Aufforderung und Herausforderung

Homburg

Homburg. Es war eine ungewöhnliche Vernissage, die sich die Kunsthistorikerin Françoise Mathis-Sandmaier und die 27 Künstler und Künstlerinnen der Homburger Jahresausstellung hatten einfallen lassen: Statt wie üblich in der Galerie des Saalbaus in Mitten der Kunst selbst, wurden die zahlreichen Gäste der Eröffnung im Foyer empfangen - gleichsam ein Sinnbild für das Motto der Werkschau "Blicke dahinter". Genau die blieben erst einmal verwehrt, nur mit Worten machten Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und Mathis-Sandmaier in ihren einführenden Worten Lust auf mehr. "Wie im vergangenen Jahr macht schon das Motto der Ausstellung neugierig. Der Titel ,Blicke dahinter' dürfte für die Künstler Aufforderung und Herausforderung zugleich gewesen sein", war sich Schöner sicher. Auch Françoise Mathis-Sandmaier griff das vieldeutige Motto der Jahresausstellung auf, als sie in einem verbalen Rundgang durch die Reihen der insgesamt 40 Arbeiten den künstlerischen Ansatz der Kunstschaffenden erläuterte. "Mit den Werken breitet sich ein Panorama aus, das mit zahlreichen Überraschungen aufwartet. Aber nicht allein die mediale und formale Vielstimmigkeit zeichnet die Ausstellung aus, sondern ihre inhaltliche Dichte, die dem mehrdeutigen Motto entspringt." Dass es die Macher der Jahresausstellung mit dieser genannten Dichte und der Vielschichtigkeit ernst meinten, zeigten auch die beiden gestalterischen Höhepunkte der Vernissage: Musikalisch war es an Anke Stumpf, Elisabeth Weyers und Eva Winterstein von der Musikschule Homburg, mit dem Klang mittelalterlicher Krummhörner für ein nicht alltägliches Klangerlebnis im Foyer des Saalbaus zu sorgen. Nach diesem schon durchaus bemerkenswerten Entré gewährte die Performance-Künstlerin Susanne Schorr, unterstützt durch Heiko Kost am Schlagzeug, nach der Eröffnung in der Galerie selbst für einen Blick hinter eine Kunstform, die schon alleine durch ihre Dynamik zu begeistern weiß: Raumgreifend, sehnsüchtig und fordernd ergründete Schorr den Raum und setzte so inmitten von Malerei, Grafik, Fotografie und skulptureller Kunst ganz eigene Akzente. thw

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