Spendenaufruf Junge Ukrainerin benötigt Geld für Krebstherapie

Saarbrücken · Der Krieg in der Ukraine verursacht unermessliches Leid. Die saarländische „Initiative Hilfe für Einzelschicksale international e.V.“ will helfen. Sie unterstützt die Behandlung einer jungen Ukrainerin, die Mitte 2021 eine Krebs-Diagnose bekam und seither am Uni-Klinikum Homburg in Behandlung ist. Jetzt gehen der Familie die finanziellen Mittel aus, und die Behandlung steht auf dem Spiel.

 Die 30-jährige Ukrainerin kämpft gegen die Krebserkrankung.

Die 30-jährige Ukrainerin kämpft gegen die Krebserkrankung.

Foto: Mrochko

Ein Sturz stellte das Leben von Myroslava Mrochko auf den Kopf. Am 26. Juni 2021 fällt die 30-jährige Myroslava und bricht sich ein Bein. Bei der Untersuchung dann der Schock: Diagnose Knochenkrebs. Ein extrem aggressiver Tumor. Er muss sofort mit einer Chemotherapie behandelt werden, womit die Ärztinnen und Ärzte in Lwiw überfordert sind. Bekannte der Familie stellen den Kontakt zur Uni-Klinik in Homburg her, die sich umgehend zur Behandlung von Myroslava bereit erklärte. „Ihre Schwester und ihr Lebensgefährte haben sie nach Deutschland gefahren, ohne ihr zu sagen, wohin sie fahren. Sonst hätte sie abgelehnt, sie wollte keine Last für die Familie sein“, erzählt Übersetzerin Nataliya Leshchuk. „Es musste schnell gehen, sie hatten keine Zeit für Diskussionen.“

Anfang August 2021 beginnt die Therapie von Myroslava in Homburg. Die Behandlung ist teuer, die Familie hat bereits viel Geld investiert. Die genauen Kosten stehen noch nicht fest. Mittlerweile sind die finanziellen Mittel der Familie erschöpft.

Der Krieg verschärft die Situation – Myroslava ist auf Spenden angewiesen

Der Krieg in der Ukraine verhindert indes, dass die Familie weitere Gelder sammeln kann. Die Lage vor Ort ist dramatisch: In der Nähe der Stadt Lwiw wurde am 13. März der Truppenübungsplatz Jaworiw von einem russischen Raketenangriff attackiert. Dabei kamen nach Angaben der Ukraine mindestens 35 Menschen ums Leben. Drei Tage später zerstörten russische Raketen ein Gebäude auf dem Flughafengelände Lwiw. Am 26. März traf ein Raketenangriff ein Treibstofflager am östlichen Stadtrand; Bürgermeister Andrij Sadowyj sprach zunächst von fünf Opfern.

Da für Myroslava in den kommenden Wochen Voruntersuchungen und weitere Chemotherapien nötig sind, ist schnelle Hilfe unabdingbar. Die Kosten dafür sind nicht absehbar. Fest steht: Die Familie kann sich das nicht leisten. Damit steht nicht nur die Behandlung, sondern auch das Schicksal von Myroslava auf dem Spiel.

Die „Initiative Hilfe für Einzelschicksale international e.V“ aus Dillingen hat bereits einen Spendenaufruf gestartet. Der Vorstand der Initiative, dem Dr. Dieter Hufnagl als medizinischer Berater angehört, war sich einig, dass die Therapie schnellstmöglich fortgesetzt werden müsse. Ansonsten sei der bisherige Behandlungsfortschritt umsonst.

Wie es für Myroslava nach der Therapie weitergehen kann, ist unklar. Wie für viele Ukrainerinnen und Ukrainer ist die Rückkehr in das Heimatland vorerst undenkbar. „Zurück in die Ukraine zu gehen, wäre zu gefährlich“, sagt Natalyia Leshchuk.

Immer an Myroslavas Seite ist ihre Schwester, die sich um sie kümmert. Die restliche Familie harrt weiterhin in Lwiw aus, darunter auch der Lebensgefährte von Myroslava. Er kann ihr nicht beistehen, da er das Land nicht verlassen darf – er ist wehrpflichtig.

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