzsch-Straße selbst als Mischgebiet mit Wohn- und Geschäftsmöglichkeiten ausgewiesen werden. Bürgermeister Thomas Leis (SPD ): "In diesem Bereich ist eine Baurechtsänderung einfach notwendig, weil dort bislang im so genannten Kernbereich Dinge möglich sind, die wir gerne ausschließen möchten." Zudem passe die Definition eines Kernbereichs nicht mehr zu dem, was sich tatsächlich dort mit den Jahren entwickelt habe, "nämlich schon sehr viel Wohnen und viele kleinere Geschäfte. Deswegen wollen wir daraus jetzt einen Mischbereich machen". Und: Mit dem endgültigen Bebauungsplan wolle man eine "größtmögliche Variabilität schaffen, für den Fall, dass in diesem Bereich jemand etwas umgestalten und umbauen will". Der Stadtrat folgte einstimmig dem Verwaltungsvorschlag.

Etwas weniger glatt lief es dann allerdings, zumindest in Sachen Aussprache, bei einem weiteren Tagesordnungspunkt. Der befasste sich auch mit der Gestaltung der Bexbacher Innenstadt, im Detail mit der Zukunft des "Budchens" gegenüber dem Bahnhof. Das kleine Gebäude, seit rund zwei Jahren nicht mehr genutzt, soll abgerissen werden. An seiner Stelle soll ein behindertengerechter Zugang zum Aloys-Nesseler-Platz entstehen. "Das ist ja das, was wir alle auch wollen", so Bürgermeister Thomas Leis , "einen ordentlichen Weg von Bahnhof aus in diesen Teil der Innenstadt." Dem Abbruch des "Budchens", die Auftragsvergabe dafür war der eigentliche Gegenstand des Tagesordnungspunktes, stimmte der Stadtrat ohne Gegenstimme zu. Danach gab es allerdings noch die eine oder andere und durchaus kritische Anmerkung zu dem, was dann dort entstehen soll. So nannte der Beigeordnete Rainer Ruffing von der CDU die Gestaltung des geplanten behindertengerechten Zugangs ein "städtebauliches Monstrum. Das kann man nicht anders formulieren. Da gibt es die einmalige Chance, durch den Abriss des Budchens eine große, freistehende Treppe zu errichten, die tatsächlich dann auch Einblick auf den Aloys-Nesseler-Platz bietet. Das würde städtebaulich wirklich was hermachen." Deswegen wäre es nötig gewesen, einen 50 Meter weiter vorne gelegenen Weg in Richtung Rathausstraße auf seine Tauglichkeit als behindertengerechter Zugang zu prüfen.

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