Homburg verliert Einwohner

Homburg. 410 Menschen weniger in Homburg-Mitte, 131 verlassen Kirrberg, 346 Erbach, 126 Einöd und 105 Beeden: Vergleicht man das, was die Zahlen der Stadtverwaltung für den 1. März des vergangenen Jahres und diesen 1. März ausweisen, lässt dies auf den ersten Blick nur einen Schluss zu: Homburg schrumpft - und das ziemlich rasant

 Blickt man vom Schlossberg über Homburg fasziniert der Fernblick, die Aussichten für die Stadt aus demographischer Sicht sind weniger schön. Jedes Jahr werden weniger Einwohner gezählt. In den vergangenen zwölf Monaten meldeten besonders viele ihren Zweitwohnsitz ab, da dafür seit Anfang 2010 Steuern bezahlt werden müssen. Foto: Saarpfalz-Touristik

Blickt man vom Schlossberg über Homburg fasziniert der Fernblick, die Aussichten für die Stadt aus demographischer Sicht sind weniger schön. Jedes Jahr werden weniger Einwohner gezählt. In den vergangenen zwölf Monaten meldeten besonders viele ihren Zweitwohnsitz ab, da dafür seit Anfang 2010 Steuern bezahlt werden müssen. Foto: Saarpfalz-Touristik

Homburg. 410 Menschen weniger in Homburg-Mitte, 131 verlassen Kirrberg, 346 Erbach, 126 Einöd und 105 Beeden: Vergleicht man das, was die Zahlen der Stadtverwaltung für den 1. März des vergangenen Jahres und diesen 1. März ausweisen, lässt dies auf den ersten Blick nur einen Schluss zu: Homburg schrumpft - und das ziemlich rasant. 1494 Menschen lebten Anfang März weniger in der Stadt als noch ein Jahr zuvor.Allerdings sind darin sowohl die Erst- als auch die Zweitwohnsitze enthalten, teilt Homburgs Pressesprecher Jürgen Kruthoff weiter mit. Schlüsselt man dies auf, dann zeigt der zweite Blick: Besonders bei den Zweitwohnsitzen hat die Stadt massiv verloren. Im Jahr 2010 waren dies 2227, während am 1. März 2011 gerade noch 579 ausgewiesen wurden. Anfang des Jahres 2010 hatten sogar 2917 Menschen hier ihre Zweitwohnsitze angemeldet. Seit Jahren habe deren Zahl bei um die 3000 gelegen, so Kruthoff. Der Grund für den Abfall sei die Einführung der Zweitwohnungssteuer, die zum 1. Januar 2010 wirksam wurde. Zunächst sei es da ein bis zwei Monate einigermaßen ruhig gewesen, "aber dann hatten wird massenhaft Abmeldungen von Zweitwohnsitzen", erläutert Kruthoff. Viele Karteileichen seien darunter gewesen, einige hätten aber auch Homburg zu ihrem Erstwohnsitz gemacht. Zieht man die Zweitwohnsitze ab, dann habe es zwischen dem 1. März 2010 und dem 1, März 2011 sogar einen leichten Zuwachs bei den Erstwohnsitzen gegeben - von 42 261 auf 42 415.

Etwa 3000 Zweitwohnsitze

Ein Grund aufzuatmen ist dies aber nicht. "Durch die demographische Entwicklung ist dieser Zuwachs eigentlich nicht zu erklären", sagt Kruthoff. Denn seit der Jahrtausendwende tendiere die Einwohnerzahl nach unten. Mal seien es 200 bis 300 Homburger jährlich weniger, manchmal sogar 400. So ist man heute von den Einwohnerzahlen der neunziger Jahre weit entfernt. So wurden, sagt Kruthoff, 1995 insgesamt 47 903 Homburger gezählt, am 31. Dezember 1999 waren es sogar 48 006 Menschen, darunter allerdings auch 3322, die mit ihrem Zweitwohnsitz hier gemeldet waren.

Um nun dem Bevölkerungsrückgang insgesamt entgegenzuwirken, lässt sich die Stadt einiges einfallen - gerade für junge Familien. Unter anderem werden die Kindertagesstätten gefördert trotz der schwierigen Haushaltssituation, betont Kruthoff. Auch die Sportförderung sei von den Sparmaßnahmen ausgeklammert worden, informiert er weiter.

Zudem wurde im März 2008 das Begrüßungspaket für junge Eltern eingeführt. Darin enthalten sind nicht nur allgemeine Tipps zur Entwicklung und Ernährung des Kindes, sondern auch finanzielle Vorteile. So können sich Familien entweder ungefähr 160 Euro auf die Stromrechnung anrechnen lassen oder Dienste der Agentur für haushaltsnahe Arbeit in Anspruch nehmen.

 Blickt man vom Schlossberg über Homburg, fasziniert der Fernblick, die Aussichten für die Stadt aus demographischer Sicht sind weniger schön. Jedes Jahr werden weniger Einwohner gezählt. In den vergangenen zwölf Monaten meldeten besonders viele ihren Zweitwohnsitz ab, da dafür seit Anfang 2010 Steuern bezahlt werden müssen. Foto: Saarpfalz-Touristik

Blickt man vom Schlossberg über Homburg, fasziniert der Fernblick, die Aussichten für die Stadt aus demographischer Sicht sind weniger schön. Jedes Jahr werden weniger Einwohner gezählt. In den vergangenen zwölf Monaten meldeten besonders viele ihren Zweitwohnsitz ab, da dafür seit Anfang 2010 Steuern bezahlt werden müssen. Foto: Saarpfalz-Touristik

Ein weiterer Baustein, der Familien in Homburg helfen soll, ist eine Art Wohnungsbauförderung, die es in dieser Form seit Anfang 2008 gibt, erklärt der Stadtpressesprecher weiter. Wer in Homburg eine Wohnung oder ein Haus erwirbt, dem spendiert die Stadt innerhalb der anschließenden zehn Jahre die Betreuungskosten für zwei Jahre pro Kind. Übrigens auch dann, wenn Kinder erst nach dem Kauf zur Welt kommen.

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