Homburg ist erstes Studienzentrum

Homburg. Wie ist die optimale Therapie bei Prostatakrebs? Diese Frage soll eine der größten klinischen Studien der Krebsforschung beantworten, bei der Mediziner der Saar-Uni eine Schlüsselrolle spielen. Professor Michael Stöckle ist der Leiter der Prefere-Studie - diese Abkürzung ist abgeleitet vom englischen "prefer" ("bevorzugen")

Homburg. Wie ist die optimale Therapie bei Prostatakrebs? Diese Frage soll eine der größten klinischen Studien der Krebsforschung beantworten, bei der Mediziner der Saar-Uni eine Schlüsselrolle spielen.Professor Michael Stöckle ist der Leiter der Prefere-Studie - diese Abkürzung ist abgeleitet vom englischen "prefer" ("bevorzugen"). Die Uniklinik in Homburg ist das erste Studienzentrum in Deutschland.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland. Pro Jahr erkranken nach Daten des Robert Koch-Instituts 67 600 Patienten. Für die Behandlung eines lokal begrenzten Tumors gibt es heute vier als gleichwertig betrachtete Optionen. Entweder er überwacht die Krebserkrankung des Patienten "aktiv", ohne einzugreifen; er empfiehlt eine Strahlentherapie (von außen über die Haut oder als dauerhafte strahlende Implantate) oder er rät zur radikalen Entfernung der Prostata. Die Studie soll nun klären, ob eine dieser Optionen über- oder unterlegen ist und die optimale Therapie herausfinden. Die Ärzte können die Entwicklung des Tumors überwachen oder eine Strahlentherapie einleiten, für die es zwei Varianten gibt. Vierte Option bleibt die Entfernung der Prostata in einer Operation. In der Prefere-Studie geht es nun um die Frage, ob alle Optionen tatsächlich gleichwertig sind. Deshalb müssen über einen langen Zeitraum, die Uni-Klinik spricht von 13 bis 17 Jahren, im Rahmen der Nachsorge tausende Patienten wissenschaftlich begleitet werden. Für sie werden 75 Studienzentren eingerichtet. Finanziert wird die Studie unter anderem von der Deutschen Krebshilfe und den Krankenversicherungen. red

Weitere Informationen gibt die klinische Studienzentrale der Uniklinik in Homburg: (0 68 41) 1 62 47 87.

Foto: Thorsten Wolf

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